Samstag, 15. April 2017
Bewerbungen *kotz*
Ja, nun in ca. 2 Wochen habe ich meine schriftlichen Abschlussprüfungen und genau deshalb habe ich jetzt mal angefangen Bewerbungen zu schreiben, damit ich endlich von hier weg komme.

Und es ist schon ein Wahnsinn, auf wie viele Zeitarbeitsfirmen man so stößt. Laufen die Dinger echt so gut, dass sich so viele von denen halten und etablieren können? Für mich wäre das als Arbeitnehmer ja nicht wirklich etwas, aber scheinbar geht es da ja genügend anders.

Aber jetzt zu einem Punkt, der mich wirklich tierisch aufregt. In fast jeder Stellenanzeige findet man die Anforderung "langjährige Berufserfahrung".
Was soll der Scheiß? Denn für einen frisch ausgelernten Azubi ist sowas schon teilweise irgendwo eine Ausgrenzung. Woher soll die langjährige Berufserfahrung kommen, wenn man von keinem Betrieb genommen wird, weil man noch zu grün hinter den Ohren ist?

Klar habe ich diesen Punkt einfach ignoriert und meine Bewerbung trotzdem abgeschickt aber es fuchst mich trotzdem so unheimlich, dass das fast überall mit drin steht. Und wenn ich trotzdem irgendwo angenommen werde (was ich natürlich hoffe), dann verstehe ich auch nicht, warum die da sowas rein schreiben, wenn im Endeffekt eh nicht drauf geachtet wird und doch alles genommen wird, was sich bewirbt.

Was aber auch geil war: Von einer Bewerbung bekam ich sofort eine Rückantwort mit den Worten: "Vielen Dank für die interessante Bewerbung. Gerne lädt sie Frau X zu einem persönlichen Gespräch ein."
Das wars.

Wann das Gespräch ist, darf ich mir dann wohl aussuchen? Gehe ich da hin, hau auf den Tisch und sage "So jetzt bin ich hier, redet mal mit mir"? :D

Nun ja.. ich warte mal noch ein paar Tage ab, schließlich sind ja jetzt Feiertage und Wochenende. Wenn nach ein paar Werktagen keine offizielle Einladung von der Frau kommt, werde ich wohl doch nochmal nachfragen müssen, wann ich denn vorbei kommen darf.

Was ich auch unmöglich finde: Es stehen keine Gehaltsangaben in den Stellenanzeigen. Wenn man im Vorstellungsgespräch danach fragt, macht das aber auch direkt einen schlechten Eindruck. Also sorry aber für Arbeitnehmer ist die Entlohnung nun einmal die Basis zum Überleben. Und dann darf man nicht danach fragen, weils einen schlechten Eindruck macht?

Manchmal wunder ich mich tatsächlich gar nicht darüber, dass wir hier so viele Hartzis haben.



Montag, 3. April 2017
Wenn Hemmschwellen überschritten werden...
Ich wohne in einer ziemlich kleinen Stadt mit ca. 7.000 Einwohnern. Dazu zählen auch schon die Einwohner aus den umliegenden Dörfern, sprich in der Stadt an sich sind das nochmal ein paar weniger.

So kann man also doch schon ganz gut behaupten, dass jeder jeden kennt. Zumindest wenn man sich ausreichend für andere Leute interessiert, denen man auf der Straße begegnet. Das ist bei mir nicht so, deshalb kenne ich überhaupt nicht jeden xD

Aber ich kenne die Leute aus meiner unmittelbaren Nachbarschaft und das reicht schon. Das sind zum größten Teil Rentner, die scheinbar nichts in ihrem Leben zu tun haben. Sobald einer mal das Haus verlässt, schauen die aus dem Fenster und sehen das. Wenn man wiederkommt, fragen die einen, wo man denn gewesen ist.

Auf der einen Seite ist es ja vielleicht nicht schlecht, wenn jemand so auf die Umgebung achtet aber irgendwann ist es für denjenigen, der beobachtet wird, einfach nur mega anstrengend und es zerrt enorm an den Nerven freundlich zu bleiben. Denn sonst hat man (zumindest ich) bei alten Leuten ja immer die Angst, dass die gleich einen Herzinfarkt kriegen, wenn man denen mal etwas unfreundlicher gegenüber tritt.

Wir haben so ein reizendes Kerlchen als Nachbar, der seit Beginn dieses Jahres schon ziemlich übertreibt. Er regt mich selbst tierisch auf, versuche es aber runter zu schlucken um den Hausfrieden zu wahren. Meine Mutter regt es auch auf, diese macht sich natürlich immer bei mir Luft, was meine Nerven nur noch mehr auf die Zerreißprobe stellt. So hart es auch klingen mag: Ich wünsche mir, dass der Typ endlich so stark abbaut, dass er in ein Heim gesteckt werden muss, weil er nicht mehr selbstständig leben kann.

Hier mal ein paar Beispiele vom netten Kerlchen:

Ich komme gerade mit dem Fahrrad vom Bahnhof, hatte einen blöden Tag in der Berufsschule und will eigentlich nur nach Hause. Natürlich macht der alte Mann gerade einen Spaziergang und stellt sich breitbeinig mit und meinem Fahrrad entgegen. Eigentlich hatte ich gar keine Lust mich auch nur im Ansatz mit ihm zu unterhalten, die Straßenseite konnte ich aber nicht wechseln, da gerade zu viel Verkehr war. Fuck. Also war ich gezwungen vor ihm stehen zu bleiben. Damit ich auch nicht auf die Idee komme die Flucht zu ergreifen, wenn die Straße wieder frei ist, hat er doch auch gleich den Lenker meines Fahrrads ergriffen. Und das alles, um mich zu fragen, was mit meiner Mutter los ist. Sie hatte zugegeben einen schlechten Start ins neue Jahr, was man ihr wohl auch angesehen hatte. Diese Sache war nun allerdings so unschön, dass sie eben nicht will, dass es die ganze Stadt weiß. Also musste ich ja Schweigen wie ein Grab. Ich erzählte dem alten Mann, dass sie krank sei und deshalb so schlecht aussehe. Er glaubte mir nicht und bohrte weiter nach und meinte, er sehe doch, dass da etwas ist. Ich sagte ihm mehrere Male, dass aber nichts mit ihr sei und ich ihm somit auch nichts erzählen könne. Der ließ immer noch nicht locker und stellte die wildesten Vermutungen an, sogar bis hin zu unheilbaren Krebsdiagnosen. Ich fragte ihn, ob er ihr denn in einem Krankheitsfalle helfen würde oder ob er nur fragt, damit er neuen Klatsch und Tratsch hat. Entrüstet sah er mich an und fing wieder damit an "Mit ihr ist doch etwas. Sag es mir doch." Ich hab natürlich weiterhin darauf beharrt, dass mit ihr alles in Ordnung ist und schließlich ließ er meinen Lenker mit den Worten "Ich krieg schon noch raus, was los ist!" los. Endlich konnte ich nach Hause fahren - aber innerlich hatte ich schon wieder so gekocht. Soll er sich doch lieber um sein Leben kümmern und sich fragen, warum seine eigenen Kinder keinen Kontakt mehr mit ihm wollen. Nein, lieber nach den neusten Erlebnisse von den Nachbarn geiern.

Nächste Situation: Wir haben unseren Keller nicht abgeschlossen. Es hängt zwar ein Schloss so drum herum, dass es aussieht als wäre es abgeschlossen, was es aber nicht ist. Der alte Mann hat seinen Keller in einem anderen Gang, der hätte in unserem Kellergang also nichts zu suchen.
Vor kurzem kam hier die Wohnungsbaugesellschaft vorbei und klingelte bei allen Mietparteien. Sie wollten die Keller wegen Feuchtigkeit sehen. Die Wohnungsbaugesellschaft hatte sich vorher allerdings nicht angemeldet und weder meine Mutter, noch ich waren zuhause. Der alte Mann konnte das den Leuten von der Gesellschaft natürlich gleich mitteilen und schlug großspurig vor, dass er ihnen den Keller aber öffnen könnte. Da stellt sich doch die Frage: Woher weiß der, dass unser Keller offen ist? Der hat in unserem Kellergang eigentlich nichts zu suchen. Und falls er doch mal vorbei läuft, kann er das gar nicht gesehen haben, dass nicht abgeschlossen ist, dazu hatte er das Schloss schon anfassen und probieren müssen. Tja.. als meine Mutter nach Hause kam, erzählte er ihr von seiner heldenhaften Tat. An diesem Tag war hier die Hölle los. Klar, kann ich auch verstehen, wenn jemand einfach so in meinen Keller gehen würde. Ist zwar auch ein Stück weit die eigene Schuld meiner Mutter, aber ich finds dennoch dreist, dass der alte Sack unser Schloss erstmal begutachtet hat. Vielleicht war der auch schon richtig in unserem Keller drin und hat mal ne Inspektion gemacht? Ab diesem Tag schließen wir jedenfalls richtig ab.

Meine Mutter arbeitet im Supermarkt hier um die Ecke und das schon seit 25 Jahren. Sie hat schon viele Leute klauen sehen und hat das auch bei unserem guten alten Nachbarn bemerkt. Sie traut sich nun allerdings nicht wirklich was zu sagen, da er ganz schön bösartig werden kann und sie stets um den Hausfrieden bemüht ist. Irgendwann hat sie ihn aber dennoch mal spaßig drauf angesprochen, als er vor dem Regal mit den Schokoladenartikeln stand, was er sich denn hier schönes einstecke. Sofort ging er in die Angriffshaltung und polterte los, was dieses Kommentar solle - er würde doch alles anständig bezahlen.
Klar, wenn man sich nichts zu Schulden kommen lässt, muss man gleich so aus der Haut fahren?
Danach wollte meine Mutter während seiner Einkäufe eigentlich immer am PC sitzen und die Überwachungskameras abchecken aber wie das so auf Arbeit ist - kommt immer mal etwas dazwischen. Entweder muss sie kurzfristig und sofort an die Kasse, oder der Backofen piept und sie muss das Gebäck dort raus nehmen, da es sonst anbrennt oder es kommt gerade frische Ware rein, die sie annehmen muss.
Im Zusammenhang mit der Keller-Sache fragt man sich nun aber doch schon, ob der nicht auch etwas aus unserem Keller hat mitgehen lassen? Schließlich stehen da unsere Getränke drin und eine einzelne Flasche fällt manchmal vielleicht gar nicht auf?

Und jedes verdammte Mal, wenn ich das Haus verlasse und mich umdrehe, sehe ich ihn am Fenster kleben. Das Gesicht noch so richtig schön gegen die Scheibe gedrückt. Und wenn man etwas seitlicher weg geht, wird auch noch das Fenster aufgemacht und sich rausgelehnt, damit man auch ja jeden Schritt verfolgen kann. Diesen Freitag erst war ich mit meiner Mutter eine Weile draußen vor der Tür, da sie ja Zeitungen nebenberuflich austrägt und ich das im Moment mit für sie mache. Dabei haben wir uns halt auch unterhalten und was macht Herr Charmebolzen? Jawohl, er klappt sein Fenster an, damit er uns belauschen kann.

Ich glaube, wenn ich hier ausziehe und zum letzten Mal von diesem Ort wegfahre und er dann am Fenster stehen und gucken wird - ja dann werde ich ihm den Mittelfinger zeigen - so als Abschiedsgeschenk. Vielleicht sogar alle beide.



Samstag, 18. Februar 2017
Kennt ihr...
...diese Leute, die euch immer nur Arbeit aufdrücken wollen?

Gerade als Azubi ist man davon ja betroffen. Jeder möchte einem irgendeine Aufgabe aufdrücken. So wie bei mir letzte Woche.

So begann ich am Montag damit, zuerst etwas für Kollege A zu machen. Als ich fertig war und die Unterlagen zur Durchsicht dort abstellte, begann ich etwas für Kollege B zu machen. Und immer so weiter, eben eigentlich immer schön im Wechsel, damit sich niemand beschweren kann, ich würde nie etwas für ihn tun.
Dann besitzen manche Menschen ja aber diese Dreistigkeit, sich so ein bisschen vorzudrängeln.
Ich hatte schon etwas für Kollege C gemacht, dann wieder etwas für ein paar andere und dann wollte ich wieder eine Aufgabe von Kollege C erledigen. Habe ich auch getan und teilte Kollege C mit, dass ich fertig bin. Was bekam ich zur Antwort: "Machen Sie mal das hier bitte auch gleich noch!"
Innerlich dachte ich mir so "Boar, nein. Ich habe noch genug andere Dinge zu tun, ich brauch nicht schon wieder was neues." Dachte mir dann aber im Endeffekt noch "Okay, das ist ja schnell erledigt. Kann ich ruhig machen."

Erledige ich diese Aufgabe also, geht das wieder los.
Kollege C: "Haben Sie das auch schon gemacht?"
Ich: "Nein, nur das, was Sie mir vorhin gesagt haben."
Kollege C: "Okay dann können Sie das ja jetzt aber auch noch machen."

Und so langsam beschlich mich das Gefühl, diese Kette würde nie aufhören und Kollege C wollte mich einnehmen. Das ist um ehrlich zu sein gar kein besonders schönes Gefühl, so "versklavt" zu werden. Da ich einem anderen Kollegen allerdings versprochen hatte, etwas noch diese Woche fertig zu kriegen, da er nächste Woche im Urlaub ist, pausierte ich die Arbeit für Kollege C, bei der es wohl bemerkt keinen Zeitdruck gab.
Aber natürlich kriegt Kollege C ja gleich mit, dass ich jetzt doch für jemand anderen etwas mache. Und sofort kam das hier: "Denken Sie noch an meine Aufgabe?"
"Ja, aber das hier muss ich heute noch fertig machen, deshalb habe ich das erst einmal vorgezogen."
"Aber vergessen Sie das von mir nicht, das ist auch wichtig."

Ja, nun wenn es danach geht: Andere haben auch wichtige Aufgaben für mich. Soll ich mich jetzt zerteilen oder wollt ihr alle in einer riesengroßen Arena darum kämpfen, wer mich und meine Arbeitskraft behalten darf?

Und zu allem Überfluss hat man dann natürlich noch den Chef im Nacken, der der festen Überzeugung ist, ich drehe auf Arbeit nur Däumchen und mache nichts. Deshalb drückte der mir nun auch noch seine so genannten Spezialaufträge auf. Ich dachte mir so "Okay, Arbeit für meinen Chef zu erledigen ist doch sicher wie ein Freifahrtsschein, das befreit mich davon anderen zu helfen."
Nein, völlig falsch gedacht. Jeder wollte mir erzählen: "Meins ist aber wichtiger!"

Ach manchmal wäre es schon schön, wenn man sich clonen könnte. Ich sollte dringend ins Naruto-Universum reisen und das Bunshin no Jutsu lernen. Das würde das Leben um so vieles einfacher gestalten.

Oder man geht natürlich gar nicht mehr arbeiten, sondern macht einen auf Sozialschmarotzer. Die kriegen schließlich mehr Geld als so mancher Arbeiter und die armen Arbeiter müssen auch noch Geld von ihrem hart verdienten Lohn dafür abdrücken, das solche Leute finanziert werden können. Ich hasse dieses System echt..

Aber jetzt bin ich schon wieder vom Thema abgekommen. Wollte mich eigentlich nur über meine Arbeit aufregen und das habe ich getan, damit wäre ich nun fertig.

Also bis zum nächsten Mal :D



Samstag, 7. Januar 2017
Sind Azubis denn etwa keine Menschen?
Erst einmal ein frohes neues Jahr an alle die das hier lesen :D Ich denke, hiermit habe ich diese Worte zum letzten Mal aussprechen müssen xD

Die letzte Woche vor Weihnachten noch arbeiten gehen - klar die Motivation ziemlich im Keller. Doch dazu kommt dann auch noch eine langsam durchdrehende Chefebene. Erst dachte ich ja immer der Spruch meines Chefs "Azubis sind billige Arbeitskräfte" wäre eben nur ein Spruch. Er würde mich trotzdem als normaler Mensch mit meinen Rechten und Pflichten wahrnehmen, aber nein. Besagte Woche hat mir etwas anderes gezeigt. Darüber musste ich mich natürlich tierisch aufregen.

Es begann ja schon am Montag. Nicht einmal mein Chef persönlich, sondern seine rechte oder linke Hand rief mich in ihr Büro und sagte: "Ich soll Ihnen sagen, dass sie diese Woche mal bitte länger als üblich bleiben sollen."

Oh, achso? Ich soll Überstunden machen? Da wird nicht einmal gefragt, ob ich denn überhaupt könnte? Vielleicht war ich ja schon an jedem Tag ausgeplant und hätte definitiv nicht länger arbeiten können.
Und was kriege ich denn für Überstunden? Als Azubi ist man dazu nicht verpflichtet. Also.. warum ohne eine Gegenleistung? Vielleicht eine Vergütung (die übrigens echt gering ausfallen würde, das würde meinen Chef wahrscheinlich nicht einmal kratzen) oder ein Freizeitausgleich? Dass ich vielleicht die Stunden mit ins neue Jahr nehmen und dort abbummeln darf? Nein. Einfach nur "Machen Sie mal."
Also völlig vorprogrammiert, dass ich auf stur eingestellt war.

Diese Einstellung ging aber natürlich an meinem Chef nicht vorbei und so gab es doch den ein oder anderen Wortwechsel, der mich auch jetzt immer noch auf die Palme bringt.

Er teilte mir mit, dass er erwartet, dass vor Weihnachten jeder und eben wirklich jeder mitzieht. Und ich soll den Kollegen eben unter die Arme greifen,

1. Okay. Die normalen Angestellten kriegen ihre Überstunden vergütet. Ich nicht.
2. Die normalen Angestellten geben mir immer Aufgaben, das ist in meinem Beruf als Azubi eben immer so. Ich arbeite immer für andere. Und auf einmal wird mir gesagt, ich soll für andere arbeiten? Was denkt der eigentlich, was ich den ganzen Tag mache? Däumchen drehen?

Ich fragte ihm nach einem Freizeitausgleich, er kam mir damit entgegen, dass er das früher auch nie hatte. Wenn sein Vater eine Aufgabe für ihn hatte, dann musste er die sofort erledigen und nicht erst in einer halben Stunde und auf ihn wurde nie Rücksicht genommen. Und deshalb will er auch, dass wir Azubis sofort springen, wenn er "jetzt" sagt. Auch wenn es um Überstunden geht. Rechtswidrigkeit hallöle. Außerdem führte er noch an, dass er während seiner Ausbildung durch das Feuer gehen musste und er will, dass es seinen Azubis genau so ergeht.

Achsooo. Alles klar, nur weil ich etwas erlebt habe, muss das jeder andere auch erleben? Da ist aber jemand schlecht im Verarbeiten von Dingen, wenn er es auf andere übertragen muss.

Na dann werde ich mich auch von meinem Partner trennen, sobald ich ein Kind habe, damit das Kind genau das gleiche durchlebt wie ich. Siiiiinnnvoooooll.

Schließlich wies ich ihn darauf hin, dass ich noch in einigen Dingen ausgebildet werden muss bis zu meiner Abschlussprüfung und darauf bekam ich als Antwort, dass ich gerne etwas fordern kann, wenn ich seiner Forderung nachkomme.

Oh, okay. Wir haben einen Ausbildungsvertrag geschlossen und ich komme meinen Arbeitszeiten nach - hatte am Jahresende sogar 12 Überstunden auf meinem Zeitkonto - aber verlangen, dass ich ausgebildet werde, darf ich nicht ohne dass ich dann Überstunden schiebe, wann er es verlangt? Ganz reifes Verhalten. Applaus.
Der hat den Sinn eines Ausbildungsvertrages wohl vollkommen begriffen.

Also Überstunden schieben darf ich. Die bezahlt kriegen aber nicht, Freizeitausgleich auch nicht und etwas lernen darf ich ohne Überstunden auch nicht mehr.

Und dabei ist er noch derjenige, der mich nach der Ausbildung behalten und übernehmen will. Also wirklich viel Grund dort zu bleiben, hat er mir ja jetzt nicht gegeben.

Kurz gesagt: Ich habe mich richtig beschissen gefühlt vor Weihnachten, sodass mir gar nicht nach Weihnachten zumute war. Ich habe mich wie irgendeine Kuh gefühlt, die mit einem Viehtreiber von links nach rechts auf der Weide gescheucht wird, ohne dass sich jemand mal ihr verzweifeltes "Muh" anhört.
Mein Chef hat in den Gesprächen, wo ich auf einen Ausgleich für die Überstunden zu sprechen kam, nämlich immer wieder betont, dass er nicht mit sich reden lässt.

Wahrhaft weises Verhalten. Manchen Leuten gönne ich es echt nicht ein Unternehmen zu führen und damit wahrscheinlich Kohle bis zum geht nicht mehr zu scheffeln...

Aber jetzt blicke ich voll meiner Abschlussprüfung entgegen und hoffe, dass ich woanders schnell einen Job finde.



Sonntag, 12. Juni 2016
EM-Hölle 2016
Es ist mal wieder so weit. Die Europameisterschaft im Fußball steht an. Nach dem Sieg der deutschen Nationalmannschaft in der Weltmeisterschaft 2014 kommt es mir so vor, als würden hierzulande alle nur noch mehr durch drehen.

Unglaublich, was zur Zeit nicht wieder alles in den Medien über Fußball berichtet wird. Unglaublich, was sich die Wirtschaft jetzt alles für EM-Produkte einfallen lässt. Ich habe heute zum Mittag Torjäger-Spagetti gegessen. Gummibärchen werden jetzt im Stil der deutschen Flagge produziert und und und...

Einfach ätzend. Überall, wo man hingeht oder hinschaut, sieht man Deutschlandfahnen. Schwarz, Rot, Gold. Oder andere Anspielungen auf die EM.
Jeder Unternehmer freut sich, dieses Zeug wird ja gekauft wie verrückt, Kassenschlager schlechthin im Moment.

Aber noch etwas ganz anderes: Jetzt kommen wieder die ganzen Fußballprofis zum Vorschein. Diese Leute, die nur die Deutschlandspiele der EM und WM schauen und denken, sie wüssten alles über Fußball.
Dabei wissen die teilweise noch nicht einmal, in welcher Trikotfarbe Deutschland denn spielt. Das muss zu Beginn eines Spieles nämlich immer erst erfragt werden.
Sobald sie das dann wissen, wird immer, wenn mal ein deutscher Spieler auf dem Boden liegt, "Fooooul!" gebrüllt. Dass sowas aber vielleicht auch mal ohne ein Foul passieren kann, fällt den Herrschaften dabei natürlich gar nicht ein.
Oder auch besonders schön: Die deutsche Mannschaft schießt ein Tor, allerdings ganz klar im Abseits. Der Schiedsrichter pfeift ab. Da kommt direkt die Vermutung auf, dass der geschmiert ist. Dann wird von den Kommentatoren aber erklärt, dass es sich dabei um Abseits handelte und dann kommt von diesen überaus bewanderten Menschen: "Nein das war gar kein Abseits!"
"Weißt du überhaupt, was Abseits ist?"
"Nein! Aber das war keins, das denken die sich nur aus, damit die nicht verlieren!"

Ja, natürlich. Hauptsache man kann sein Maul wieder aufreißen, was?

Oh und wehe man vertrete in der Öffentlichkeit die Meinung, dass Deutschland kein Europameister wird. Dann wird man sinnbildlich auf den Scheiterhaufen geworfen, wie man denn nicht zu seinem Land stehen könne.

Dumm nur, dass das gar nichts damit zu tun hat, wie ich zu Deutschland stehe, sondern viel mehr damit, dass ich weiß, was die anderen Mannschaften für Leistungen vollbringen können.

Aber heeey lassen wir die Bevölkerung doch für ein paar Wochen auf Wolke Schwarz Rot Gold fliegen und Geld für jeden möglichen Quatsch ausgeben.

Nicht falsch verstehen, ich gucke sehr gerne Fußball und mag solche Turniere wie die EM auch. Natürlich werde ich Deutschland auch kräftig anfeuern.
Aber dieser ganze Rummel drum herum geht mir sowas von auf den Keks.



Samstag, 16. April 2016
Warum sind Frauen so?
Warum sind Frauen eigentlich so beschissen hinterhältig?

Diese Frage habe ich mir schon so oft in meinem Leben gestellt, aber bisher noch nie eine Antwort gefunden. Ich weiß nur, dass es glücklicherweise Ausnahmen gibt und ich zu denen gehöre.

Wie ich jetzt wieder darauf komme?

Nun, ich sitze ja immer noch im Sekretariat auf Arbeit. Und dort unten kriegt man so viel mit und da außerdem fast nur Frauen bei uns arbeiten ist das meistens eine riesige Lästerei.
Denn jeder, der über irgendetwas reden will kommt – Bingo – ins Sekretariat.

Das Beste ist aber immer noch das Zimmer nebenan. Kollegin A kommt raus und lästert über Kollegin B, die noch im Zimmer sitzt. Ein paar Minuten später geht Kollegin A wieder herein und wieder ein paar Minuten später kommt Kollegin B raus und lästert über Kollegin A.
Jetzt gibt es aber noch Kollegin C, die sowohl A als auch B beim Lästern Recht gibt und mitmacht. Sobald Kollegin A und B allerdings weg sind, fängt Kollegin C an über die beiden herzuziehen.

Dann haben wir da aber noch eine Kollegin D, die ziemlich neugierig ist und das ständige Bedürfnis hat, sich mitteilen zu müssen und ihre Meinung kundzutun, auch wenn das niemanden interessiert.
Also so ziemlich das genaue Gegenteil von mir. Natürlich kommt wegen Kollegin D auch jede andere Mitarbeiterin einmal am Tag runter, um sich über diese Neugier aufzuregen.
Ja, aber wenn sie nicht so wäre, würden die sich auch wieder nur darüber aufregen. Denen kann man es ja nie Recht machen.
Und in Sachen Verhalten: Die verhalten sich alle beschissen freundlich gegenüber einander, obwohl sobald die andere nicht da ist, wieder nur gelästert.

Es ist ja schön und gut, dass die alle trotzdem miteinander reden, damit kein richtiger Zickenkrieg entsteht aber muss denn diese gespielte Freundlichkeit immer sein? Kann man sich nicht einfach neutral vorhalten, ohne dem anderen etwas vorzuspielen?
Das ist als Mitmensch ja einfach nur extrem anstrengend, dabei nicht den Geduldsfaden zu verlieren, während man sich den ganzen Kindergarten ansehen muss.
Bei den angesprochenen Kolleginnen handelt es sich doch um erwachsene Frauen, können die nicht auch erwachsen mit ihren gegenseitigen Differenzen umgehen und damit aufhören sich ständig zu verstellen?

Ich zolle ja ihren Männern Respekt, die es damit aushalten. Aber ich glaube Männer bemerken das auch gar nicht so..

Egal. Jedenfalls hoffe ich, dass ich bald eine neue Sekretärin kommt und ich diesen verfluchten Ort verlassen kann. Ich will mich nicht weiterhin in die Pubertät zurückversetzt fühlen.



Samstag, 9. April 2016
Über die Dummheiten eines Chefs
Da mein Chef einer Sekretärin gekündigt hat, habe ich jetzt die Ehre im Sekretariat aushelfen zu dürfen. Das ist an sich ja nicht so schlimm, allerdings führt direkt vom Sekretariat eine Tür direkt in sein Büro.
Yaaay mehr Kontakt zum Chef :D Und ich muss sagen, seit ich dadurch so gesehen mehr mit ihm zu tun habe, geht er mir umso mehr auf die Nerven.

Da hätten wir zum einen schwachsinnige Kommunikation.
Einen Morgen fängt er mich ab. „Ah! Haben Sie denn schon ein Ergebnis von der Zwischenprüfung?“
„Nein. Das wird doch Ihnen zugesandt, nicht mir.“
„Ja, ich weiß. Aber es hätte ja sein können, dass sie schon etwas wissen.“
„Woher denn?“
„Na man weiß ja nie.“
„Haben Sie denn schon das Ergebnis?“
„Nein.“

Okay. Er weiß selbst, dass er das Ergebnis eher kennen wird als ich und fragt mich, ob ich schon etwas weiß, obwohl er noch gar nichts weiß. Traumhaft.

Außerdem ist er im Moment sehr darauf aus, dass ich schwierigere Aufgaben erledige, wofür nach meinem Ausbildungsnachweisheft jetzt die Zeit gekommen ist. Da eine Kollegin Ende dieses Monats in den Mutterschutz geht, wurden ihre Mandanten jetzt auf andere Mitarbeiter aufgeteilt und mein Chef teilte mir mit, dass ich mich um 3 davon kümmern soll. Offiziell läuft das natürlich nicht über meinen Namen.
An sich ja eigentlich kein Problem, aber wie zum Teufel soll ich was Neues und Schwieriges machen, wenn ich im Sekretariat sitze, wo keiner ist, der mir das beibringen oder zeigen kann?
Selbst wenn einer mal so 1-2 Stunden opfern könnte, es klingelt ständig das Telefon und es klingelt ständig an der Tür, so kann man nicht in Ruhe etwas neues lernen. Das Sekretariat verlassen darf ich natürlich auch nicht.
Ob er sich Gedanken darüber gemacht hat, wie ich das schaffen soll? Wahrscheinlich nicht. Einfach mal den dicken Max raus hängen lassen und ein paar Ansagen machen, juhu.

Am Ende einer Pause hat er dann mal angekündigt, dass wir alsbald Verstärkung im Sekretariat bekommen werden. Wann denn? Ich meine, das ist durchaus mal interessant zu wissen, wann ich wieder an meinen eigentlichen Arbeitsplatz darf. Wenn man fragt, kriegt man als Antwort: „Alles zu seiner Zeit.“
Was soll diese Geheimniskrämerei? Was erhofft er sich davon?
Ich meine die Sekretärin müsste doch so langsam auch mal wissen, ob sie ihren Urlaub im Mai wie geplant nehmen kann, oder ob sie eine Neue einarbeiten muss. Wenn er noch keine in Aussicht hat, kann er das doch sagen. Aber da so ein Geheimnis draus zu machen ist in meinen Augen völliger Schwachsinn. Es wäre ihm ja sogar zuzutrauen, dass er erst Bescheid sagt, wenn sie schon vor der Tür steht...

Hach.. Langweilig wird es wohl nie. Jeden Tag treten neue Spannungen auf und ich bin mitten drin, weil irgendwie jeder ins Sekretariat kommt, wenn er sich über irgendwas oder irgendwen auslassen will. Auf der einen Seite ist das ganz lustig und interessant, aber auf der anderen manchmal auch total nervig.



Montag, 1. Februar 2016
Oh großartige Brut des Internets
Gestern Abend, gemütlich am faul rumliegen. Ich denke mir nichts Böses und was passiert?
In den Tiefen des Internets stoße ich auf ein bezauberndes zwölfjähriges Mädchen. Sie strotzt nur so vor Intelligenz und Reife und hat auch kein Problem damit, das im Internet zu präsentieren.

Wer neugierig ist, darf sich hier gerne umsehen (https://twitter.com/nati_deniise_x3).

"Haters goner hate"

Dieses Englisch ist schon atemberaubend. Ich würde auch Sprüche nutzen und damit mein Profilbild zukleistern, ohne auf Rechtschreibung zu achten. Wenn man schon so "cool" sein will und sowas machen will, möchte man doch bitte ein gewisses Niveau der Rechtschreibung beherrschen.

Aber an seelischer Tiefe fehlt es dem Mädchen auch nicht, denn man sehe ihren angehefteten Tweet:

"ein girl in meiner klasse is 14 nd schon schwanger und ich bin noch jung frau wie peinlich ist das bitte.....ich wil auch nen kind bekomen.😑"

Da wundert man sich noch, warum es so viele Teeniemütter gibt, na die leben es sich doch gegenseitig vor.
Es gibt auch noch andere gedankliche Höchstleistungen, wie beispielsweise die Frage, wie oft man sich denn waschen muss, damit einen keiner eklig findet.
Oder ob "Lespen" (Vielleicht wäre ein Duden ein besseres Geschenk als ein iPhone gewesen, liebe Eltern!) denn schwanger werden können. Diese Frage trat übrigens auf, nachdem sie erzählte, dass sie in Biologie das Thema Sexualkunde hatte und von ihrer schwangeren Klassenkameradin eigentlich schon alles wusste.
Tja, da hat die Gute wohl doch nicht so aufgepasst, denn sonst hätte sie sich diese Frage alleine beantworten können.

Natürlich wollten ihr einige daraufhin den Dildo näherbringen. Ich weiß nicht, ob man mit zwölf Jahren schon unbedingt von Sexspielzeugen wissen muss, oder ob das einfache Wissen um den Geschlechtsakt an sich reicht. Jedenfalls hielt sie Dildo für eine Person und wollte wissen, wer das ist.

Ich habe jetzt drei Hoffnungen:

1. Sie ist in Wahrheit gar nicht so blöd, wie sie sich gibt, sondern tut nur so.
2. Ihre Eltern sind immerhin etwas gebildeter und können ihrer kleinen Tochter die Welt noch etwas näher bringen.
3. Ihre Eltern kümmern sich mal darum, was ihre Tochter da im Internet so treibt und überwachen sie vielleicht im optimalen Fall noch, solange sie noch so jung ist.
Es sei denn, sie wollen, dass ihre Tochter mit Zwölf schwanger wird, oder vielleicht am besten von einem Pädophilen aufgesucht und vergewaltigt wird. Man weiß ja nie.

Jedenfalls wäre ein kleines bisschen Aufklärungsarbeit bei ihr durchaus angebracht - nicht nur in sexuellen Bereichen, sondern auch in vielen anderen Themen.

Nun ja, genug fremd geschämt. Das war es wieder von mir (und meinem neuen Design, hehehe. Mal sehen, wie lange mir das noch gefällt).



Donnerstag, 7. Januar 2016
Silvesternacht in Köln
Das verhängnisvolle Silvester in Köln. Zur Zeit in aller Munde. Nicht zuletzt auch wegen Rekers Armlänge, aber darum soll es hier jetzt nicht gehen. Es dürfte ja wohl jedem klar sein, dass das Blödsinn ist.

Ich möchte lieber zu erst einmal zu den Opfern kommen, die sich dafür entschieden haben unter anderem von RTL zu dieser Nacht interviewt zu werden. Das ist ja bekanntlich immer eine gute Idee.. Aber bevor ich jetzt anfange, möchte ich nochmal etwas festhalten: Ich finde es absolut nicht gut, was dort in dieser Nacht passiert ist und ich wünsche so ein Erlebnis auch keinem einzigen Menschen auf dieser Welt.

Aber einige junge Mädchen berichteten, dass sie etwas daraus gelernt haben. Sie werden wohl nie wieder alleine zu solch einer Veranstaltung gehen.

Na meinen herzlichen Glückwunsch, dass ihr jetzt erleuchtet wurdet. Ich wohne nicht mal in einer Großstadt, sondern in einer verdammt kleinen Stadt. Und mir als Landratte ist es schon bewusst, dass ich bei großen Menschenmengen, wo eine Menge Alkohol und Partystimmung zu finden ist, definitiv nicht alleine hingehe – aber vielleicht bin ich auch nur ein übernatürlich großer Angsthase. Das liegt daran, dass man als Einzige natürlich ein deutlich leichteres Opfer für solche Attacken ist. Man kann sich nicht so gut wehren, nicht so gut Aufmerksamkeit erregen und nach Hilfe schreien. Aber es freut mich, dass dieses Ereignis immerhin einigen die Augen geöffnet hat.

Wenige Sekunden später wurde von ähnlichen Geschehnissen in Hamburg berichtet. Da war eine junge Frau erschrocken darüber, dass so etwas auf der Reeperbahn passieren würde.

Aber was die Reeperbahn ist, weißt du schon, Mädchen?

Ich war schon einmal tagsüber dort und auch dabei lief es mir eiskalt den Rücken hinunter. Die Straßen sahen versifft aus, noch immer betrunkene Kerle lagen dort auf den Straßen, manche hatten sogar geöffnete Hosen, wo dann... naja was bei Männern eben so raus gucken kann. Und dann sind da noch Männer mit fetten Sonnenbrillen und Anzügen lang gelaufen, wahrscheinlich irgendwelche Lokalbesitzer dort. Keine schöne Atmosphäre, wie ich finde.

Gerade in diesem Teil Hamburgs würde ich perverse und grabschwütige Männer erwarten. Warum wundert man sich da also noch, dass so etwas passiert?
Ah... Menschen. Warum bin ich als Mensch geboren, warum kann ich nicht ein Vogel sein, der den ganzen Tag ziellos umher fliegen und auf Menschen scheißen kann? Das würde so viel schöner sein.

Aber um nochmal auf Köln zurückzukommen. Im Internet fand ich Kommentare von vielen Leuten zu der Angelegenheit. Ein Kommentar war ganz cool. Ich zitiere das mal:

„ „Wenn man Fleisch draußen auf die Straße, in den Garten oder den Park stellt, ohne es zuzudecken, dann kommen die Katzen und fressen es. Wer ist nun Schuld – die Katzen oder das unverhüllte Fleisch?“ fragte Sheik Tadj Din al-Hilali (66) in einer Predigt.“

Die Männer von Köln sind also in diesem Fall die Katzen und die Frauen das unverhüllte Fleisch. Genialer Vergleich. Genial beschissen nämlich. Man vergleicht jetzt also totes Fleisch – ohne jegliche Rechte und Pflichten – mit einem lebendigen Mensch, der einen ganzen Haufen von Rechten und Pflichten hat. Dieser geistige Höhensprung verdient einen mordsmäßigen Applaus. Und außerdem wird das Gehirn eines Menschen mit dem einer Katze verglichen. Wer von beiden ist wohl zu mehr moralischem Denken fähig? Na? Na? Na?

Damit jetzt aber noch nicht genug – kommen wir wieder zum Irrsinn, dass die Kleidung etwas über den sexuellen Willen auszusagen hat. Wenn man sich also freizügig kleidet, will man unbedingt begrabscht werden. Wie bescheuert seid ihr eigentlich?! Eine Frau gibt euch das schon zu verstehen, wenn sie was von euch will. Die hat sich nämlich vielleicht für einen anderen Kerl so aufreizend angezogen oder vielleicht macht die das immer so. Eine alte Klassenkameradin von mir war auch permanent sehr freizügig gekleidet und sie hatte nicht wirklich vor, irgendjemanden aufzureißen. So gekleidet hat die sich eben wohl gefühlt. Genau so wie Micaela Schäfer, die das nun sehr stark praktiziert... Also.. bezieht das mal bitte nicht so auf euch, liebe Männer. (Ist jetzt natürlich nur an die gerichtet, die auch so denken, dass eine Frau zu haben ist, nur weil sie einen kurzen Rock trägt.)

Und wie leider fast schon zu erwarten war, waren die Übeltäter auch noch Ausländer. Es ist ja nun allgemein sehr weit bekannt, dass eine bestimmte Religion Frauen vielleicht doch etwas anders behandelt und/oder respektiert. Kann die Politik nicht ein einziges Mal richtig mitdenken und dann auch bitte genügend Polizisten stationieren? Man kann weder die einsperren, noch kann man deutsche Staatsbürger einsperren. Wenn sich auch nur irgendein Depp, der da an der Macht sitzt, mal Gedanken gemacht hätte, hätte es niemals so weit kommen müssen.

Aber so scheint die deutsche Politik ja zu funktionieren, es muss erst ein großer Knall kommen – denn erst dann verstehen die Leute, was eigentlich Phase ist. Wobei.. Im Moment ist nicht einmal nach dem großen Knall etwas dabei raus gekommen.

Und noch ein Wort zum Schluss an die lieben verbohrten Menschen irgendwo da draußen: Ja, in Köln waren es wohl Ausländer. Aber es gibt auch genau solche Schweine, die deutscher Herkunft sind und nicht einmal der Religion angehören, wie die Täter der Silvesternacht. Vergesst das bitte nicht, wenn ihr darüber hetzen wollt.



Samstag, 19. Dezember 2015
Wort der Jugendlichen und Worte der Erwachsenen
Das neue Jugendwort ist Smombie. Ja ja ich weiß, das ist es schon eine ganze Weile, aber ich sag jetzt trotzdem erst dazu was :P

Ich habe mich in einem vergangenen Beitrag schon einmal darüber aufgeregt, wie die Leute mit ihren Smartphones umgehen und daher hat mich dieses Jugendwort echt überrascht.

Für alle, die es nicht wissen sollten: Smombie ist ein Mischmasch aus den Worten Smartphone und Zombie. Mit diesem Begriff werden Leute betitelt, die eben wie ein Zombie nur auf ihr Smartphone starren und alles und jeden um sich herum vergessen.

Mal abgesehen davon, dass ich dieses Wort noch nie gehört habe (und ich denke ich bin mit meinen 20 Jahren noch nicht so alt und kriege schon noch einiges von der Jugend mit), war ich doch sehr erstaunt darüber. Dieses neue Jugendwort bereitet mir sogar Hoffnung, da es scheinbar wohl doch genügend Menschen gibt, die es doof finden, so abhängig von dem Ding zu sein. Das hat mich im ersten Moment total glücklich gemacht aber recht schnell kam der Rückschlag.

Letztens in der Berufsschule hatte uns eine Lehrerin noch einmal dazu angehalten für uns selbst zu entscheiden, inwiefern wir das Ding im Unterricht tatsächlich benutzen müssen, ob uns das bereichert oder den Unterricht effektiver gestaltet. Daraus entwickelte sich dann ein kleines Gespräch und sie sprach sogar von einem Fall, wo ein Autofahrer während des Fahrens aufs Handy gesehen hat, dementsprechend nicht nach vorne, und somit einen Fußgänger um- oder angefahren hat. Bin mir da nicht mehr sicher. Das fanden dann doch alle ganz schön heftig und für ein paar Sekunden kehrte Stille ein, bis sich ein 30-jähriger Mann zu Wort meldete.

„Aber sind wir doch mal ehrlich. Heutzutage kann das doch keiner von sich weisen, dass er beim Autofahren noch nicht aufs Handy geschaut. Das will es doch auch, es will, dass man da alle 5 Minuten drauf guckt!“

Lasst das einen Moment auf euch wirken.

Noch einen.

Den letzten Moment.

1. Ich habe noch nie, wenn ich am Steuer saß und gefahren bin, aufs Handy gesehen.
2. Ein 30-jähriger Mann hat also seinen eigenen Willen verloren. Er guckt auf das Handy, weil das Handy das ja angeblich will. Er will es nicht selbst, nein das Handy will es. Natürlich das böse technische Dinge mit einer tiefschwarzen Seele, mit der Absicht uns alle in die Hölle zu bringen. Das böse Handy mit eigenem Willen.

Jetzt stellt euch mal vor sogar Kirchen fangen damit an, Smartphones auf diese Art und Weise zu respektieren. Am besten nehmen sie noch ein 11. Gebot auf, das dann lautet: „Vernachlässige dein Handy niemals! Du musst mindestens 5 Mal pro Stunde deine Nachrichten gecheckt haben.“

Und am besten wird es dann noch, wenn Leute das nicht einhalten. Die gehen dann nämlich in die Kirche und dann geht das los.

„Vergib mir Pater, denn ich habe gesündigt. Ich habe mein Handy eine Stunde lang nicht beachtet.“

Ich weiß nicht wieso, aber ich finde das extrem witzig xD

Aber bitte, Leute, die das hier lesen: Nein, euer Handy hat keinen Willen. Ihr guckt da rauf, wann ihr das möchtet und nicht wenn das Ding klingelt oder vibriert und ein bisschen nach Aufmerksamkeit sucht. Tut mir den Gefallen.