Samstag, 29. April 2017
Schlechte Noten gratis
Schule ist schön, Berufsschule ist fast noch schöner dank unserem einzigartigem Lehrer.

Er unterrichtet so gesehen zwei Fächer bei uns. Das zweite Fach allerdings unterrichtet noch eine andere Lehrerin, die teilen sich das halt so auf.

Natürlich schreibt ja nun jeder Lehrer irgendwann mal eine Klausur, er schrieb eben eine über seine beiden Fächer und auch den Stoff, den er halt in dem Fall selbst unterrichtet hat. So schlimm fand die Klausur im Nachhinein eigentlich niemand. Jetzt haben wir die aber kontrolliert zurück bekommen und sind teilweise so richtig schön auf die Fressen geflogen. Die Punktevergabe von ihm war sau mies gewählt und zusätzlich hat er auch noch sehr, sehr streng bewertet. Kein Wunder, dass wir da im Schnitt eine Note schlechter als sonst sind. Das hat ihn nun aber wieder so angepisst, dass er uns am Montag mitgeteilt hat, er schreibt am Mittwoch nochmal eine Klausur, damit wir die Möglichkeit haben die schlechte Note auszugleichen.
Eine Woche vor der schriftlichen Abschlussprüfung musste das wohl unbedingt sein, mh? Wäre gar nicht danach gegangen?

Jedenfalls war er so freundlich und nannte uns die Themen, welche er in beiden Fächern abfragt. In dem Fach, was parallel noch von einer anderen Lehrerin unterrichtet wird, nahm er halt natürlich ein Themengebiet dran, was er selbst gar nicht bei uns unterrichtet hat. Wir taten unseren Unmut schon kund, denn jeder wusste, dass da nur Blödsinn bei rauskommen konnte, aber er ließ sich ja nicht von seiner Überzeugung abbringen.

Schließlich teilte er am Mittwoch die Klausuren aus und natürlich kam in dem Themengebiet etwas dran, von dem wir noch nie im Unterricht gehört hatten. Weil der werte Herr sich immer die Sonderfälle der Sonderfälle raus pickt, die nicht einmal in irgendeiner Prüfung dran kommen würden. Also können wir doch schon mal etliche Punktverluste voraussagen. Denn natürlich hat es jeder falsch gemacht.

Aber da das ja noch nicht reichte: Er hatte natürlich noch ein Themengebiet mit rein genommen, das er am Montag gar nicht angekündigt hatte.

Naaa meinen herzlichen Glückwunsch. Diese Klausur wird damit doch wahrscheinlich nicht besser ausfallen, als die davor. Aber er hat ja guten Willen gezeigt... den er sich auch hätte sparen können.

An sich wäre mir das ja egal nur muss ich mich für meine Noten leider vor meinem Chef verantworten und das ist tatsächlich nicht spaßig.

Alsoooo einen dicken Mittelfinger an meinen herzallerliebsten Lehrer für diese zwei wunderschönen Klausuren.



Samstag, 23. Januar 2016
Mitarbeitsnoten alias Sympathienoten
Mitarbeitsnoten. Da kann bestimmt fast jeder Schüler ein Lied von singen, außer er war Lehrers Liebling, die haben da für gewöhnlich nicht so viel zu erzählen, weil sie ja immer gute Noten kriegen.

Bei mir war es so weit, dass ich mein Halbjahreszeugnis bekommen habe. Am Tag davor hatte ich noch meine letzte Zeugnisnote erfahren. Eine Drei. In dem einzigen Test hatte ich eine Zwei, in Mitarbeit eine Drei. Macht insgesamt 2,5 und da rundet man natürlich ab, bei allen anderen Schülern aber komischerweise auf.

Pech gehabt, könnte man jetzt sagen. Es geht mir nur jedes Halbjahr aufs Neue so. Jedes Halbjahr heißt es: „Sie sind zu still. Sie melden sich nicht oft genug. Aber jetzt ist es schon besser als letztes Halbjahr!“

Jaa. Gut, dass ich mich jedes Jahr offensichtlich verbessere in der Mitarbeit aber nie eine bessere Note bekomme. Nicht einmal eine gute Drei, nein immer nur eine normale oder sogar eine schlechte Drei. Und welche, die sich dann noch weniger melden als ich, kriegen eine Zwei, hatten eine Eins im Test, stehen also 1,5 und kriegen die Eins auf dem Zeugnis. Fairness an jeder Stelle.

In einem anderen Fach habe ich ebenfalls eine Drei in Mitarbeit bekommen, natürlich mit gleicher Begründung. Besonders lustig daran ist nur, dass man in dem Fach gar nicht mitarbeiten konnte. Meistens kriegen wir Aufgaben, dann geht er herum und guckt, wer die Lösung hat, der darf die Lösung dann an die Tafel schreiben. Bei denen, die Probleme haben, bleibt er stehen und hilft. Und wenn er tatsächlich mal Fragen stellt, worauf man sich melden und antworten könnte, sind das so konfuse Frage, dass das niemand in der Klasse versteht und da jeder konsequent eine falsche Antwort gibt. Ich sehe jetzt mal davon ab, dass ich dieses Halbjahr zwei Mal vorne an der Tafel war und meinen Lösungsweg präsentieren sollte, während eine andere Person nicht ein mal vorne war, aber eine Eins in Mitarbeit gekriegt hat. Auf die wenigen Fragen konnte sie genauso wenig antworten wie ich.

Na ja hätte ja weh getan, mir eine Zwei in Mitarbeit zu geben, weil es dann die Eins auf dem Zeugnis gewesen wäre, mit einer Drei in Mitarbeit ist es aber nur eine Zwei.

Aber immerhin war mein Zeugnis dadurch nicht so langweilig, statt nur Einsen und Zweien gab es auch eine Drei darauf. Natürlich prompt vom Chef darauf angesprochen worden, was denn da los war. Mit der Erklärung kam er aber erstaunlich gut klar und hat das direkt beiseite geschoben – Glück für mich.

Ich muss zugeben dieses Halbjahr war ich noch gespannt darauf, ob die ihre Begründung irgendwie ändern, aber jetzt ist der Zug abgefahren. Dann kann ich ja auch wieder so wenig wie zu Anfang mitarbeiten, meine Drei krieg ich ja sowieso und dabei schone ich gleichzeitig noch meine armen Knochen und Muskeln, die ich beim Melden beanspruchen würde – perfekt für einen faulen Menschen wie mich :D



Samstag, 19. Dezember 2015
Typisch Schüler - Typisch Lehrer?
In der Schule erlebt man ja bekanntlich viele Dinge, die.. mir fällt kein passendes Adjektiv ein. Sorry. Ein weit verbreitetes Phänomen ist jedoch, dass Schüler immer Ausreden haben. Die werden auch raus posaunt, wenn das eigentlich gar keiner wissen will.

Letztens kam eine Mitschülerin 15 Minuten zu spät zum Unterricht. Sie betrat den Raum und begann sofort loszulegen. „Tut mir leid, dass ich zu spät bin, aber mein Auto ist nicht mehr angesprungen.“ Interessant dabei war die McDonalds Tüte in ihrer Hand. Vor lauter Panik wohl erst einmal zum nächsten McDonalds gejoggt, was? Das war sogar frisch, das hat noch gerochen und in der ersten Pause hat sie das dann auch gleich gegessen. Ich würde mal sagen, diese Aktion hat für einen unglaublichen Schub an Glaubwürdigkeit gesorgt.

Am Dienstag haben wir dann erfahren, dass wir diese Woche noch einen Test schreiben. Meinte eine Mitschülerin „Nein morgen geht nicht, weil ich heute Abend auf einem Konzert bin!“
Und das interessiert jetzt wen? Scheinbar wohl den Lehrer, denn der hat den Test daraufhin auf Donnerstag verschoben. Wirklich gütig, ich glaube ich gehe jetzt auch immer auf Konzerte, wenn irgendwelche blöden Tests anstehen. Ach nein halt, geht ja nicht. Bin ja nicht seine Lieblingsschülerin.

Aber es sind ja nicht nur Schüler, die so ihre Macken haben, sondern auch die lieben Lehrer. Viel zu oft betonen sie, dass sie ja grundsätzlich nie die gleichen Aufgaben machen, wie im vorigen Jahr. Natürlich lässt man die Parallelklasse auch überhaupt nicht den gleichen Test schreiben. Nein, nein.
Wir hatten diese Woche diesen Fall. Die Parallelklasse hat eher als wir geschrieben und die haben uns gesagt, was im Test dran kam. Exakt genau das kam dran.
Nun kann man dem ganzen aber noch die Krönung aufsetzen: Wir hatten außerdem den Test, den unser Lehrer schon letztes Jahr geschrieben hat. Das waren insgesamt sechs Aufgaben. Die ersten drei davon, hatten wir schon 1:1 so in unserem letzten Test. Von den verbliebenen drei Aufgaben kam dann noch eine weitere exakt so in unserem Test dran. Aber er nimmt ja grundsätzlich niemals die gleichen Aufgaben. Nicht einmal in einem Jahrgang. Neeeeein, ganz und gar nicht. Es waren nur 4/6 im Vergleich zum Vorjahr absolut identisch verwendet worden und im Vergleich zur Parallelklasse war alles identisch.

Oder ein anderes, leider auch weit verbreitetes Phänomen: Bewertung nach Sympathie. Wir machen in Deutsch seit etlichen Wochen grundsätzlich nichts anderes mehr als Geschäftsbriefe zu schreiben. Und um diese Aufgabe noch viel sinnvoller zu machen, kontrolliert unsere Lehrerin die Briefe immer, dann dürfen wir das beim nächsten Mal nochmal alles korrigieren und ihr erneut vorlegen. Dann findet sie wieder Fehler. Komisch nur, dass man doch eigentlich alles so geändert hat, wie sie es wollte? Aber bei manchen hatte sie nie etwas auszusetzen. Das war der Anlass die Glaubwürdigkeit der Bewertung mal zu testen. Zwei Schüler unserer Klasse haben exakt denselben Text geschrieben und abgegeben. Die eine Schülerin bekam eine Eins, der andere Schüler eine Drei. Sie hatten die exakt gleichen Formulierungen und bei ihm war fast die Hälfte des Textes wegen angeblichen Fehlern im Ausdruck rot unterstrichen. Bei ihr war gar nichts unterstrichen. Die Schülerin mit der Eins steht recht hoch im Kurs bei der Deutschlehrerin aber der Schüler mit der drei eben nicht. Er erachtet Deutsch als unsinniges Fach und verhält sich dort auch dementsprechend. Aber... machen wir uns nichts vor, Lehrer bewerten ja immer objektiv. Es geht ja nie darum, welchen Schüler sie mehr mögen. Es kommt einzig und allein auf die Leistung an, höhö.