Samstag, 19. Dezember 2015
Typisch Schüler - Typisch Lehrer?
In der Schule erlebt man ja bekanntlich viele Dinge, die.. mir fällt kein passendes Adjektiv ein. Sorry. Ein weit verbreitetes Phänomen ist jedoch, dass Schüler immer Ausreden haben. Die werden auch raus posaunt, wenn das eigentlich gar keiner wissen will.

Letztens kam eine Mitschülerin 15 Minuten zu spät zum Unterricht. Sie betrat den Raum und begann sofort loszulegen. „Tut mir leid, dass ich zu spät bin, aber mein Auto ist nicht mehr angesprungen.“ Interessant dabei war die McDonalds Tüte in ihrer Hand. Vor lauter Panik wohl erst einmal zum nächsten McDonalds gejoggt, was? Das war sogar frisch, das hat noch gerochen und in der ersten Pause hat sie das dann auch gleich gegessen. Ich würde mal sagen, diese Aktion hat für einen unglaublichen Schub an Glaubwürdigkeit gesorgt.

Am Dienstag haben wir dann erfahren, dass wir diese Woche noch einen Test schreiben. Meinte eine Mitschülerin „Nein morgen geht nicht, weil ich heute Abend auf einem Konzert bin!“
Und das interessiert jetzt wen? Scheinbar wohl den Lehrer, denn der hat den Test daraufhin auf Donnerstag verschoben. Wirklich gütig, ich glaube ich gehe jetzt auch immer auf Konzerte, wenn irgendwelche blöden Tests anstehen. Ach nein halt, geht ja nicht. Bin ja nicht seine Lieblingsschülerin.

Aber es sind ja nicht nur Schüler, die so ihre Macken haben, sondern auch die lieben Lehrer. Viel zu oft betonen sie, dass sie ja grundsätzlich nie die gleichen Aufgaben machen, wie im vorigen Jahr. Natürlich lässt man die Parallelklasse auch überhaupt nicht den gleichen Test schreiben. Nein, nein.
Wir hatten diese Woche diesen Fall. Die Parallelklasse hat eher als wir geschrieben und die haben uns gesagt, was im Test dran kam. Exakt genau das kam dran.
Nun kann man dem ganzen aber noch die Krönung aufsetzen: Wir hatten außerdem den Test, den unser Lehrer schon letztes Jahr geschrieben hat. Das waren insgesamt sechs Aufgaben. Die ersten drei davon, hatten wir schon 1:1 so in unserem letzten Test. Von den verbliebenen drei Aufgaben kam dann noch eine weitere exakt so in unserem Test dran. Aber er nimmt ja grundsätzlich niemals die gleichen Aufgaben. Nicht einmal in einem Jahrgang. Neeeeein, ganz und gar nicht. Es waren nur 4/6 im Vergleich zum Vorjahr absolut identisch verwendet worden und im Vergleich zur Parallelklasse war alles identisch.

Oder ein anderes, leider auch weit verbreitetes Phänomen: Bewertung nach Sympathie. Wir machen in Deutsch seit etlichen Wochen grundsätzlich nichts anderes mehr als Geschäftsbriefe zu schreiben. Und um diese Aufgabe noch viel sinnvoller zu machen, kontrolliert unsere Lehrerin die Briefe immer, dann dürfen wir das beim nächsten Mal nochmal alles korrigieren und ihr erneut vorlegen. Dann findet sie wieder Fehler. Komisch nur, dass man doch eigentlich alles so geändert hat, wie sie es wollte? Aber bei manchen hatte sie nie etwas auszusetzen. Das war der Anlass die Glaubwürdigkeit der Bewertung mal zu testen. Zwei Schüler unserer Klasse haben exakt denselben Text geschrieben und abgegeben. Die eine Schülerin bekam eine Eins, der andere Schüler eine Drei. Sie hatten die exakt gleichen Formulierungen und bei ihm war fast die Hälfte des Textes wegen angeblichen Fehlern im Ausdruck rot unterstrichen. Bei ihr war gar nichts unterstrichen. Die Schülerin mit der Eins steht recht hoch im Kurs bei der Deutschlehrerin aber der Schüler mit der drei eben nicht. Er erachtet Deutsch als unsinniges Fach und verhält sich dort auch dementsprechend. Aber... machen wir uns nichts vor, Lehrer bewerten ja immer objektiv. Es geht ja nie darum, welchen Schüler sie mehr mögen. Es kommt einzig und allein auf die Leistung an, höhö.



Wort der Jugendlichen und Worte der Erwachsenen
Das neue Jugendwort ist Smombie. Ja ja ich weiß, das ist es schon eine ganze Weile, aber ich sag jetzt trotzdem erst dazu was :P

Ich habe mich in einem vergangenen Beitrag schon einmal darüber aufgeregt, wie die Leute mit ihren Smartphones umgehen und daher hat mich dieses Jugendwort echt überrascht.

Für alle, die es nicht wissen sollten: Smombie ist ein Mischmasch aus den Worten Smartphone und Zombie. Mit diesem Begriff werden Leute betitelt, die eben wie ein Zombie nur auf ihr Smartphone starren und alles und jeden um sich herum vergessen.

Mal abgesehen davon, dass ich dieses Wort noch nie gehört habe (und ich denke ich bin mit meinen 20 Jahren noch nicht so alt und kriege schon noch einiges von der Jugend mit), war ich doch sehr erstaunt darüber. Dieses neue Jugendwort bereitet mir sogar Hoffnung, da es scheinbar wohl doch genügend Menschen gibt, die es doof finden, so abhängig von dem Ding zu sein. Das hat mich im ersten Moment total glücklich gemacht aber recht schnell kam der Rückschlag.

Letztens in der Berufsschule hatte uns eine Lehrerin noch einmal dazu angehalten für uns selbst zu entscheiden, inwiefern wir das Ding im Unterricht tatsächlich benutzen müssen, ob uns das bereichert oder den Unterricht effektiver gestaltet. Daraus entwickelte sich dann ein kleines Gespräch und sie sprach sogar von einem Fall, wo ein Autofahrer während des Fahrens aufs Handy gesehen hat, dementsprechend nicht nach vorne, und somit einen Fußgänger um- oder angefahren hat. Bin mir da nicht mehr sicher. Das fanden dann doch alle ganz schön heftig und für ein paar Sekunden kehrte Stille ein, bis sich ein 30-jähriger Mann zu Wort meldete.

„Aber sind wir doch mal ehrlich. Heutzutage kann das doch keiner von sich weisen, dass er beim Autofahren noch nicht aufs Handy geschaut. Das will es doch auch, es will, dass man da alle 5 Minuten drauf guckt!“

Lasst das einen Moment auf euch wirken.

Noch einen.

Den letzten Moment.

1. Ich habe noch nie, wenn ich am Steuer saß und gefahren bin, aufs Handy gesehen.
2. Ein 30-jähriger Mann hat also seinen eigenen Willen verloren. Er guckt auf das Handy, weil das Handy das ja angeblich will. Er will es nicht selbst, nein das Handy will es. Natürlich das böse technische Dinge mit einer tiefschwarzen Seele, mit der Absicht uns alle in die Hölle zu bringen. Das böse Handy mit eigenem Willen.

Jetzt stellt euch mal vor sogar Kirchen fangen damit an, Smartphones auf diese Art und Weise zu respektieren. Am besten nehmen sie noch ein 11. Gebot auf, das dann lautet: „Vernachlässige dein Handy niemals! Du musst mindestens 5 Mal pro Stunde deine Nachrichten gecheckt haben.“

Und am besten wird es dann noch, wenn Leute das nicht einhalten. Die gehen dann nämlich in die Kirche und dann geht das los.

„Vergib mir Pater, denn ich habe gesündigt. Ich habe mein Handy eine Stunde lang nicht beachtet.“

Ich weiß nicht wieso, aber ich finde das extrem witzig xD

Aber bitte, Leute, die das hier lesen: Nein, euer Handy hat keinen Willen. Ihr guckt da rauf, wann ihr das möchtet und nicht wenn das Ding klingelt oder vibriert und ein bisschen nach Aufmerksamkeit sucht. Tut mir den Gefallen.



Samstag, 12. Dezember 2015
Über Zelda, Nerds und Disketten
Ach ja die schöne Welt der Vorurteile. Da fühle mich wohl, da passe ich so gut rein.

Auf Arbeit bin ich als Nerd bekannt. Was ich nicht so ganz verstehen kann, da ich mich mit der Definition irgendwie nicht so im Einklang sehe. Aber ich glaube mit der Definition eines Nerds haben sich die guten Leute eh noch nicht beschäftigt.
Eine Kollegin erzählte von irgendeiner tollen Fernsehsendung, wo Teenager ein Baby bekommen haben und ihre Tochter Zelda nannten.
Mein Kommentar dazu: „Oh, ich würde meine Kinder ja nicht nach Spielcharakteren benennen.“
Seit diesem Satz gelte ich dort als Nerd.

Lasse ich mal so kommentarlos im Raum stehen :D

An einem anderen Tag telefoniert eine Arbeitskollegin mit einem Herren von irgendeiner Software, weil da irgendetwas nicht so funktionierte, wie es sollte. Keine Ahnung, was da genau los war. Jedenfalls hat der gute Mann natürlich in seinem Fachjargon geplaudert und die Arbeitskollegin hat dadurch nichts verstanden und sich im Nachhinein darüber aufgeregt, dass das nicht für Normalsterbliche erklärt werden konnte. Ein anderer Arbeitskollege daraufhin: „So sind die Nerds eben! Wenn denen eine Diskette herunter fällt, denken sie auch gleich, die ist kaputt und schieben eine neue in den Computer.“
Diesen Zusammenhang dieser Äußerung verstehe ich nach genügend Bedenkzeit noch immer nicht. Dementsprechend verwirrt sah ich auch zu ihm herüber, nur wurde mein Blick wohl völlig falsch gedeutet. Ich wurde dann nämlich gefragt, ob ich denn nicht wüsste, was eine Diskette ist. Habe ihm dann erklärt, dass ich das doch wusste, nur den Zusammenhang gerade absolut nicht greifen kann und dann meinte er: „Das ist kein Wunder, Sie sind ja auch so ein Nerd, Sie nutzen bestimmt auch noch Disketten.“

Ähm...

Also.. ich bin im Besitz von zwei Laptops und keiner von ihnen verfügt über ein Diskettenlaufwerk. Und sehe ich irgendwie bescheuert aus? Als ob ich da noch so eine fette Diskette mit irgendwas bestücken würde, wozu gibt es USB-Sticks? Die erfüllen denselben Zweck sind nur viel praktischer. Mal so eine Frage am Rande... Werden Disketten überhaupt noch produziert und verkauft?

Was lernen wir daraus?

1. Kennst du Zelda, bist du ein Nerd.
2. Bist du ein Nerd, nutzt du Disketten.

Ach... in was für einer schönen Welt ich doch lebe. Grandios!



Sonntag, 6. Dezember 2015
Da bin ich sprachlos
Haaa...lllo xD

Ich glaube das schlimmste in diesem Jahr habe ich bereits hinter mir. Habe schon fast alle Weihnachtseinkäufe getätigt, habe die betriebliche Weihnachtsfeier überlebt, habe fast alle Klausuren in der Berufsschule geschrieben und muss keinen Samstag mehr meiner Ausbildung opfern. Ha, schönes Leben, warum kann das nicht immer so sein.

Nun ja heute soll es jedenfalls um Momente gehen, die mich sprachlos zurücklassen. Also in den meisten Fällen antworte ich schon etwas, aber das sind dann wohl so meistens die totalen Gesprächskiller, woraufhin ich keine Antwort mehr erhalte.

1. Meine Ausbildung findet dual statt, ich arbeite immer zwei Wochen und bin dann für eine Woche in der Schule. So zumindest der Regelfall, durch die Ferien verschiebt sich das alles, weshalb ich zum Beispiel schon mal einen ganzen Monat lang arbeiten muss. Eigentlich auch keine Hürde, da im Kalender steht, wann ich auf Arbeit bin und wann in der Schule. Aber für meinen Chef ist das eine ganz gewaltige Hürde.
Ich war den ganzen Monat lang arbeiten. Jeden Freitag fragte mein Chef mich denn, warum ich keine Klausuren aus der Schule vorlege. Ich durfte ihm jede Woche aufs Neue erklären, dass ich diesen Monat gar keine Schule habe und ihm dementsprechend auch nichts vorlegen kann, da ich keine Klausur zurück kriege. Das war schon im Oktober; er tut sich noch immer schwer damit zu verstehen, dass ich nicht gleich 50 Noten auf einmal bekomme. Außerdem beschwert er sich gerne darüber, dass ich so wenig Schule habe. (Diesen Satz bitte gut in Erinnerung behalten!)

2. Wenn unser Lohn abgerechnet wird, teilt unser Chef immer die Lohnzettel aus. In der Woche, wo er das getan hat, war ich aber blöderweise in der Schule und nicht auf Arbeit. Der Vollständigkeit halber wollte ich das Ding aber natürlich trotzdem haben und bin gleich am Montag der darauffolgenden Woche zu ihm ins Büro gestiefelt und habe nach dem Lohnzettel gefragt. Seine Antwort: „Ach ja! Hier bitte! Sie sind ja nie da, Sie sind ja immer nur in der Schule!“
Und ich dachte schon, ich hätte viel zu wenig Schule aber auf einmal ist das doch viel zu viel. Echt... kompliziert manchmal, nicht wahr..?

3. Ist zwar schon etwas länger her; aber ich hatte Anfang Oktober Geburtstag. Da ruft die Frau vom Chef an und wünscht mir in einem Atemzug alles Gute zum Geburtstag und viel Glück für die Zwischenprüfung, die wohl bemerkt erst Anfang März stattfindet. Fast ein halbes Jahr vorher schon viel Glück wünschen, na ja kann man wohl machen. Aber auch jetzt habe ich noch immer nicht angefangen zu lernen. Das weiß nur noch keiner, gnihihi xD

4. Bleiben wir doch gleich beim Thema Zwischenprüfung: Dazu muss man ja angemeldet werden. Und diesen Brief mit dem Anmeldeformular kriegt ja mein Chef zugeschickt und nicht ich. Ich hatte ja die Hoffnung, er wäre geistig so auf der Höhe und würde mir Bescheid sagen, wenn das Ding da ist.
Hat er nur nicht. Habe in der Berufsschule erfahren, dass die anderen es schon ausgefüllt und abgeschickt haben und Einsendeschluss wäre der 05.12.2015. Nach der Schulwoche bin ich direkt am nächsten Morgen zu meinem Chef und habe ihn gefragt, ob er so einen Brief denn auch erhalten hat. Seine Antwort lautete: „Ja, natürlich habe ich das! Ich habe mich schon gefragt, wann Sie das mal unterschreiben wollen!“ Azubis riechen neuerdings also schon, wann dem Chef was für eine Art von Post zugeht. Zum Mal ich nicht einmal mit der Aufgabe betraut bin, mich um die Post zu kümmern.

5. Eine weitere beliebte Frage meines Chefs an mich, wenn es mal nicht um die Schule geht: „Und wie sind Ihre Pläne fürs Wochenende? Fleißig lernen?“
Also bitte ich habe sogar für meine Abiturprüfungen einen, manchmal auch zwei Tage davor zu lernen. Da fange ich doch jetzt nicht damit an, ohne Anlass zu lernen. Aber nett wie ich bin, lasse ich ihm seinen Aberglauben an meinen Fleiß.

6. Wir hatten vergangene Woche Weihnachtsfeier. Natürlich konnte sich mein Chef auch davor einen Spruch nicht klemmen. „Und? Haben sie schon ein Gedicht gelernt, was sie beim Weihnachtsmann aufsagen können?“ Wie alt bin ich nochmal? Egal, der Weihnachtsmann wollte mich eh nicht sprechen, Glück gehabt xD

7. Wie man ja vielleicht schon bemerkt hat, muss ich meinem Chef alle schriftlichen Noten aus der Berufsschule vorlegen. Das waren bisher immer nur Einsen und Zweien, eigentlich bin ich ja fast schon der totale Traum-Azubi, ich benehme mich immer, ich bringe gute Noten, es gab einfach noch nie ein Problem. Und dann werde ich gefragt, ob ich denn irgendwo Nachhilfe brauche, ob ich irgendwo etwas nicht verstehe. Also hallo, er unterzeichnet doch jede Arbeit, wo eine Eins oder eine Zwei drunter steht, wie kommt er auf diese wahnwitzige Idee, ich bräuchte so etwas wie Nachhilfe?

Gut mehr fällt mir gerade nicht ein, aber da kommt sicher irgendwann noch mehr dazu. Es geschehen ja schließlich viele merkwürdige Dinge in dieser Welt.