Samstag, 28. September 2019
Naruto Fanfiction - Abbruch
Hallihallo o/

Seit einigen Tagen brüte ich schon darüber, wie ich das nächste Kapitel für meine Naruto Fanfiction schreiben soll, allerdings will ich da einfach auf keinen grünen Zweig kommen. Im Grunde weiß ich schon, wo ich mit der Story hin wollte und wie das Ganze ausgehen sollte - allerdings bin ich mit meiner bisherigen Umsetzung gar nicht mehr zufrieden. Es gibt so einige Dinge, die mich stören. Klar könnte ich im Nachhinein hier und dort etwas ändern - ganz getreu dem Motto "Was nicht passt, wird passend gemacht" - allerdings möchte ich lieber von Anfang an wissen was ich tue und warum ich es tue und mir nicht im Nachhinein alles schön und zurecht reden. Deshalb hab ich mich dazu entschlossen das Projekt aufs Eis zu legen.

Vielleicht lege ich das irgendwann in Zukunft noch einmal neu auf aber das steht noch in den Sternen.



Samstag, 13. Juli 2019
Noch kein Name - Kapitel 4
Den Weg nach Hause legte ich erstaunlich schnell zurück. Das log wohl aber eher daran, dass ich mir unterwegs den Kopf über die letzten Ereignisse zerbrach. Was war es gewesen, was ich da gehört hatte? Diese Worte, die Dr. Tanner offenbar nicht ausgesprochen, die ich wiederum aber ganz deutlich gehört hatte. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich mir das nicht eingebildet hatte. Aber scheinbar war es doch so? Drehte ich nun wirklich durch? Ich war noch völlig in Gedanken als ich die Haustür aufschloss. Die Schuhe streifte ich von meinen Füßen ab und ließ sie einfach im Flur liegen, räumte sie nicht einmal richtig in den Schuhschrank. Meine Füße trugen mich dann schnell weiter in den nächsten Raum, die Wohnküche. Ein unheimlich riesiger Raum, der Wohnzimmer und Küche miteinander vereinte. Plötzlich blieb ich in meinem Marsch stehen. Tante Judith war hier. Sie stand mit verschränkten Armen mitten im Raum. Was machte sie hier? Sonst war sie um diese Uhrzeit noch nie hier, sie kam immer recht spät nach Hause - hatte wohl viel mit ihrer Arbeit zu tun. "Tante Judith...Hi", begrüßte ich sie zögerlich. Irgendwie hatten ihre verschränkten Arme etwas an sich, dass mir verriet, dass ich besser nicht schnell auf mein Zimmer verschwinden sollte. "Was machst du denn hier?", fragte ich weiter. "Ach da bist du ja endlich", gab sie von sich und löste dann endlich ihre strenge Körperhaltung. "Ich wusste nicht, wann du heute nach Hause kommst, na ja genauer gesagt weiß ich das eigentlich an keinem Tag." Sie machte einige Schritte in Richtung der Küche und öffnete den Kühlschrank. "Aber wie hast du mich eben genannt? Tante Judith? Nenn mich bitte Judy! Das mit Tante das, ach das klingt so alt." Es war tatsächlich selten, dass ich mich mit ihr unterhielt oder anders herum. Eigentlich empfand ich genau das als positiven Nebeneffekt meines neuen Lebens, meines neuen Zuhauses. Nichts wurde hinterfragt, alles wurde hingenommen und das brachte mir einen ziemlich großen Freiraum ein, den ich wirklich sehr genoss. "Okay, Judy", antwortete ich lächelnd. "Wird sicher eine Weile dauern, bis ich mich daran gewöhnt habe. Übrigens nehme ich es dir nicht übel, dass du nicht weißt, wann ich nach Hause komme. Ich sag's dir ja schließlich auch nicht." Ich zuckte mit den Schultern und machte bereits den ersten Schritt in Richtung zur Treppe. Mein Zimmer befand sich nämlich eine Etage höher. "Halt! Stehen geblieben!" Verwundert drehte ich mich zu Tante Judith um und sah, dass das Eisfach im Kühlschrank geöffnet und Eis hervor geholt hatte. Aus dem Kühlschrank zog sie nun noch eine Flasche Sekt hervor. Fragend zog ich meine Augenbrauen in die Höhe und schon sollte ich auch eine Antwort für dieses Verhalten hier bekommen. "Ich finde wir sollten ruhig mal ein bisschen Zeit miteinander verbringen und ich dachte ein gemütlicher Abend auf der Couch vor dem Fernseher wäre da genau das Richtige, denkst du nicht auch?" Mir war nicht ganz klar, wieso sie sich plötzlich Mühe mit mir gab. Ich wollte das gar nicht und hatte ihr auch niemals irgendeinen Vorwurf in die Richtung gemacht. Deshalb machte sich in mir so langsam aber sicher der Verdacht breit, dass das nur ein Vorwand war, um im Laufe des Abends ein erstes Gesprächsthema anzuschneiden. Eigentlich schrie alles in mir das nette Angebot sofort abzulehnen, doch erschien mir das auch nicht richtig. Sie war schließlich meine Tante, die jüngere Schwester meiner Mutter. "Gern, ich freu mich", nahm ich ihr Angebot daher an. Aus einem Schrank in der Küche holte ich zwei Sektgläser und Löffel für das Eis. Tante Judith schaltete derweil den Fernseher an.
Alles in allem lief der Abend ziemlich gut. Die Serie, die wir uns ansahen war ziemlich spannend, aber auch witzig. Zwei miteinander befreundete Frauen versuchten gerade einen Mord aufzudecken und griffen dabei zu unkonventionellen Mitteln, indem sie sich beispielsweise an einen Polizisten ran machten. Wir konnten dabei viel lachen, doch verloren wir uns hin und wieder auch in Spekulationen darüber, wer wohl der Mörder sei. Schließlich war die Serie zu Ende und eine Vorschau auf die nächste Folge wurde gezeigt. Ich trank den letzten Schluck Sekt aus meinem Glas. Ich dachte mir, dass der nette Abend jetzt vorbei wäre und ich in mein Zimmer gehen könnte, doch da hatte ich mich getäuscht. "Warte, es gibt da noch etwas worüber ich mit dir reden wollte", begann meine Tante schließlich langsam aber sicher mit der Wahrheit heraus zu rücken. "Und zwar werde ich demnächst zu großen Teilen von Zuhause aus arbeiten. So hab ich ein bisschen mehr Zeit für dich." Sie ließ mir ein mildes Lächeln zukommen. Vermutlich war sie sich selbst nicht so sicher, was ich von der Idee halten sollte und ob sie selbst zu 100% dahinter stand. Ich wusste in dem Moment auch nicht wirklich, was ich sagen sollte, weshalb mein Mund einfach offen stand. Woher kam denn diese Idee plötzlich? Da musste doch mehr dahinter stecken, oder? "Ich... ich denke das bin ich meiner Schwester schuldig", schob Judy schließlich noch nach. Mein Blick lag noch immer auf ihr. Nein, es musste einen anderen Grund für diesen plötzlichen Sinneswandel geben. Nur welchen? Weiterhin sah ich sie an, bis schließlich wieder eine Stimme in meinem Kopf ertönte. Genauer gesagt war es die Stimme meiner Tante. "Ich denke ich sollte ihr das mit den Beschwerdebriefen von der Schule nicht sagen. Ich muss versuchen sie ohne diesen Druck wieder zu einer halbwegs normalen Schülerin zu machen. Wenn ich das nicht schaffe, wird mir vermutlich das Sorgerecht entzogen und dann wird sie woanders hingesteckt. Dann wird doch alles nur noch schlimmer, das will ich meiner Nichte doch nicht zumuten." Beschwerdebriefe von der Schule? Bestimmt steckte Mr. Redfield dahinter! Doch als mein anfänglicher Zorn über diese Information verschwunden war, wurde mir etwas ganz anderes klar. Der Mund von Tante Judy hatte sich nicht bewegt und sie hatte diese Worte auch definitiv nicht zu mir gesagt. Es klang viel eher so, als würde ihr genau das gerade durch ihre Gedanken schweben? Warum sollte ich ihre Gedanken hören können? Machte das irgendeinen Sinn? "Hey, äh nimm es mir nicht übel, aber es ist echt doof, wenn man so lange ohne eine Antwort der Reaktion bleibt", sie grinste mich an. "Oh.. ja.. hehe, sorry. Ich.. ähm.. ich finde das gut. Mum hätte sich sicher darüber gefreut", ich versuchte ihr aufmunternd zu zu lächeln. Doch dann stand ich schnell von der Couch auf. "Und ich hoffe du nimmst es mir nicht übel, dass ich jetzt schlafen gehen. Ich bin echt müde." Ohne eine Antwort abzuwarten machte ich mich auf den Weg zur Treppe. Ich hatte diese bereits zur Hälfte hinter mich gebracht, als ich ein "Schlaf gut" von meiner Tante vernahm. Ich drehte mich um. "Du auch", antwortete ich leise und dann verschwand ich in meinem Zimmer. Nein, müde war ich noch nicht und schlafen würde ich so schnell sicherlich auch nicht. Entweder drehte ich jetzt durch oder ich konnte wirklich die Gedanken von Menschen hören? Vielleicht wurde ich ja so langsam wirklich zum Freak.



Montag, 10. Juni 2019
Pokemon Fanfiction Kapitel 2: Erste Taten als Pokemontrainer
Eigentlich hatte Jade fest damit gerechnet auf der Route 1 ein weiters Mal Kelly zu begegnen. Einen anderen Weg um Alabastia zu verlassen gab es für sie aktuell zumindest nicht und eigentlich konnte man fest davon ausgehen, dass sie sich auf dieser Route einige neue Pokemon fangen würde, vielleicht auch ihr Bisasam trainieren. Entsprechend scannte Jade mit ihrem Blick regelrecht die Umgebung ab, doch war weit und breit nichts von dieser blöden Frau zu sehen. Erleichtert atmete sie daher aus und entsprechend entspannt wirkte ihre Körperhaltung nun auch. Ihre Schultern hingen locker herunter und ihr Gesicht drückte eine gewisse Entspannung aus. "Na, hast du deinen Panzer jetzt abgelegt?", bemerkte Keith lachend und machte damit wohl eine Anspielung auf ihre veränderte Körperhaltung. Natürlich wusste die neu angehende Pokemontrainerin ganz genau, worauf er hinaus wollte. Sie hatte die Worte des Professors noch nicht vergessen - hatte sie noch ziemlich genau Wort für Wort in ihrem Hinterkopf abgespeichert. "War ja klar, dass du das witzig findest", gab sie in einem relativ zickigen Ton von sich. "Na vielleicht hat er ja gar nicht so unrecht damit." Jade versuchte diese letzte Äußerung so gut es ging zu ignorieren, während sie weiter durch das hohe Gras lief und die erste Anhöhe dieser Route erklomm. Gedanklich war sie außerdem damit beschäftigt Revue passieren zu lassen, was man über Keith und sein Glumanda gesagt hatte. Vielleicht wäre da ja auch etwas dabei, womit sie ihn ärgern konnte. Allerdings war das alles ziemlich positiv gewesen. Loyal, vertrauenswürdig, der Streitschlichter, der Retter der Welt. Unzufrieden schob sie ihre Unterlippe nach vorne. Sie wäre mit Sicherheit auch eine gute, vielleicht sogar eine bessere Streitschlichterin als er! Der kleine aber feine Unterschied lag nur darin, dass niemand mit seinen Problemen zu ihr kam. Sie konnte schlecht in die Leute rein schauen und ohne deren Meinungen oder Ansichten zu kennen war sie auch keine besonders große Hilfe darin einen Streit zu schlichten. "Ich weiß, was du gerade denkst", durchbrach Keith die Stille. "Du hast gerade überlegt, ob du mich auch irgendwie aufziehen kannst aber du musstest feststellen, dass ich durch und durch ein super Typ bin und dir leider nichts einfällt, was du gegen mich sagen könntest." Mit einem Schnauben aus der Nase beschleunigte Jade ihre Schritte. "Du gehst mir auf die Nerven, weißt du das?!" Weiter trieben sie ihre Schritte durch das hohe Gras. Gerade war sie dabei die nächste Anhöhe zu erklimmen, da trat sie plötzlich auf etwas was weder der Erdboden noch das Gras darüber war. Sie zermarterte sich gerade das Gehirn darüber, was das wohl sein könnte, während ihr Kopf sich nach unten drehte. Ein Geräusch ähnlich eines Fauchens ertönte und da erkannte sie das Rattfratz, auf dessen Schwanz sie gerade getreten war. Erschrocken hob sie ihren Fuß wieder hoch und wollte einige Schritte nach hinten machen. Aber das wilde Pokemon war einerseits etwas schneller damit und andererseits auch etwas sauer. Somit machte es einen Satz auf sie zu und vergrub seine scharfen und langen Zähne in ihrer Wade. Vor Angst und Schmerz schrie sie auf. Jades Blick suchte ihren besten Freund, der bereits oben auf der Anhöhe angekommen war und das Geschehen grinsend beobachtete. Panisch wedelte sie mit ihrem Bein herum und schaffte es so das wilde Rattfratz abzuschütteln. Die Schmerzen in der gebissenen Wade ignorierend rannte sie so schnell es ihr möglich war nach oben und wollte sich hinter dem anderen hier anwesenden Menschen verstecken. Aber dieser machte einfach einen Schritt zur Seite und verneinte ihr somit den Schutz? Fast schon entsetzte blickte Jade in das noch immer deutlich belustigte Gesicht. "Kämpfe doch mit deinem Schiggy, dafür hast du es doch! Eine gute Übung, wenn man die Liga gewinnen will, meinst du nicht?" Oh, verdammt! Da hatte er Recht! "Hahaha, stimmt daran muss ich mich erst noch gewöhnen!", gab Jade nervös lachend von sich. Im nächsten Atemzug griff sie nach dem Pokeball an ihrem Gürtel, warf ihn nach vorne und da kam ihr Schiggy zum Vorschein. Zum Glück fokussierte das Rattzfratz auch sogleich Schiggy und stürmte in einem beachtlichen Tempo auf die kleine Schildkröte zu. "Aahhh Schiggy ausweichen!", rief Jade völlig überfordert mit der Situation. Aber das schien zu reichen. In ihren Augen sah es gerade so aus als wären beide Pokemon gleich schnell. Das Rattfratz war nun eindeutig verwirrt darüber, dass seine Attacke ins Leere gegangen war und genau diese Situation machte sich die blonde Pokemontrainerin zunutze. "Schiggy setz Tackle ein!" Die Attacke traf ihr Ziel und noch mehr: sie machte das Rattfratz k. o., um nicht zu sagen kampfunfähig. Es lag auf dem Boden und regte sich kaum ein Stück mehr. Dieses Mal hatte jade aber schnell geschalten. Nun griff sie zu einem anderen Pokeball und warf diesen auf das Rattfratz. Die kleine Ratte verschwand im Ball und sollte nach dreimaligem Wackeln auch dort drin bleiben. Freudestrahlend hob sie den Ball auf und reckte diesen in die Höhe, sprang höchst fröhlich in die Luft. "Juhuuuuu Schiggy wir haben ein Rattfratz besiegt und gefangen!" Schiggy stimmte auch sogleich in diese Freudensprünge mit ein. Aber durch den Lärm sollte sich noch etwas ganz anderes regen. Von einem Baum begab sich plötzlich ein Taubsi im Sturzflug direkt auf sie herunter. "Na super jetzt schau mal, wen du aus seinem Mittagsschlaf geweckt hast!", rief Keith zu ihr hinüber. Erst dann bemerkte die nun stolze Rattfratzbesitzerin die neue Gefahr. "Scheiße", stieß sie hysterisch aus und schaffte es noch im letzten Moment sich auf den Boden zu werfen, bevor sie von dem Taubsi erwischt wurde. Das fliegende Pokemon jedoch stoppte seine Bewegung nicht und flog Keith schließlich mit dem Schnabel voran voll gegen das Schienbein. "Du willst mich wohl provozieren", brachte der blonde junge Mann schließlich zwischen zusammen gepressten Zähnen hervor. Prompt holte er sein Glumanda aus seinem Pokeball hervor. Das Taubsi war noch sichtlich benommen von dem ungeplanten Aufprall gegen das Schienbein, weshalb der Kratzer von Glumanda ihm noch deutlich mehr zusetzte. Bevor Taubsi die Chance bekam sich davon zu erholen und sich neu zu orientieren, hatte Keith bereits einen Ball nach dem fliegenden Pokemon geworfen. Vielleicht war es zu schwach um sich zu wehren oder aber es war beeindruckt von der Stärke dieses Trainers - was es auch war - es blieb anstandslos im Pokeball. "Dann haben wir jetzt wohl beide was zu feiern, hehe", stieß Jade fröhlich aus. "Es war mir übrigens ein Vergnügen für dich ein Taubsi ausfindig zu machen. Kein Grund mir zu danken!" Sie stand wieder aus dem hohen Gras auf und klopfte sich weitestgehend den Dreck von den Klamotten ab. "Das hätte ich auch ohne dich geschafft", gab Keith in gewohnt cooler Manier von sich. "Ja klar", antwortete das blonde Mädchen dazu nur ironisch. Fröhlich über ihre ersten Erfolge als Pokemontrainer machten sich die beiden dann daran den restlichen Weg der Route 1 hinter sich zu bringen.



Dienstag, 7. Mai 2019
Naruto Fanfiction - Kapitel 9: Das giftige Mädchen
Gerade noch rechtzeitig hatte Kenji den Kunai bemerkt, welcher da auf ihn zugeflogen kam. Gerade im letzten Moment gelang ihn noch ein Schritt zur Seite, weshalb die Klinge nur die Wange aufritzte und sich nicht gänzlich in seinen Kopf bohrte. Durch den Schritt hatte der junge Schwertkämpfer außerdem gleich eine Drehung eingeleitet und blickte in die Richtung, aus welcher der Kunai abgeworfen worden war. Dort erkannte er zwischen den Bäumen und Blättern eine Puppe? Menschlich war das Wesen dort jedenfalls nicht. Aus starren Augen starrte das Ding ihn an, wobei die Augen eben viel eher wie aufgemalt oder aufgeklebt und keines Falls echt wirkten. Der Mund war weit aufgerissen und zeigte weder ein Gebiss, noch eine Zunge oder ähnliche Bestandteile eines menschlichen Mundes. Der blonde Junge schluckte. Irgendwie war ihm das hier echt unheimlich. Vorsichtig und mit bedachten Schritten näherte er sich der Puppe und holt mit seiner Faust aus. Diese traf auf den Torso und zertrümmerte das Holz, woraufhin die Puppe vor ihm zumindest teilweise in ihre Einzelteile zerfiel. Obwohl das ein guter Beweis dafür war, dass das da kein lebendiges Wesen gewesen sein konnte, zuckte Kenji dennoch erschrocken zusammen und machte rein instinktiv einen Satz nach hinten. Noch bevor er sich nach seinem nächsten Gegner aus Fleisch und Blut umsehen konnte, ertönte schon ein schrilles Lachen. "HAHAHAHA was für ein erbärmlicher Trottel du bist!" Aus einer Baumkrone sprang nun ein Mädchen heraus. Sowohl ihre Haut als auch ihre Haare und Kleidung waren komplett weiß und sie war offensichtlich wirklich amüsiert über Kenjis Vorstellung. Ein dickes Grinsen zeichnete sich nämlich auf ihrem Gesicht ab. "Aber keine Sorge nur weil du meine Puppe zerstört hast, haste keinen wirklichen Vorteil gegen mich." Sie zuckte mit den Schultern und holte aus ihrer Gesäßtasche eine Schriftrolle hervor. Prompt rollte sie diese auf und beschwor daraus eine weitere Puppe, die identisch mit der aussah, die Kenji eigentlich eben in seine Einzelteile zerlegt hatte. Hm... na schön. Aber auch diese Puppe sah nicht so aus, als könnte sie sich von alleine bewegen. Sie hing viel eher wie ein trauriger Schluck in der Gegend herum. "Wie kann so ein totes Ding einen Kunai nach mir geworfen haben?", platzte Kenji die Frage, die ihn am meisten verwirrte, laut heraus. Und genau diese Reaktion war es, die dem weißen Mädchen ein weiteres Mal ein Grinsen entlockte. "Bist echt so blond und blöde wie du ausschaust, was?" Irritiert legte sich die Stirn des Schwertkämpfers in Falten. Irgendwie... hatte sie so gar keine weibliche Art an sich zu sprechen. Doch lange hatte er keine Zeit darüber nachzudenken, denn plötzlich zuckte der Kopf der Puppe nach oben, ebenso wie ihr Arm und das alles nur um einen weiteren Kunai abzuwerfen. Dieses Mal gelang es Kenji aber dem Angriff vollständig auszuweichen. Die Bewegungen der Puppe hatte er zwar klar und deutlich gesehen, aber noch nicht den Ursprung dafür. Er konnte kaum glauben, dass sich so etwas von alleine bewegen konnte. Aber genau diese Momente der Ratlosigkeit und des Bedenken nutzte das Mädchen natürlich für sich aus. Die Puppe feuerte noch weitere Waffen auf ihn ab, darunter auch Rauchbomben, sodass eigentlich schon bald die ganze Umgebung einer einzigen Rauchwolke glich. Ein Hand hielt sich Kenji vor den Mund, damit er nicht direkt den Rauch einatmete. Ansonsten versuchte er auf jede einzelne Bewegung zu achten und in den richtigen Momenten zur Seite zu springen. Das gelang ihm mal mehr und mal weniger - so trafen ihn duchaus einige Wurfnadeln, Kunai oder Shuriken an vielen unterschiedlichen Stellen seines Körpers. Wann immer sich die Möglichkeit ergab schlug er mit dem Schwert in seiner anderen Hand nach der Puppe. Oh, er schaffte es auch ihr sämtliche Körperteile abzutrennen aber kurz darauf hatte er es vermutlich immer wieder mit einer neuen Puppe zu tun, die über alle Körperteile verfügte. Das weiße Mädchen hatte er seit dem Einsatz der Rauchbomben nicht mehr gesehen, er hörte nur in regelmäßigen Abständen ihr belustigtes Lachen. "Na, mein Kleiner... wird dich nich langsam etwas schwummrig?", erhob sie nun schließlich mal wieder so richtig ihre Stimme. Nun, gant Unrecht hatte sie damit nicht. Kenji merkte, wie seine Kräfte so langsam nachließen doch hatte er das eben unter normaler Erschöpfung abgetan. Nur wegen der Worte des Mädchens war er jetzt doch wieder hellhörig geworden. Er atmete schwer und mittlerweile waren ihm auch so einige Schweißperlen auf die Stirn getreten. Hatte sie etwa... Gifte benutzt? Plötzlich bekam der blonde Schwertkämpfer doch ein ganz anderes Gefühl in der Magengegend. Ihm wurde kotzübel bei dem Gedanken daran. Doch statt das Mädchen nun weiter redete und erklärte, worauf sie hinaus wollte, begann sie nur wieder zu lachen. Ein ganzer Regen an Nadeln prasselte auf Kenji herunter. Die feinen Nadeln bohrten sich in seinen Oberkörper, seine Schultern, seine Oberschenkel, ja manche sogar in seinen Kopf. Wenn... wenn sie wirklich mit Giften kämpfte dann... hatte er davon ohnehin schon genügend Treffer kassiert, mal abgesehen von den ganzen Nadeln, die nun noch zusätzlich in seinem Körper steckten. In diesem Moment packte Kenji wirklich die Angst. Dieser Kampf - wenn man ihn überhaupt so nennen konnte - war bisher eine einzige und riesige Blamage gewesen. Er hatte kaum etwas an Schaden anrichten können, dafür aber hatte er so einiges einstecken müssen. Und falls sein Verdacht auf Gift richtig sein sollte, nun dann hätte er auch nicht mehr lange Zeit das Blatt noch zu wenden. Gedanklich ging er die wenigen Möglichkeiten durch, die er hatte. Entweder... machte er sich aus der Barriere des Areals einen Nutzen, wie es sein zuvoriger Gegner getan hatte oder... er pokerte darauf, dass die Kämpfe in den benachbarten Arealen fertig waren und würde versuchen die Aufmerksamkeit des weißen Mädchens auf einen anderen Teilnehmer zu lenken, damit er Ruhe und Zeit bekäme sich zu erholen. Nur egal wie er es drehte und wendete - ein Problem würde bleiben: Er hatte die Orientierung verloren und somit hatte er auch keinen blassen Schimmer mehr davon, in welche Richtung er am besten laufen sollte. Vielleicht könnte er es auch direkt zum Turm schaffen? Jedenfalls.. hatte er keine weitere Zeit mehr nachzudenken! Kenji merkte deutlich, wie ihn seine Kräfte mehr und mehr verließen, wie sein Blick seine Umgebung nur noch unklar und schwammig wahrnahm. Er musste jetzt handeln! So sammelte er noch einmal all seine letzten Kräfte und stürmte in einer beachtlichen Geschwindigkeit in eine Richtung davon. Entweder würde er bei einer Barriere heraus kommen oder im sicheren Hafen der Mitte der Arena. "Ja... lauf nur, lauf. Aber das wird dich auch nicht retten können." Das merkwürdige Mädchen schien sich einen Spaß daraus zu machen, wie aus eigentlich allem bisher. Auch wenn Kenjis Sinne benebelt waren, konnte er aber deutlich hören, dass sie sich in Bewegung setzte. Sie verfolgte ihn und mit Sicherheit würde sie ihn auch von hinten attackieren. Doch darauf verschwendete er keine Gedanken. Weiter und weiter trugen ihn seine Füßen. Mit jedem Schritt wich die Energie mehr und mehr aus seinem Körper heraus. Hinter ihm das hexenhafte Lachen des Mädchens. "Ohhh keine Sorge lange musste nich mehr leiden. Dann kannste tot umfallen und dann hab ich - die großartige Kurumi - gewonnen und bin ne Runde weiter teheheh." Ihre Stimme klang mit jedem Wort unklarer in seinen Ohren. Die Umgebung verlor auch immer mehr an Schärfe, bis ihm schließlich gänzlich schwarz vor Augen wurde. Seine Beine gaben unter ihm nach und er fiel hin, rutschte noch einige Meter über den Boden und blieb schließlich regungslos liegen.



Mittwoch, 3. April 2019
Noch kein Name - Kapitel 3
Schwer atmend und völlig aus der Puste stieß ich die Tür auf. Mit einem lauten Knall pochte diese gegen die Wand und zitterte aufgrund des Aufpralls. Ich trat in den Raum hinein und schloss die Tür hinter mir, während mir langsam aber sicher wieder Atemluft in die Lungen strömte. "Ich hoffe ich bin nicht der Grund dafür, dass du so geladen bist", mit einem Lächeln im Gesicht kam Dr. Tanner um die Ecke. Er machte einen Spaß. "Mach ganz in Ruhe Lilly, meine neue Aushilfskraft ist auch nicht pünktlich, also konnte ich ihn noch nicht einarbeiten." Irritiert davon blickte ich ihn an. Sonst hatten wir unsere Sitzungen auch immer ohne eine Aushilfskraft für den Empfang abhalten können, warum heute nicht? Aber bevor ich dazu kam die Frage zu formulieren, die mir im Kopf umher schoss, flog die Tür hinter mir auf - ähnlich energisch wie durch mich gerade eben. Erschrocken machte ich einige Schritte nach vorne und wäre Dr. Tanner damit fast in die Arme gefallen. Aus dem Augenwinkel erkannte ich, dass Luke die Praxis betreten hatte? Ein weiteres Mal erschrak ich und riss meine Augen weit auf. "E-ees.. puuhh", er stemmte seine Hände in die Hüften und nahm sich einen Moment Zeit zum Luft holen. "Es tut mir leid, Dr. Tanner. Ich habe meinen Bus verpasst und bin deshalb so schnell ich konnte zu Fuß her gerannt." Danach erst sahen seine Umgebung die Gegend, sahen mich. Unsere Blicke trafen sich für einen Moment. Mir war die Situation wirklich verdammt unangenehm. Ich wusste nicht, was die anderen Schüler tatsächlich über meinen Zustand und meine Umstände wussten, aber nun wusste er auf jeden Fall, dass ich einen Psychologen besuchte. Und wenn er hier arbeiten würde... würde er heraus finden können wie oft ich hier war. Und warum ich hier war. Es bereitete mir ein unwohles Gefühl im Magen, wenn ein Mischüler, ein Mensch, der mich jeden Tag sah, so viel über diese Sache wusste. Am liebsten würde ich dieses Thema für immer unter den Tisch fallen lassen. Sonst hatte ich in der Schule nie an die Sitzungen mit Dr. Tanner denken müssen, doch jetzt würde ich sicher jedes Mal daran denken müssen, wenn ich Luke nur ansah. "Ihr kennt euch? Nun gut..", Dr. Tanner kratzte sich am Kopf, "Mister Walker nehmen Sie doch bitte Platz. Wenn ich meinen Termin beendet habe, werde ich Sie einweisen. Miss Dale, Sie können gerne schon einmal den Behandlungsraum betreten." Einerseits war ich dankbar dafür, dass er die Stille gebrochen hatte, andererseits auch nicht. Spätestens jetzt wusste Luke, dass ich hier Patientin war. Vielleicht hätte Dr. Tanner ihn wegen dieser Verspätung am ersten Arbeitstag gleich wieder gefeuert und so wäre er vielleicht nie hinter mein "Geheimnis" gekommen. Ich setzte mich auf den gemütlichen Therapiestuhl, nur drückte meine Körperhaltung wohl alles andere als Entspannung und Gemütlichkeit aus. Wie verkrampft saß ich dort nach vorne gebeugt. Meine Augen gierten darauf Dr. Tanner herein kommen zu sehen. Sobald er die Tür geschlossen hatte, sprudelten die Worte aus mir auch bereits wie ein Wasserfall heraus. "Hat er Einsicht in die Akten? In meine Akten? Hat er wenigstens eine Verschwiegenheitspflicht? Warum haben Sie ihn ausgesucht, wissen Sie denn gar nicht was für ein Schwätzer er ist?" Mein Blick lag auf ihn, flehte ihn fast schon um Antworten an. Er rückte seine Brille zurecht und vermutlich suchte er sich bereits möglichst passende und beruhigende Worte heraus, mit denen er mir gleich antworten würde. "Miss Dale", ich hasste es, wenn er das tat. Er sprach meinen Namen mit einer Seelenruhe aus, sodass ich mich kurz daraufhin selbst beruhigte. Nur wollte ich mich gerade nicht beruhigen, ich wollte Antworten! "Ich habe Luke ausgewählt, weil ich ihn als sehr loyalen Menschen einschätze und kennengelernt habe. Natürlich unterliegt er einer Verschwiegenheitspflicht. Diese wird er auch sehr ernst nehmen, dafür werde ich sorgen. Sie werden keinerlei Nachteile dadurch haben." Einen Moment ruhte sein Blick auf mich. Mein Körperhaltung entspannte sich und ich sank erleichtert in das Polster des Stuhls unter mir zurück. "Woher kennen Sie ihn?" - "Er.. er geht auf die gleiche Schule wie ich. Sogar in die gleiche Klasse." Auch Dr. Tanner lehnte sich nun etwas zurück und schlug seine Beine übereinander. "Ich verstehe. Haben Sie sich denn dort mal mit ihm unterhalten? Ist irgendetwas vorgefallen, etwas negatives?" Einen Moment musste ich über diese Frage nachdenken. Nein, eigentlich hatte er nur versucht ein Gespräch mit mir zu führen, doch ich war vor ihm geflüchtet. Vehement schüttelte ich also den Kopf. Plötzlich hatte ich das Gefühl ihn in Schutz nehmen zu müssen. Wer weiß schon, in was für ein schlechtes Licht ich ihn gerade gerückt hatte. Aber diese hektische Bewegung fiel meinem Psychologen natürlich auf. Manchmal hatte ich das Gefühl nichts blieb ihm verborgen. "Nun sehen Sie, das hätte mich auch stark gewundert. Ich halte wirklich viel von ihm. Vielleicht könnte er Ihnen sogar eine Hilfe dabei sein, Anschluss in der Schule zu finden." Natürlich wusste er, dass ich mit niemanden wirklich Kontakt hatte. Wir redeten meistens nur über solche oberflächlichen Dinge. Was für Situationen ich im Alltag erlebt hatte, wie ich mich dabei gefühlt habe, wie ich damit umging und wie ich auf gewisse Dinge in meinem Umfeld reagiere. Ich war mir gar nicht sicher, was er mit diesem Smalltalk bewirken wollte. Aber genau genommen ging es mir ohnehin nur darum Attest um Attest zu bekommen. In der Hinsicht war ich ziemlich feige geworden. "Ja.. genau! Apropos Schule... mein Attest läuft bald ab und ich bräuchte ein neues.." - "Sicher, zu den Formalitäten kommen wir später. In erster Linie haben wir diesen Termin hier, um heraus zu finden, wie es Ihnen geht und danach entscheide ich dann, ob das Attest verlängert wird oder nicht." Dieser Satz verletzte mich auf eine gewisse Art und Weise. Es klang beinahe so als hätte er nicht vor das Attest zu verlängern? Fassungslos blickte ich ihn an. Musste ich jetzt wirklich so tun als wäre ich schwer krank, nur damit ich dieses Schuljahr nicht wiederholen musste? Unbewusst stiegen mir die Tränen in die Augen. Vielleicht war ich ja wirklich krank, wenn mich so eine Kleinigkeit schon so aus den Socken hauen konnte. Dr. Tanner bemerkte diese Veränderung in meinem Gesicht und so begann er mir wieder Fragen zu stellen, die mich wohl von der Angst in meinem Kopf ablenken sollte. "Gibt es neue Informationen von Ihrem Vater?" - "Nein", antwortete ich kalt. "Vermissen Sie Ihre Mutter noch? Wie fühlen Sie sich, wenn Sie an sie denken?" - "Natürlich vermisse ich sie. Wer würde seine eigene Mutter denn nicht vermissen? Wenn ich an sie denke, bin ich auf eine seltsame Art und Weise glücklich", ich stockte kurz und suchte nach den richtigen Worte, "Es war eine tolle Zeit mit ihr, die ich in Ehren tragen und niemals vergessen würde." Zu meinem eigenen Erstaunen hatte ich es geschafft so viel zu sprechen ohne dass meine Stimme zitterte. Hatte ich mit dem Tod meiner Mutter wirklich abgeschlossen? Doch prompt drängten sich mir die Gedanken auf, was mit meinem Vater wäre, wenn er aus dem Koma erwachen würde. Sicher wäre er am Boden zerstört, wenn er hörte, dass seine Frau nicht mehr an seiner Seite weilte. Das war wohl der einzige Grund, weshalb ich Angst davor hatte, dass mein Vater jemals wieder aufwachen würde. Gott, ich hatte es ja bisher nicht mal geschafft ihn im Krankenhaus zu besuchen, zu große Angst hatte ich vor dem Anblick, der sich mir da bieten könnte. Diese Angst hielt ich auch nicht weiter hinter dem Berg. Ich redete mit Dr. Tanner darüber und er versprach mir sogar, dass er entsprechende Situationen in den künftigen Sitzungen gedanklich mit mir durchspielen würde. Dankbar lächelte ich ihm zu, sah ihm in die Augen. Ich begann mich gedanklich zu fragen, was im Kopf eines Psychologen wohl eigentlich vorgehen musste. Man kümmerte sich den ganzen Tag über um das Leid anderer Personen, kam man dabei nicht selbst viel zu kurz? "Sie hat bisher noch nie etwas von ihren früheren Freunden erzählt. Wie kriege ich sie nur dazu?" Die Stimme von Dr. Tanner drang ganz klar an mein Ohr. Ich begann unweigerlich zu schmunzeln. "Wow seit wann stellen Sie sich denn so ungeschickt damit an, etwas aus mir heraus zu holen? Über all die anderen Themen habe ich bisher auch nicht gern geredet und dennoch haben Sie mich immer wieder zum reden gebracht." Völlig entgeistert blickte mich mein behandelnder Arzt nun an. Nanu.. was hatte er denn? "Haben Sie denn nicht bemerkt, dass Sie das eben laut gesagt haben? Sie wissen schon.. mit meinen Freunden?" Meine Stimme wurde selbst gerade ein wenig zögerlich, obwohl ich mir ziemlich sicher war, seine Stimme gehört zu haben. Sonst war doch schließlich niemand im Raum hier! "Ich habe gerade eben nichts gesagt. Aber... nun ich weiß nicht, ob das möglich ist. Aber vielleicht versucht Ihr Unterbewusstsein Ihnen das gerade einzureden? Möchten Sie vielleicht darüber reden? Sie wissen, ich habe immer ein offenes Ohr." Er hatte nichts gesagt? Und wenn er das so sagte, dann meinte er das auch so. Er war nicht der Mensch, der einfach mal so eine Lüge erfand. Geschockt sah ich ihn an. War ich vielleicht doch durch gedreht, dass ich mir schon solche Dinge einbildete? Ich legte eine Hand an meine Stirn und setzte ein entschuldigendes Lächeln auf. "Entschuldigen Sie.. ich habe Kopfschmerzen." Sein Blick glitt zur Uhr, ehe er aufstand. "Nun, sicher. Die Sitzung ist auch gleich vorbei. Machen wir für heute Schluss hier. Das Attest werde ich ihnen gleich verlängern." Unruhig lief ich in den Empfangsbereich. Luke würdigte ich nicht eines Blickes. Ich konnte ja nicht mal still stehen. Die ganze Zeit über lief ich auf und ab. Ich hatte mir das doch nicht eingebildet, ich hatte es ganz klar gehört! Aber er hat mich nicht direkt angesprochen.. er hat über mich gesprochen. Seine Gedanken? Hatte ich seine Gedanken hören können? Oder gaukelte mir mein Unterbewusstsein genau das vor? Was genau sollte ich denn glauben? Was stimmte und was nicht?! Dr. Tanner trat schließlich an mich heran, was ich aber auch nur dadurch bemerkt, dass er mir eine Hand auf die Schulter legte. Er hielt mir das Attest entgegen, welches ich sofort ergriff und bereits im nächsten Atemzug die Praxis verließ.



Mittwoch, 27. Februar 2019
Pokemon Fanfiction Kapitel 1: Der Aufbruch
Schon früh am heutigen Morgen war Jade aus ihrem Schlaf erwacht. Wobei man es eigentlich kaum Schlaf nennen konnte. Jede Stunde war sie aus einem Traum erwacht. Einen Traum, in welchem sie sich vorstelle, wie die erste Reise mit ihrem Pokemon so verlaufen würde. Nach diesem Traum wanderte ihr Blick jedes Mal hoffnungsvoll zu ihrem Funkwecker. Doch es war nie Zeit gewesen, aufzustehen und endlich zum Labor des Professors zu gehen. Erst jetzt, jetzt war es endlich so weit. Noch bevor ihr Wecker klingeln konnte, platzierte sie ihre Hand auf dem "Aus"-Schalter und konnte das Klingeln von diesem so im Keim ersticken. Prompt stand sie auch auf und begann sich anzuziehen. Wirklich spektakulär war ihre Kleiderwahl nicht, sie war eher schlicht aber wohl dennoch angemessen. Sie griff zu einem weinroten T-Shirt und einer schwarzen Hose, die ihr nicht ganz bis zu den Knien riechte. Ihre blonden - eigentlich fast schon weißen - Haare kämmte sie ausgiebig mit einer Bürste und machte sich je links und rechts einen Zopf, sodass sie eigentlich fast als Schulmädchen durchgehen konnte. Sonderlich groß war sie auch nicht mit ihren 1,67 Meter, aber dennoch war sie bereits volljährig. Sonst dürfte sie heute wohl kaum ihr eigenes Haus verlassen, ohne dass man sie aufhalten würde, oder? Zufrieden mit ihrem Äußeren schnappte Jade sich nun ihren Rucksack, indem sie einige Wechselklamotten, Handtücher und nützliche Dinge wie eine Taschenlampe oder ein Seil, verstaut hatte. Am unteren Ende des Rucksacks hatte sie ihren Schlafsack befestigt, der relativ locker von dort aus nach unten baumelte. Bereits jetzt war ihr klar, dass er heute früher oder später auf den Boden fallen würde, aber im Moment war ihr das noch egal. So bepackt lief sie nun die Treppe nach unten, wo ihre Mutter bereits am Küchentisch wartete. Doch kaum hörte die ältere Dame die Schritte auf der Treppe, legte sie die Zeitung aus ihren Händen, in welcher sie eben noch so neugierig gelesen hatte. Sie wandte sich um und erblickte ihre Tochter bereits in voller Montur. Überrascht öffnnete sich der Mund von Jades Mutter. "Du siehst ja so aus, als würdest du schon jetzt aufbrechen?", fragte sie verwundert. Jade runzelte verwirrt die Stirn. Was dachte sie denn? Natürlich würde sie gleich weg gehen, sobald man ihr ihr Pokemon gegeben hatte! "Du musst mir dein Pokemon doch wenigstens zeigen, bevor du los gehst!", stellte ihre Mutter aber mal so gleich klar. Beim Aufstehen schob sie ihren Stuhl mit ihren Kniekehlen so nach hinten, dass das quietschendes Geräusch sich in Jades Ohren einbrannte. "Ja.. jaaaa guuut", erwiderte sie genervt. Den Rucksack stellte sie nun erst einmal wieder auf dem Boden ab, um sich an den Frühstückstisch zu setzen. Niemals würde sie das Haus ohne Frühstück verlassen! Mit einem fröhlichen Ausdruck im Gesicht stellte sie fest, dass ihre Mutter sogar ihr Lieblingsfrühstück gemacht hatte. Gebratener Bacon und dazu ein Toast mit Nutella. Besser konnte der Tag doch eigentlich gar nicht laufen! Nach dem Frühstück lief sie dann ohne ihren Rucksack los, nachdem sie sich kurz von ihrer Mutter verabschiedet hatte. Das Labor war ja zum Glück nicht so weit von ihrem Wohnhaus entfernt. Vor dem Labor wartete bereits Keith auf sie. Er war kaum größer als sie und hatte ebenfalls blonde Haare - nur etwas dunkler als die ihren. Er trug wie immer sein gelbes Halstuch, dazu einen Hoodie und eine Jeans. Seine Hände hatte er in seine Hosentasche vergraben, vermutlich weil er cool wirken wollte. Das wollte er nämlich oft, auch wenn er das eigentlich gar nicht - zumindest in Jades Augen. Aber sie sah ihn vielleicht auch mit anderen Augen als Fremde. Sie waren seit sehr jungem Kindesalter befreundet und daher kannte sie ihn eben sehr gut. "Guten Morgen", begrüßte sie ihn mit einer fröhlichen Stimme und umarmte ihn freundschaftlich für einen kurzen Moment. "Guten Morgen", immitierte eine quietsch hohe Stimme aus dem Hintergrund. Sofort wanderte Jades Blick in die Richtung, aus welcher sie das Geräusch vernommen hatte. Da stand Kelly. Ein ziemlich nerviges und theatralisches Mädchen, welches gerne die Aufmerksamkeit aller auf sich zog - so auch in diesem Moment. Außerdem war sie rein äußerlich quasi das Gegenteil zu Jade. Sie hatte dunkelbraune - ja fast schon schwarze Haare - und auch sie trug diese mit je links und rechts einem Zopf. Vielleicht könnte der Morgen auch besser starten... Jade brummte unzufrieden vor sich hin und warf dieser Kelly böse Blicke zu. Nein, sie konnte sie echt kein Stück leiden. Doch bevor die Situation sich weiter entwickeln konnte, wurde die Tür vom Labor nach außen aufgestoßen. Der Professor stand dort und bat die drei jungen Erwachsenen hinein. Das war der Moment, in dem jeder von ihnen wusste, dass der große Moment des Aufbruchs gekommen war. Jetzt würden sie ihr Pokemon kriegen, worauf sie so lange hin gearbeitet hatten. Tag für Tag waren sie dafür in die Trainerschule gegangen, hatten etliche Prüfungen abgelegt und dabei möglichst viele Punkte gesammelt. Denn erst, wenn man insgesamt eine bestimmte Anzahl an Punkten erreicht hatte, wurde einem die große Ehre zuteil, sein eigenes Pokemon besitzen zu dürfen. Natürlich gab es in der Schule auch solche Schlauköpfe, die es gar im Alter von 14 oder 15 Jahren bereits geschafft hatten. Aber das Spannende daran war viel eher, dass man mit seinem Pokemon gemeinsam reisen wollte, die Welt erkunden und weitere, andere Pokemon fangen wollte, unzählige Kämpfe bestreiten, die Orden in den Arenen gewinnen und schließlich an der berühmten Pokemonliga teilnehmen. Und in dem Punkt brachte es nichts, ein Überflieger zu sein. Welche Eltern erlaubten ihren minderjährigen Kindern schon das Haus zu verlassen? Richtig, keine Eltern. Von daher hatten Jade und Keith eine gesunde Faulheit walten lassen, bis sie alt genug waren, um auch gleich auf Reisen gehen zu können. Im Labor warteten drei Pokemon auf sie. Der Reihe nach zeigte der etwas ältere Mann auf die Pokemon. Das erste hatte ein grünes Äußerliches und es wirkte wie eine Pflanze. Er nannte es Bisasam. Das zweite sah einem kleinen Dinosaurier ähnlich, dessen Schwanzende in Flammen stand. Er nannte es Glumanda. Das letzte war eine Schildkröte, die auf zwei Beinen stehen konnte. Er nannte es Schiggy. So wie der Professor bisher der Reihe nach die Pokemon benannt hatte, blickte er nun die drei vor ihm stehenden jungen Erwachsenen an. "Kelly", begann er schließlich mit ruhiger Stimme und ließ ihr ein Lächeln zukommen. "Die Lehrer beschrieben dich als eine besonnene Persönlichkeit, die sich nicht gerne Stress aufhalste. Eine Person, die von so ziemlich allen gemocht wurde. Auch erzählten sie mir, dass du.. nun ja, dass du scheinbar sehr viel Wert auf deine Figur legst." Belustigt hob der alte Mann die Augenbraue in die Höhen und konnte sich ein schelmisches Lächeln nicht verkneifen. "Bisasam ist ein Pokemon, dass ziemlich lange ohne Nahrung auskommt. Es kann sich teilweise von dem Samen auf seinem Rücken ernähren.. also nun ja... ich schätze das passt ganz gut, dann musst du weiterhin nicht auf regelmäßiges Essen achten." Er lachte und versuchte die Stimmung etwas damit aufzulockern. Natürlich hatte er mit diesen Sätzen ordentliche Minuspunkte bei Kelly gesammelt. Ihr Gesicht verfinsterte sich von Sekunde zu Sekunde immer mehr, bis sie schließlich deutlich angefressen den Pokeball an sich nahm. Jade fand das natürlich witzig und konnte es sich nicht sonderlich lange verkneifen, ehe sie in das Lachen des Professors einstimmen musste. Keith hielt sich in der Hinsicht lieber bedeckt. Irgendwie konnte einem der Professor ja schon leid tun. Er hatte die Aufgabe diese drei Starterpokemon gerecht auf die drei nächsten Trainer zu verteilen. Nach irgendwelchen Kriterien musste er sich dabei scheinbar richten. "Glumanda sind sehr impulsive Pokemon. Man kann sie leicht in einen Wutanfall treiben, allerdings kann man sie auch ebenso schnell wieder beruhigen. Sie sind sehr vertrauenswürdige und loyale Pokemon. Allerdings sieht man ihnen an ihrer Flamme an, wie es ihnen geht. Flackert die Flamme, so ist ein Glumanda zufrieden. Aber lodert die Flamme auf, dann ist es wütend. Als Trainer sollte man immer Acht auf die Flamme geben, denn sobald diese erlischt, wird auch das Leben von Glumanda erlöschen." Der Blick des Professors suchte Keith. "Keith von dir habe ich gehört, dass du sehr oft als Streitschlichter fungiert hast. Du scheinst ein gewisses Gespür dafür zu haben, wie es anderen geht und ich denke, deshalb wirst du am besten mit Glumanda auskommen." Mit einem fröhlichen Lächeln überreichte er dem jungen Trainer den entsprechenden Pokeball. Sicher wusste Jade jetzt schon, dass sie Schiggy bekommen würde. Aber ein wenig weich wurden ihre Knie dennoch. Entweder würden nun Worte fallen, die sie ziemlich ins Lächerliche zogen, so wie bei Kelly, oder aber eher solch schmeichelnde Worte wie Keith sie erhalten hatte. Sie selbst befürchtete ja eher ersteres. So viele gute Charaktereigenschaften hatte sie ihrer Meinung nach nämlich gar nicht zu bieten. Ein klein wenig verängstigt blickte sie nun also nach vorne und war bereit dazu, ihre Ansprache in Empfang zu nehmen. "Jade, nun ist offensichtlich, welcher Partner für dich übrig bleibt. Du scheinst ein Mensch zu sein, der gerne Problemen aus dem Weg geht. Die Lehrer konnten mir nichts zu deiner Konfliktfähigkeit erzählen. Du hättest nie eine Auseinandersetzung mit anderen Schülern gehabt. Ich kann nicht so recht daran glauben, dass man so viele Jahre durch das Leben kommt, ohne mit jemanden aneinander zu geraten. Deshalb glaube ich viel eher daran, dass du dich in Problemsituationen viel eher in deinen Panzer zurück ziehst und dicht machst. Und genau so tut es dieses Schiggy hier auch. Allerdings ist der Panzer von Schiggy nicht so hart, wie deiner es vielleicht ist. Viel eher ist dieser Panzer elastisch. Ich hoffe Schiggy und du könnt gegenseitig voneinander lernen und euch hin und wieder dazu bringen euren Panzer abzulegen." Ebenfalls mit einem Lächeln überreichte der blonden jungen Frau den Pokeball. Im ersten Moment stand Jade noch wie versteinert da, sogar ein Kloß hatte sich in ihrem Hals gebildet. Mit so einer Ansprache hatte sie nicht gerechnet, das hatte sie viel eher völlig unvorbereitet getroffen. Möglicherweise hatte der Typ Recht und das war erstaunlich, weil er sie eigentlich überhaupt nicht kannte. Er musste eine ungeheure Auffassungsgabe besitzen. Doch irgendwie war es ihr auch peinlich, dass solche Worte auch noch andere Leute gehört hatten. Leute wie Kelly zum Beispiel, die natürlich prompt anfing zu kichern. Noch bevor dieses Kichern irgendeine Wirkung auf Jade entfalten konnte, drückte der Professor jedem von ihnen einen Pokedex in die Hand. Mit diesem Gerät könnte man Pokemon scannen und Informationen über sie und ihren Lebensraum erhalten. Danach verließen sie das Labor wieder, schließlich wollten sie ja alle auf ihre große Reise aufbrechen. Jade war noch immer etwas sprachlos und nicht unbedingt ansprechbar, da klopfte Kelly ihr auf die Schulter. "Tja dann arbeite mal an dir, kleine Jade, tihihi. Wir sehen uns vielleicht in der Pokemonliga, wenn du es so weit schaffst." Mit einem gehässigen Lächeln zog sie von dannen und brach wohl bereits zu ihrer Reise auf. Es dauerte einen Moment bis sich das Gesicht von Jade zu einer wütenden Maske verzerrte. "Was denkt die eigentlich wer sie ist, ich werde vor ihr in der Liga kämpfen und ich werde sie gewinnen!" Keith lachte auf - offensichtlich beruhigt darüber, dass doch wieder alles in Ordnung und beim Alten zu sein schien. "Das sind große Ziele. Ich finde du hast dabei vergessen, dass ich auch noch da sein werde. Vielleicht mache ich dir ja einen Strich durch die Rechnung. Mit zusammengekniffenen Augen rief Jade Schiggy in ihren Pokeball, welchen sie sich an ihrem Gürtel befestigte. "Riskier nicht so eine dicke Lippe, dein Glumanda hätte keine Chance gegen mein Schiggy!" - "Schon klar, aber es bleibt ja nicht bei diesen beiden Pokemon." - "Du wirst trotzdem verlieren!" Während sie weiter durch Alabastia liefen zog sich dieses Gespräch immer weiter fort. Jade war schließlich zuhause angekommen, verabschiedete sich von ihrer Mutter und trat dann mit Sack und Pack wieder nach draußen. Natürlich hatte sie versprechen müssen in jeder Stadt Halt zu machen und ihre Mutter anrufen zu müssen. Aber dafür hatte sie immerhin noch eine Landkarte geschenkt bekommen. Gemeinsam traf sie sich mit Keith am Ortsausgang und zeitgleich setzen sie den ersten Schritt über die Ortsgrenze auf Route 1 der Kanto Region.



Samstag, 17. November 2018
Naruto Fanfiction - Kapitel 8: Aus einer anderen Perspektive
Akari, eine Frau mit rotem Haar, war als Sensei ihres Teams mit zu dieser Chuunin-Prüfung gereist - na ja es war ihre Pflicht gewesen. Genau so wie es jetzt ihre Pflicht war eine der Überwachungsschichten zu übernehmen. Jedes Areal hatte einen Jounin zugeteilt bekommen, der die Kämpfe bewachen sollte. Wenn ein Teilnehmer zu Boden ging und der andere Teilnehmer aus Reich-, Seh- und Hörweite war, durchbrachen die Jounin die Barriere und holten den Verlierer des Kampfes heraus, um ihn anschließend an gut ausgebildete Iryonin - Ninja, die Heiljutsus beherrschten - zu übergeben. Und genau n dieser Position befand sich die Kunoichi aus Taki gerade. Ihr Blick lag fest auf der Kuppel, auf welcher sie stand. Ein Glück war diese für das normale Auge nicht sichtbar. So konnte sie problemlos den Kampf dort unter ihr beobachten. Aber problemlos ruhig bleiben konnte sie nicht. Dort unten kämpfte gerade ein weißhaariger Junge gegen gegen einen blauhaarigen Jungen. Genau Kampfhandlungen konnte sie von hier oben nicht erkennen, aber sie konnte sehr wohl erkennen, dass der weißhaarige Junge zu unterliegen schien. Sein Gegner verfügte über eine ziemlich interessante Fähigkeit - er konnte einfach im Wasser verschwinden. An sich brachte ihm das natürlich keinen großen Vorteil, da sich im Kampfgebiet kein Fluss oder so befand, aber deshalb kämpfte er hauptsächlich mit Jutsus vom Wasserelement Suiton. So schaffte er sich seine eine wässrige Umgebung, die für ihn von großem Vorteil war. Akari biss sich auf die Unterlippe. "Was macht der Trottel da, der soll nicht mit seinen Gegnern spielen, sondern lieber kurzen Prozess machen", zischte sie unzufrieden vor sich her. Der weißhaarige Junge - Akito - war nämlich einer ihrer Schüler. Und es nervte sie tierisch an zu sehen, dass er so viel Schaden an sich und seinem Körper in Kauf nahm, nur um dort unten ein bisschen Spaß zu haben. Aber scheinbar war sie mit ihren Worten gar nicht so leise gewesen, wie sie gedacht hätte. Denn schon drang ein belustigtes Auflachen an ihre Ohren. "Mensch, du fieberst ja richtig mit", bemerkte der Kerl, der das Areal nebenan bewachte an. "Diese kleinen Knirpse scheinen dir doch etwas zu bedeuten. Dabei hast du bei der Zeremonie auf so cool und gleichgültig getan." Mit einem Lächeln im Gesicht kam er nun näher und stellte sich genau neben so. Akari verengte ihre Augen zu Schlitzen und musterte den Kerl. Schlecht sah er ja nicht aus, er war gut durch trainiert, hatte einen Dreitagebart im Gesicht und stechend grüne Augen, die mit Sicherheit so einige Menschen direkt in ihren Bann ziehen konnten. "Da liegst du falsch, ich bin einfach nur sehr auf meine Arbeit konzentriert. Ganz im Gegensatz zu dir." - "Oh also bist du so eine Karrierefrau, ja? Dann muss es dich ja ziemlich angekotzt haben, dass man dir ein Genin-Team zugeteilt hat. So etwas wirft einen in der eigenen Karriere doch ziemlich zurück. Du musst den Nachwuchs trainieren statt dich selbst." Der Typ mochte äußerlich zwar gut aussehen, aber sein Charakter machte das alles gleich zunichte. Er schien einer von der Art Mensch zu sein, der immer Recht haben wollte und einfach haltlose Vermutungen in den Raum stellte und dadurch versuchte an Informationen über seinen Gegenüber zu kommen. Aber den Erfolg, dass er mit seiner Aussage Recht hatte, den gönnte Akari ihm nicht. "Du liegst falsch. Ich habe diese Aufgabe als eine große Ehre empfunden. Ich finde es wichtig, den Nachwuchs zu stärken und zu sehen, dass meine Arbeit Erfolg hat, ist das größte Geschenk, was man mir machen konnte." Wenn sie denn endlich mal den Erfolg sehen würde. Ihr Blick glitt wieder nach unten und ein weiteres Mal ließ sich Akito einen Kinnhaken verpassen. Die Hand der Rothaarigen formte sie zur Faust. Sie war wirklich kurz davor, da runter zu gehen und ihrem Schüler mal einen Schlag auf den Hinterkopf zu verpassen. "Na ja, leider scheinst du den Erfolg bisher nicht verbuchen zu können", gab der Kerl lässig von sich und verschränkte die Arme vor seinem Oberkörper. "Ich heiße übrigens Hayato", fügte er schließlich noch an und hielt ihr eine Hand hin. Sie ergriff seine Hand, schüttelte diese. "Sehr erfreut, Akari", gab sie mit einem abfälligen Grinsen von sich, sodass offensichtlich war, dass sie überhaupt nicht erfreut war. "Und jetzt kümmer dich bitte um deine eigenen Angelegenheiten." Eigentlich hatte sie gehofft ihn damit los zu werden, aber da hatte sie wohl die Rechnung ohne seine männliche Hartnäckigkeit gemacht. Denn scheinbar spornte ihn das nur noch mehr an, dass sie nichts mit ihm zu tun haben wollte. So legte der nun einen Arm um ihre Schultern. "Och nein! Ich will doch nur mit dir gemeinsam hier stehen, zittern und darauf hoffen, dass dein Schüler den Sieg noch für sich verbuchen kann. Ich meine... es steht immerhin ziemlich schlecht um ihn." Kaum hatte die Rothaarige den letzten Satz vernommen, richtete sie ihren Blick sofort wieder nach unten. Akito war in einem Wassergefängnis gefangen. Er war ein Mensch, er brauchte Luft zum Atmen und zum Überleben und das hatte er da drin nicht. Akaris Kinnlade klappte nach unten. Warum ließ er das alles mit sich machen? Doch bevor sie über eine klare Antwort auf diese Frage nachdenken konnte, trat endlich das sein, was sie sich schon die ganze Zeit wünschte. Akito machte kurzen Prozess. Er beherrschte nämlich das Raiton no Yoroi, also eine Art Blitzrüstung, die ihn unheimlich schnell und stark werden ließ. Diese Blitzrüstung hatte er nun aktiviert, damit stellte er das gesamte Wassergefängnis unter Strom und auch seinen Gegner. Sofort stoppte dieser sein Wassergefängnis. Kaum war Akito wieder frei und konnte sich bewegen trat er bewusst in jede Pfütze auf dem Boden, um seinen Gegner mehr zu schocken und setzte noch ein paar gezielte und kräftige Schläge und schon lag der Wassermensch auf dem Boden. "Hoffnung haben wir von Anfang an nicht gebraucht. Akito... lässt sich nur gerne Zeit." Kaum hatten diese Worte ihren Mund verlassen, stieß sie Hayato von sich weg und holte einen Kunai hervor, an welchem ein Siegel angebracht war. Kreisförmig ritzte sie mit diesem nun über die Oberfläche der Barriere und schaffte damit einen Gang für sich. So ließ sich die Rothaarige in die Arena fallen und griff nach dem gegrillten Verlierer des Kampfes. Sie legte ihn sich über die Schulter und blickte für einige Momente noch in die Richtung, in welche Akito verschwunden war. Sie hoffte inständig, dass sein Hochmut ihm nich noch zum Verhängnis werden würde. Mit einem kräftigen Sprung begab sie sich schließlich wieder nach oben und verließ die Arena somit. Den Kunai steckte sie wieder ein, woraufhin sich das Loch wieder sicher verschloss. Dann sprang sie von der riesigen Kuppel hinunter und übergab den bewusstlosen Genin an die Iryonin. Danach kehrte sie wieder an ihren Arbeitsplatz zurück - mindestens einen Genin würde sie ja noch aus der Arena bergen müssen. Während sie über die Barriere lief und mit ihrem Blick Ausschau nach Akito hielt, merkte sie aus dem Augenwinkel wie dieser Hayato ihr zuwinkte. Na.. so lange er jetzt auf seinem Feld bleiben würde.



Sonntag, 11. November 2018
Noch kein Name - Kapitel 2
Ich wusste zwar nicht wie, aber irgendwie hatte ich die vier Stunden in der Schule hinter mich gebracht. Diese vier Stunden waren an mir vorbei gezogen wie eine schlechte Fernsehserie, die man nur nebenbei im Fernsehen laufen ließ, während man auf dem Sofa ein Nickerchen machte. Während die anderen Schüler nun also in die Cafeteria stürmten, begab ich mich zu den Bushaltestellen der Schule. Ich setzte mich auf eine Bank und wartete auf eine weitere grauenhafte Busfahrt. Aber diese hatte immerhin das Potenzial wesentlich angenehmer zu werden – der Bus wäre schließlich nicht so voll wie heute Morgen. Dennoch machte sich ein unschönes Gefühl in meiner Magengegend breit und so keimte der Gedanke in mir auf, einfach nicht in diesen Bus zu steigen. In meinem "Zuhause" würde ohnehin niemand auf mich warten. Es war ein großes und leeres Haus, niemand würde mich kontrollieren. So langsam gefiel mir der Gedanke immer mehr, mich ein wenig in der Stadt um zusehen. Genügend Zeit hatte ich auf jeden Fall noch, bis ich meinem Arzt einen Besuch abstatten musste.

Unterwegs stellte ich fest, dass das eine wirklich gute Idee von mir gewesen war. Der Wind schlug mir ins Gesicht und ich genoss es. Und das war verrückt, denn früher hätte ich mich darüber aufgeregt, dass der Wind mir meine Frisur zerstörte. Vielleicht war ich wirklich krank. Aber dieser Spaziergang in die Stadt; er sorgte dafür, dass ich mich seit langer Zeit wieder lebendig fühlen konnte. Ständig verkroch ich mich in einem Zimmer und mied das Leben, was für andere normal war. Nun lief ich wie ein normaler Mensch durch die Straßen von Baravia, besah mir die Schaufenster von Geschäften, stellte überrascht fest, was hier alles an unterschiedlichen Waren angeboten wurde, beobachtete wie ein Kind verzweifelt versuchte aus dem Buggy zu türmen, während die Mutter sich mit einer anderen Frau unterhielt. Nach einer gewissen Zeit meldete sich mein Magen mit einem Knurren bei mir. Um meinen aufkommenden Hunger zu stillen, kaufte ich mir in einem dieser klassischen Fastfood-Restaurants ein Sandwich, allerdings zum Mitnehmen. Ich lief in den nahe gelegenen Park, setzte mich auf eine leere Bank und begann dort mein Sandwich zu essen – um mich herum das fröhliche Zwitschern von Vögeln und das Plätschern eines Baches.

Es war keine Minute her, seit ich mein Sandwich aufgegessen hatte, da gab mein Handy einen Ton von sich – ich hatte eine Nachricht erhalten. Die Auswahl der Leute, die meine Nummer hatten und mir somit eine Nachricht senden konnten, war sehr begrenzt. Entsprechend hatte ich auch gleich eine gewisse Ahnung und öffnete sofort meinen Rucksack, um mein Handy hervor zu holen. Ein kurzer Blick auf das Display verriet mir, dass mein Verdacht sich bestätigt hatte und sogleich schlug mein Herz höher. Die Nachricht war von Craig, meinem Freund. Noch. Hoffentlich. Vielleicht. Na ja.. jedenfalls öffnete ich die Nachricht gleich. Es war ein Bild von einem Test. Er hatte die Note „1“ bekommen. Bei genauerer Betrachtung fiel mir auf, dass es sich vermutlich um Deutsch handelte. Das Bisschen, was ich vom Text lesen konnte, ließ nämlich auf eine Interpretation schließen. Darin war er immer schlecht gewesen, viele Stunden lang hatte ich das mit ihm geübt. Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus – es war also doch nicht alles vergebens gewesen damals. Während mein Blick noch immer glücklich auf der Benotung lag, fiel mir aber etwas auf. Etwas, was meinen fröhlichen Blick sogleich trüben sollte. Ich erkannte die Handschriften einiger Mitschülerinnen, welche ihm mit Kuss-Smileys zu dieser Leistung gratulierten. Schnell schrieb ich ihm eine Antwort, dass ich mich sehr für ihn freute und ließ mein Handy wieder im Rucksack verschwinden. Es störte mich, dass ich nicht bei ihm sein konnte. Aber mich störte auch, dass es ihn so gar nicht zu stören schien. Immer wieder schickte er mir Bilder, auf denen ich deutlich erkennen konnte, dass er glücklich war und es ihm gut ging. Doch wie es mir ging, nun das schien ihn nicht zu interessieren. Als man mich damals aus dem Krankenhaus entlassen hatte, hatte er nur gefragt, wo ich denn wohnen würde. Kaum hatten die Ärzte ihm erklärt, dass meine Tante mich bei sich aufnehmen würde, war das Thema für ihn wie abgehakt. Er hatte sich ziemlich verändert. Es wunderte mich sogar, dass er die Beziehung noch nicht beendet hatte. Wir lebten nun schon fast ein Jahr fünf Stunden Autofahrt voneinander entfernt. Seit dem hatten wir uns nicht ein einziges Mal gesehen. Wir hatten telefoniert, nicht lange und nicht oft, nur über belanglose Dinge gesprochen. Aber noch immer setzte ich Hoffnungen in ihn. Ich hatte Hoffnungen, dass irgendwann alles so wie früher werden konnte und wir glücklich wären. Und wieder hatte ich mich in meinen Gedanken verloren. Erst als ich die Kirchenglocken zur vollen Stunde läuten hörte, schreckte ich auf. Mein Arzttermin!



Sonntag, 4. November 2018
Naruto Fanfiction - Kapitel 7: Hochmut kommt vor dem Fall
Die Chuunin-Prüfung in Suna hatte begonnen. Die ersten Kämpfe ereigneten sich, es gab die ersten Gewinner und die ersten Verlierer. Genji aus Kumo aber, hatte sich noch keinen Kampf geliefert. Noch lief er durch sein Areal, was noch mit der Barriere von anderen abgeschirmt war und versuchte einen Gegner zu finden. Er hatte wirklich Lust auf einen Kampf - wohl eher gesagt hatte er ziemliche Lust darauf gegen jemanden zu gewinnen. Bei dem schwarzhaarigen Ninja aus Kumo handelte es sich nämlich um einen ziemlich selbstbewussten und auch sehr arroganten Jungen. Er war stets der festen Überzeugung, dass niemand eine Chance gegen ihn hätte. Bisher hatte er noch nie Grund dazu gehabt an dieser Einstellung zu zweifeln und so tat er das auch heute nicht. Er war guter Dinge in diese Prüfung gegangen, war der festen Überzeugung, dass er es zum Chuunin schaffen würde. Aufmerksam wie er war, konnte er aus der Ferne bereits Kampfgeräusche hören. Er hörte das Aufschreien vor Schmerz, hörte die Klingen aufeinander prallten. Mit Bedacht näherte er sich dem Kampfplatz und beobachtete das Schauspiel schließlich. Ein Ninja aus Iwa kämpfte gegen einen aus Suna. Der Kampf wirkte auf Genji ziemlich einseitig. Der Prüfling aus Suna konnte sich kaum wirklich zur Wehr setzen und das obwohl sein Gegner ihn nur mit körperlichen Angriffen bekämpfte. Die Mundwinkel von ihm zuckten in die Höhe. So ein Trottel, der sich dagegen nicht wehren könnte.. was hatte der hier schon verloren? Wer war auf die Idee gekommen ihn zu zu lassen? Es amüsierte und erheiterte ihn ungemein, aber dennoch verhielt er sich ruhig, blieb es dabei einfach nur zu grinsen statt laut los zu lachen bei der Show, die sich ihm da bot. In der Baumkrone, in welcher er saß, war er ja außerdem sehr gut versteckt. Schließlich ging der Suna-Ninja bewusstlos zu Boden. Schade, damit war die Show vorbei. Aber noch bevor Genji sich zu erkennen geben konnte, wandte der Ninja aus Iwa seinen Blick zu der Baumkrone, in welcher er saß. "Hat dir das beobachten Spaß gemacht?", fragte er in einem ruhigen Tonfall. Genjis Mund klappte auf. Wie hatte man ihn bemerken können? Er hatte doch keinen Mucks von sich gegeben und sich versteckt. Aber so schnell konnte man ihn natürlich nicht verschrecken. Mit einem lockeren Sprung begab er sich nach unten auf den Boden. "Na ja, der Kampf war ziemlich einseitig. Voll die Niete", mit einem Kopfnicken deutete er auf den Verlierer dieses Kampfes. "Hm... voll die Niete", gab der Iwa-Ninja mit einem gewissen Anflug von Sarkasmus in seiner Stimme von sich. "Ach komm schon, das war so ein leichter Sieg für dich, wie sollte es anders sein." Genji konnte nicht verstehen, wieso der andere den offensichtlichen Verlierer des Matches jetzt nicht schlecht reden wollte. "Oder bist du etwa so ein Warmduscher?", Genji versuchte nun den ihm noch fremden Ninja zu provozieren. Dieser blickte ihn einen Moment einfach nur stumm an, ohne etwas zu sagen. Kurz zuckten seine Mundwinkel in die Höhe. "Vielleicht bin ich das ja", gab er schließlich von sich. Ein abfälliges "Tzk" sollte folgen, bevor Genji sich daran machte Fingerzeichen zu formen. "Dann lass uns mal loslegen, Warmduscher!" Und prompt flog auch ein Feuerball in die Richtung des Iwa-Ninjas. Allerdings konnte dieser rechtzeitig ausweichen. "Hör bitte auf mich so zu nennen, ja?"
Doch diese Bitte sollte natürlich keinen Anklang finden. Als ob Genji sich dazu herab lassen würde auf die Bitten anderer Leuten zu hören. Er begann abfällig zu lachen und machte einen Satz an seinen Gegner heran, wollte diesen nun in den Nahkampf verwickelt. So ließ er seine Fäuste quasi nur so auf den anderen nieder regnen, doch blockte er jeden seiner Schläge ab. Schließlich holte Genji zu einem Tritt aus, doch schlug der andere Junge mit immenser Kraft gegen das heran sausende Bein und gewann dieses Kräftemessen. Der Druck beförderte Genjis Bein in die entgegen gesetzte Richtung und sorgte dafür, dass er eine Pirouette ausführte. "Der Kampf könnte interessant werden, Warmduscher!" - "Nenn.. mich doch bitte Kuro." Die Stimme von Kuro klang dabei nun schon fester und deutlicher. Erheitert lachte der Ninja aus Kumo auf. "Denkst du wirklich ich würde mich weiter mit dir unterhalten? Nein!" Denn jetzt gedachte Genji Ernst zu machen. Mit wesentlich höherer Geschwindigkeit näherte er sich wieder Kuro und schlug nun mit mehr Kraft auf diesen ein. Den einen oder anderen Treffer konnte er landen, Kuro dafür allerdings auch, sie schienen recht ausgeglichen zu sein, zumindest objektiv betrachtet. Subjektiv betrachtet sah Genji sich natürlich eindeutig als Gewinner. Während der Schlagabtäusche begann er immer wieder hämisch zu grinsen oder zu lachen. Kuros Gesichtsausdrücken konnte man die Wut darüber deutlich ansehen aber gerade diese waren es, die Genji immer weiter anstachelten, bis schließlich ein Geduldsfaden reißen sollte. Kuro schrie aus einem nicht ersichtlichen Grund auf und plötzlich überzogen Muster seine ganze Haut. Mit einer unvorstellbaren Kraft landete er nun einen Treffer in den Magen des arroganten Ninjas, welcher ihn mehrere Meter nach hinten beförderte. Er ging auf die Knie und kotzte wohl sein heutiges Frühstück auf. Fassungslos blickte er auf den Boden. "Du solltest mich besser nicht weiter reizen", erklärte Kuro mit einer gefährlich Stimme. Die Stimme wirkte so scharf wie ein Messer, als würde ihr Klang hier die Luft zerschneiden können. Genji hob seinen Blick, sah ihn diese Augen, die ihn so bitterböse und ernst anstarrten und da konnte er nicht anders als anfangen zu lachen. "Haha du.. du denkst das beeindruckt mich? Du denkst jetzt du hättest eine Chance gegen mich? Du bleibst und bist ein elendiger Warmduscher und daran wird sich nichts ändern. Du hast keine Chance gegen mich." Doch kaum hatten die Worte seinen Mund verlassen, konnte man bei Kuro bereits eine deutliche Reaktion darauf erkennen. Seine Haut verfärbte sich, seine Augen nahmen eine gelbe Farbe an und einige Körperteile von ihm verformten sich auf unnatürliche Weise. "Mit Hässlichkeit kannst du mich auch nicht besiegen", spottete Genji daher und schon landete eine Faust direkt mit seinem Gesicht. Verstärkt wurde der ohnehin schon starke Angriff noch durch Chakradüsen an Kuros Arm. Wieder flog der Hochnäsige mehrere Meter nach hinten, bis er Halt an einem Baumstamm fand. Der Aufprall presste ihm sämtliche Luft aus den Lungen und brachte die Rinde des Baumes zum bröckeln. Aber lange ließ man ihn nicht in Ruhe. Mit einem Tritt holte man ihm von dem Baumstamm weg und so wurde er quer durch das Areal geprügelt. Hier ein Faustschlag, dort ein Tritt und das so schnell, dass er nicht mal den Gedanken zu einem Block hätte fassen können. Ihr spürte Schmerzen an seinem ganzen Körper, spürte wie seine Kleidung mittlerweile durch sein Blut getränkt war. Schließlich schien Kuro zur Besinnung zu kommen, er warf Genji weiter weg auf den Boden und verdrängte dieses unnatürliche Aussehen wieder zur Hälfte. Er atmete schwer dabei, es kostete ihn Kraft sich im Zaun zu halten. Einige Momente der Stille vergingen, ehe Genji sich wieder regte. Er keuchte auf und konnte sich eigentlich kaum noch bewegen. Er wusste gar nicht, welche Körperstellen er sich halten sollte, da ihm einfach alles unendlich schmerzte. "Lächerlich... pfft.. als ob ich das hier verlieren würde. Niemand.. auch nicht du.. wird mich jemals besiegen, hahahahaha, wie konntest du nur denken eine ernsthafte Chance zu haben", während er lachte verschluckte er sich teilweise sogar an dem Blut, was ihm in die Mundhöhle floss. "Du.. wirst büßen für das, was du getan hast!", waren die letzten Worte von Kuro, bevor er wieder in seine Rage verfiel und auf Genji zusauste. Diese weitete überrascht seine Augen. Er kannte ihn? Aber woher? Doch bevor er diese Frage hätte aussprechen können, donnerte eine weitere Faust gegen seinen Kopf, die ihm alle Lichter ausknipste. Alles wurde schwarz um ihn.



Dienstag, 30. Oktober 2018
Noch kein Name - Kapitel 1
Der Weg zur Schule, er war jeden Tag identisch. Der Bus fuhr dieselbe Anzahl an Minuten wie jeden Tag, hielt an den gleichen Kreuzungen wie jeden Tag, hatte dieselben Fahrgäste wie jeden Tag. Aber was sollte ich auch anderes erwarten? Der Schulweg war eine Routine, ein reiner Alltag. Was sollte sich dabei schon großartig verändern? Ich konnte wohl kaum erwarten, dass plötzlich ein Meteor genau vor uns auf die Fahrbahn prallte und Außerirdische daraufhin die Kontrolle über den Bus ergriffen. Nicht alle Veränderungen im Leben geschahen aus dem Nichts heraus. Nicht für alle Menschen sollte sich das Leben völlig auf den Kopf stellen. Solche Veränderungen wurden nicht jedem zuteil, eher den wenigsten. Ob man darum wohl beneidet wurde? Ich wusste es nicht und wollte eigentlich auch gar nicht über solche Dinge nachdenken. Aber so etwas ließ sich nicht immer vermeiden, schon gar nicht auf solchen Busfahrten. Deshalb hasste ich den Weg zur Schule. Ich saß zu lange in einem Fahrzeug und konnte nur aus dem Fenster sehen, die vorbeiziehende Landschaft betrachten. Aber die wollte ich nicht sehen. Es bereitete mir zu Teilen sogar Angst, wie wahnsinnig schnell der Busfahrer manche Kurven nahm. Es erzeugte Übelkeitsgefühle in meinem Magen. So konnte ich Tag für Tag nur den Bezug des Sitzes vor mir anstarren und die Karos der Nähte zählen. Aber auf Dauer bereitete mir das Kopfschmerzen. Sicher waren da neben mir noch andere Jugendliche im Bus. Einige von ihnen schienen ganz nett zu sein, aber ihre Gegenwart war zu anstrengend für mich. Zu viele neue Stimmen, Gesichter und Eindrücke, die da auf mich nieder prasselten und mich zu ersticken drohten, wenn ich nicht früh genug Abstand nahm. Das war auch der Grund, warum die Schule mich teilweise überforderte. Seit geraumer Zeit war ich leicht aus der Fassung zu bringen. Dinge, die für mich früher da normalste und alltäglichste von der Welt waren, stellten für mich nun jeden Tag aufs neue eine Herausforderung dar. Meine Wünsche mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren wurden unterdrückt. Man traute mir nicht zu aktiv am Straßenverkehr teil zu nehmen. Es wäre nur zu meinem Besten, waren ihre Worte. Aber es fühlte sich so an, als würden sie mich lieber leiden lassen als alles andere.

Plötzlich hörte ich die Bremsen quietschen. Der Bus führte eine Notbremsung durch. Ich erschrak und streckte meine Arme aus, drückte sie gegen den Sitz vor mir. Gleich würde ein Aufprall kommen.. ich wollte ihn abfangen! Doch es geschah nichts. Ich hörte mich selbst laut atmen und spürte wie mir einige Seitenblicke zuteil wurden. Ob sie um mich besorgt waren oder mich für einen Freak hielten? Keine Ahnung. Ich sah nicht in ihre Gesichter. Kaum hörte ich das Geräusch von den Türen, die sich öffneten, stürmte ich raus aus dem Bus und füllte meine Lungen mit frischer Luft. Ein Blick auf den Straßenabschnitt vor dem Bus verriet mir, dass dort ein Schüler auf der Straße stand und der Bus deshalb so abrupt gestoppt hatte und seine Fahrgäste kurzerhand 20 Meter vor der Haltestelle hatte aussteigen lassen. Die anderen Jugendlichen verließen ebenfalls den Bus und kamen in meine Richtung. Logisch, sie wollte zur Schule, in deren Richtung ich mich auch begeben hatte. Doch sobald ich das bemerkte, suchte ich hektisch einen anderen Weg. Ich ging zu der großen Eiche, die knapp 20 Meter vor dem Schulgebäude aus dem Boden wuchs und lehnte mich mit dem Rücken an die Eiche. Früher hätte ich mich womöglich über diese Leute lustig gemacht, die Sicherheit bei Bäumen suchten. Aber seit geraumer Zeit waren diese Riesen der Natur unheimlich wichtig für mich. Sie symbolisierten Stabilität und Sicherheit. Die Schulglocke läutete und aus sicherer Entfernung beobachtete ich, wie sich die unzähligen Schüler durch den Eingang in das Gebäude drängten und gleichzeitig war ich froh, dass ich nicht in diesem Gedrängel steckte. Das schrille Klingeln ebbte ab und mittlerweile waren alle Menschen im Gebäude verschwunden. Es kehrte wieder Ruhe ein. Gerade hatte ich genug Energie getankt, um mich meiner nächsten Aufgabe zu stellen, da sprang plötzlich eine Person hinter dem Baum hervor. „Oi, sieh mal einer an. Bad Girl Lilly macht sich auch mal auf zum Unterricht?“ Ich kannte den Jungen, er ging in meine Klasse. Sein Name war Luke und nun ja, er sah gut aus. Er war gut gebräunt, seine schwarzen Haare lagen ihm verstreut auf der Stirn und seine unheimlich weißen Zähne strahlten mich durch sein Lächeln an. Fast schon schreckhaft drehte ich mich weg und steuerte zielsicher das Schulgebäude an. Auch wenn ich es nur ungern zugab, dieses selbstsichere Auftreten – es verunsicherte mich. Warum war er hier? Wollte er mich aufheitern? Wollte er sich über mich lustig machen? Aber von meinem Abgang ließ er sich natürlich nicht beeindrucken. Er folgte mir. „Jetzt renn‘ doch nicht gleich weg, ich meine es doch gar nicht böse!“ Klar, erzählen konnte er mir viel. Aber wäre das auch die Wahrheit? „Was treibst du hier? Ich meine.. du.. du kommst jeden Tag zu spät zum Unterricht, da wurde ich einfach neugierig.“ Super, reden wie ein Wasserfall konnte er auch noch. Ich beschleunigte meine Schritte und wollte einem Gespräch mit ihm entfliehen und so stieß ich die Tür zum Schulgebäude auf. Die Flure – jetzt waren sie leer. Auf manch einen mochte es beängstigend wirken, aber mich beruhigte es. Doch ich hatte keine wirkliche Zeit diesen Anblick zu genießen, schließlich hatte ich in Luke einen ziemlich hartnäckigen Verfolger gefunden. An meinem Ziel angekommen stieß ich die Tür zum Klassenzimmer auf und nuschelte ein schnelles „‘tschuldigung“ in Richtung des Lehrers, bei dem ich wohl gerade Unterricht hatte und huschte auf meinen Platz in der letzten Reihe am Fenster. Kurz nach mit betrat Luke den Raum aber ihm schien der Lehrer keine Beachtung zu schenken. Mister Redfields Blick ruhte auf mir, schien mich zu durchbohren. Ich war mir nicht sicher, was er wollte und so begann ich meine Schulsachen aus dem Rucksack zu packen und hoffte ihn so beruhigen zu können. Aber er schien mit jeder Sekunde, die verstrich, immer saurer zu werden. „Miss Dale, Sie besuchen diese Schule bereits seit einem halben Jahr. So langsam könnten Sie sich Ihre Starallüren abgewöhnen und wie jeder andere Schüler auch pünktlich zum Unterricht kommen. Wo wir schon davon reden, Ihr ärztliches Attest läuft diesen Monat ab. Sie sollten es also verlängern lassen. Sonst glaube ich kaum, dass Sie mit Ihren Leistungen das Schuljahr bestehen.“ Ich hatte bisher zwar keine einzige Schulnote bekommen. Aber wenn mein ärztliches Attest auslaufen würde, wäre genau das der Fall. Meine Leistungen würden benotet werden. Und diese Noten würden wohl schlecht ausfallen, sodass ich meinen Schnitt ins Bodenlose ziehen würde. Ich war noch lange nicht bereit dafür dem Unterricht richtig bei zu wohnen. Mein Arzt wusste das, deshalb schrieb er mich krank – zumindest teilweise. Für einen halben Tag. Er dachte ein wenig Abwechslung in Form von Schulbesuchen würde mir gut tun. Er hoffte aber, dass ich dieses Schuljahr hier wiederholen würde und in der Zeit hoffentlich zu meiner alten schulischen Form zurückfinden würde. „Danke für den Hinweis, Mister Redfield“, antwortete ich kleinlaut und dann widmete er sich lieber seinem Unterricht statt mir. Ich glaube er unterrichtete Geschichte und Mathematik. Aber sicher war ich mir nicht. Ein Beweis dafür, wie sehr ich neben mir stand.