Sonntag, 17. Januar 2016
Der Marsianer
Auch schon wieder eine Weile her, dass ich diesen Film gesehen habe, aber na ja, passiert eben. Mittwoch geht’s zu „The Revenant“ ins Kino – wenn nichts dazwischen kommt. Vielleicht schaffe ich es dann endlich mal meinen Senf in einer angemessenen Zeit dazu zugeben :D Aber jetzt genug des Geplänkels: Vorhang auf!

Ach ja und: Spoileralarm

Wie der Name „Der Marsianer“ eigentlich schon vermuten lässt, geht es plump gesagt um den Mars. Eine Crew ist gerade auf dem Planet unterwegs, um irgendeine Erkundungsmission zu erfüllen, wenn ich mich recht erinnere. Die Crew wird von einem Sturm überrascht, wobei sich ein Crewmitglied verletzt. Um genau zu sein, wird er von einer Antenne durchbohrt. Die Anderen halten ihn daraufhin für tot und fliegen ohne ihn zurück – aber Überraschung: Mark Watney (so sein Name) ist gar nicht tot. Nach dem Sturm wacht er auf, schleppt sich irgendwie in den Stützpunkt und behandelt dort seine Wunde. Danach nimmt er auch das erste Video auf, wo er erzählt, für wie viele Sols (Tage auf dem Mars) Essen, Wasser und Sauerstoff reichen. Damit sinken seine Überlebenschancen gen Null, da es nicht so schnell möglich ist, ihn von dort abzuholen.
Watney gibt aber nicht so einfach auf, denn nun beginnt er Kartoffeln anzupflanzen mithilfe seines eigenen Kots. Mithilfe von Treibstoff stellt er Wasser her und es gelingt ihm sogar eigentlich schmutziges Wasser zu reinigen. Zum Glück ist er Botaniker und hat daher diese biologischen und chemischen Kenntnisse, die ihm hier deutlich zunutze kommen. Seine Zeit auf dem Mars dokumentiert er mit Videos und erfreut sich tagtäglich an der Musik einer seiner Crewmitglieder.
Recht schnell bemerkt eine Frau von der NASA auf der Erde, dass dort etwas am Mars passiert. So erfahren sie zuerst, dass Watney noch lebt und nehmen mit ihm Kontakt auf, später erfährt seine Crew natürlich ebenfalls davon.
Schnell versucht die NASA natürlich eine Möglichkeit zu finden, ihren Astronauten zu retten, doch trotz Watneys Überlebenstechniken dort oben im All, fällt es schwer, eine zeitlich passende Lösung zu finden. Somit lässt die NASA zuerst Überprüfungen ausfallen, weshalb der Schuss ganz schön nach hinten losgeht.
Einem Wissenschaftler fällt dann aber die rettenden Lösung ein: Die Hermes, in welcher die anderen Crewmitglieder gerade Richtung Erde fliegen, könnte eine Runde um die Erde herum fliegen, dabei ein Versorgungspaket auffangen und dann wieder Richtung Mars, Watney holen und zurück zur Erde. Der Treibstoff reicht dafür gerade so, definitiv kein leichtes Unterfangen, doch die Crew willigt sofort ein, ihren tot geglaubten Kameraden zu retten und so beginnt auch für Watney ein weiteres Abenteuer. Nachdem dieser versehentlich seine Kartoffelplantage in die Luft gesprengt hat, beginnt für ihn mit dem Rover eine weite Reise über den Mars, bis hin zu einem Krater, wo eine Raumkapsel steht, die für einen Rückflug geplant war. Damit die Hermes ihn aber einfach so „einsacken“ kann, muss er diese Raumkapsel noch etwas umbauen und sie somit leichter machen, denn nur so kann die benötigte Startgeschwindigkeit erreicht werden. So wird er dann eigentlich ohne richtige Absicherung ins Weltall geschossen. Seine Raumkapsel wurde durch die Umbauten oben herum nur noch von einer Folie abgedeckt, die beim Start allerdings auch abgerissen ist.
Im letzten Moment ist das Rettungsseil der Hermes aber zu kurz, um an ihn zu gelangen, weshalb Watney seinen Raumanzug an den Händen aufschlitzt. Durch den entweichenden Druck fliegt er wie „Iron Man“ durch den Weltraum geradewegs in die Arme seiner Crew.
Am Ende ist Watney ein Lehrer für neue Astronauten – vielleicht sogar derjenige, von dem man am meisten lernen kann.

Meiner Meinung nach ein gelungener Film. Der Humor von Watney hat mir immer wieder ein Schmunzeln entsorgt – die tolle Musik natürlich ebenso. Ich muss zugeben, ich habe mich nie wirklich großartig für das Weltall interessiert, daher war ich umso erstaunt darüber, was man da nicht alles beachten muss und wie kompliziert diese ganze Geschichte eigentlich ist. Diese ganze Rettungsaktion hat mich ebenfalls schwer beeindruckt, vor allem wie Watney mit dieser Raumkapsel los ist und die Folie abgeflogen ist.
Allerdings habe ich manche Dinge nicht so ganz verstanden, wie er beispielsweise immer wieder Sauerstoff hatte, woher er das saubere Wasser hatte. Entweder wurde es nicht gut genug erklärt, oder es lag an meinem eigenen Unvermögen das zu begreifen. Naturwissenschaften sind nicht so unbedingt meins, könnte daher gut hinkommen, hatte also ein bisschen was nachzulesen.
Nach diesem Film finde ich das Weltall jedenfalls gar nicht mehr so öde und frage mich mehr denn je, wie das Leben auf einem anderen Planeten überhaupt so aussieht. Kann den Film nur jedem ans Herzen legen und hoffen, er wird genauso positiv überrascht wie ich.



Sonntag, 17. Januar 2016
Dein Beichtstuhl
Zu solch später Stunde treibt es mich noch auf meinen Blog, ja wieso eigentlich?

Ganz einfach, mir ist gerade eben eingefallen, dass mir etwas total auf der Seele liegt – nein eigentlich möchte ich nur etwas ganz tolles mit euch teilen, höhöhö.

Seit einiger Zeit lese ich mit meinem besten Freund (okay, er liest vor, ich höre zu) Beichten. Beichten auf Facebook.

Falls es da jetzt noch niemandem dämmert – ich meine: Dein Beichtstuhl.

Eine wirklich wunderschöne Seite, die unterhaltsamer gar nicht sein könnte. Die Beichten sind so breit gefächert, man findet alles mögliche. Lustige, eklige, krankhafte, abartige, aber auch schöne Beichten.

Wir lesen dort eigentlich jeden Tag die neuen Beichten nach, lachen, ekeln uns und fragen uns, was eigentlich mit so manchen Leuten falsch gelaufen ist.

Ist wirklich eine gute Unterhaltung so am Abend. Ich weiß zwar nicht, welche Leute so bescheuert sind und dort tatsächlich Dinge beichten aber für die gelungene Unterhaltung darf man sich ja wohl bedanken, oder?

Also, wenn ihr Langeweile habt, guckt da mal rein und bereichert euer Wissen über die heutige Jugend, denn meistens sind es Jugendliche, manche eigentlich sogar noch Kinder, die dort beichten.



Über pure Dummheit und die Ohren eines Superman
Ich bin wieder mal Zug gefahren und da trifft man total viele interessante Leute, ob man nun will oder nicht. Dieser Fall hier gehört eher zu denen, auf denen ich gerne verzichtet hätte, weil es mir irgendwie in der Seele weh getan hat.

Sitze in der Straßenbahn, mir gegenüber zwei Mädchen vielleicht etwa 14 Jahre alt. Die eine guckt auf ihr Handy und die andere springt die ganze Zeit aufgeregt auf und ab, achtet dabei nicht einmal auf die Geschwindigkeit der Straßenbahn und fällt so einige Male fast hin oder stößt sich irgendwo den Kopf. „Schaffen wir das wirklich noch? Wie spät ist es? Wie viele Minuten haben wir noch?“ - „Ja, die Metro ist schnell unterwegs, das schaffen wir locker.“

So sehr ich auch bei den ganzen Sprungverletzungen des Mädchens gelacht habe, so schnell verging mir das Lachen bei der letzten Äußerung. Fremdschämen war angesagt. Die Metro ist die U-Bahn von Paris. Wir waren weder in einer U-Bahn, noch in Paris.

Bei meiner Haltestelle angekommen rannte ich sofort nach draußen auf zum Bahnhof in der Hoffnung ihnen entkommen zu können, aber leider kamen sie auch genau auf meinen Bahnsteig. Die Eine sprang noch immer aufgeregt hin und her, währen die andere den Arm ausstreckte und auf die große Uhr am Bahnhof zeigte. „Guck auf den Timer, wir haben noch genug Zeit.“

Hätte sie nicht wenigstens „clock“ sagen können? Aber Timer?! So ein grausamer Sprachgebrauch macht mich unglücklich und sprachlos...

Jetzt noch ein weiterer Fall, der mich wirklich schwer beeindruckt hat.

Ich saß im Zug, mir gegenüber ein junger Mann, den ich so auf maximal Mitte 20 schätzen würde. Er hatte diese richtig fetten Kopfhörer auf und hat so laut Musik gehört, dass das wahrscheinlich der ganze Waggon hören konnte. Ich kannte die Lieder sogar, weil es Openings von Animes waren, hehe. Jedem ihm saß jedenfalls noch einer, der sich nun mit ihm unterhalten wollte. Der Typ hat die Kopfhörer nicht abgenommen. Die Musik lief weiter auf Lautstärke 100.000 und der hat sich eiskalt mit seinem Sitznachbar unterhalten.

Wie geht das? Kann der den überhaupt richtig verstanden haben?

Bin jedenfalls jetzt noch immer total erstaunt darüber und kann es gar nicht wirklich fassen... xD



Sonntag, 10. Januar 2016
10 Dinge, die jeden Gamer aufregen
Leider neigt sich das Wochenende dem Ende zu, aber immerhin hatte ich größtenteils meine Ruhe. War fast die ganze Zeit alleine zuhause und von meinen Freunden hatte auch keiner Lust oder Zeit etwas zu machen, also was habe ich getan? Genau, mal wieder so richtig schön ausgiebig gezockt und mich teilweise wieder ganz schön aufgeregt. Oh und natürlich auch recht viel hier geschrieben, was mir gerade so auffällt xD

Dadurch entstand auch dieser nette Eintrag hier zum Sonntagabend. Das wird nämlich ein 10 Dinge, die jeden Gamer aufregen. Schonmal sorry für die spezifischen Begriffe aber das anders zu nennen hört sich irgendwie doof an und naja...

1. Man loggt sich frisch und fröhlich auf dem Server ein und wird auf einen überfüllten Channel geklatscht, wo man seinen eigenen Charakter vor lauter anderen nicht einmal mehr sehen kann. Dann laggt es dadurch sogar so sehr, dass man nicht mal den Channel wechseln kann, sondern sich das Spiel direkt aufhängt und abstürzt. Ekelhaft.

2. Eigentlich will man nur in Ruhe seine Mobs kloppen und dann kommen da irgendwelche frisch angemeldeten Noobs daher und laden einen im Sekundentakt zu einer Party ein. Und wegen dieser immer wieder kehrenden Einladung, kann man keine Mobs mehr kloppen, weil man ja erst auf „Nein“ klicken muss aber kaum hat man das getan, ist schon die nächste Anfrage da.

3. Dann gibt es aber noch andere Noobs, die die ganze Zeit um einen herum rennen und nach Geld, Waffen oder sonst was betteln. Und dann fallen so Worte wie „Please you're the only one, that can help me :( Be a good or a bad person“. Und völlig egal was man antwortet, die halten ihre Klappe einfach nicht und gehen einem einfach weiter auf den Geist und verfolgen einen auch überall hin.

4. Wenn man nur in Ruhe leveln will, kann man das meistens nicht. Da dann immer irgendwelche tollen Leute auf die Idee kommen, sie müssten jetzt am gleichen Standort wie man selbst leveln. Und ab diesem Entschluss heißt ihr neustes Hobby „Mobs klauen“, damit der andere – also in diesem Fall ich – sich schnell vom Acker macht und sich einen anderen Ort sucht.

5. Man schlägt stundenlang und zu hunderten den gleichen Gegner und will etwas ganz bestimmtes von ihm droppen. Das kommt und kommt aber ewig nicht und dann kommt da plötzlich irgendeiner daher und macht so na ja vielleicht fünf Kämpfe gegen den Gegner und schon hat der den Drop, auf den man selbst schon stundenlang wartet.

6. Man sieht ein total gutes Item gerade im Shop zu einem bombastischen Preis, die Hand zittert schon vor Vorfreude und man will auf den „Buy“ Button klicken, doch genau dann kommt die Meldung, dass jemand anderes schneller war und das Item daher nun leider nicht mehr verfügbar ist.

7. Man ist kurz vorm Ende eines super schweren Dungeons oder hat stundenlang nach einem bestimmten Drop gefarmt und wenn dann endlich das Ziel der Bemühungen in Sicht ist – bahm Spiel hängt sich auf – disconnected from server.

8. Man ist gerade so schön am questen und müsste nur noch einen Boss besiegen, das dauert aber immer bis der wieder respawnt. Also legt man mal eben die Füße hoch, entspannt sich, atmet etwas durch, nur um beim nächsten Blick auf den Bildschirm festzustellen, dass der Boss respawnt wurde aber irgendein anderer Geier sich den jetzt einfach geschnappt hat und man wieder gefühlte Ewigkeiten warten darf.

9. Man will gerade seine Ausrüstungen schön verbessern, was ja immer so toll auf einem Glücksfaktor basiert. Desto besser die Ausrüstung desto schwieriger, sie noch besser zu machen. Aber man ist guter Hoffnung, weil die anderen Versuche davor auch direkt geklappt haben und beim letzten, dritten kommt dann der Fail, der die Ausrüstung wieder in den komplett ungepushten Zustand versetzt.

10. Man hat sich durch einen schweren Dungeon gekämpft und steht jetzt vor dem Endgegner, den man für die Quest besiegen muss. So weit läuft auch alles ganz gut, bis man sich gerade heilen will und dann feststellt, dass man gar keine Heilitems mehr dabei hat. Und dann verreckt man jämmerlich und darf natürlich alles von vorne machen.



Ein leidiges Thema: Autofahren
Oh jaaa eine neue Kategorie.

Inspiriert wurde ich dazu von meiner Mutter und ihrem Verhalten, was sie manchmal an den Tag legt.

Bitte nicht falsch verstehen; ich liebe meine Mutter aber manchmal möchte ich sie am liebsten schütteln und ich denke umgekehrt ist es genauso.

Also Vorhang auf:

Ein großes Thema bei uns ist momentan Auto fahren.

Ich habe meinen Führerschein mit 16 angefangen und mit 17 hatte ich ihn dann, also begleitendes Fahren. Durfte also bis zu meinem 18. Geburtstag nur mit meiner Mutter als Begleitperson fahren.

Nach der bestandenen Prüfung haben wir das auch ein paar Mal getan, aber das war zu viel für meine Nerven xD Ich fahre auf einer Landstraße gerade aus, fahre sogar nur 80, obwohl ich 100 dürfte, weil meine Mutter das so wollte. So dann ist dort ein Fahrradfahrer, fährt schön am Rand und schön langsam. Da will man natürlich überholen, also gucke ich nach vorne, keine Kurve oder Gegenverkehr in Sicht, gucke in den Rück- und Seitenspiegel, auch dort nirgends ein Auto. Dementsprechend setze ich den Blinker nach links, will am Radfahrer vorbei fahren und dann ging das Gebrüll los. Ich könne doch nicht einfach so einen Radfahrer überholen, das ist doch viel zu gefährlich, es hätte ja sonst was passieren können!

Und natürlich hat sie noch mehr Möglichkeiten gefunden meine Fahrweise zu kritisieren, weshalb ich auch recht schnell den Spaß und die Lust verloren habe, noch weiterhin zu fahren. Zum Mal es sowieso nicht oft vor kommt, dass wir mit Auto irgendwohin müssen. Da Sprit ja teuer ist, versuchen wir möglichst alles so per Fahrrad oder zu Fuß zu erledigen. Daher war es ohnehin immer schwer, dass ich mal regelmäßig fahren konnte und als ich dann sowieso keine Lust mehr aufs Fahren hatte, fand ich recht schnell Ausreden, warum ich nicht könnte oder setzte einfach meinen Hundeblick auf und natürlich schlägt sie mir ja dann keinen Wunsch ab. Wenn sich also Möglichkeiten zum Fahren boten, ist immer sie gefahren und ich war der Beifahrer. Heilfroh, dass ich meine Ruhe hatte. Alle 3-4 Monate kam ich aber doch nicht drum herum und musste mal wieder fahren, wobei mir auch noch der Verschleiß unseres Auto negativ aufgefallen ist. Manche Gänge musste ich zwei Mal mit unglaublicher Gewalt einlegen, die Bremsen voll durch drücken, um mal eine Bremswirkung zu spüren, der Innenspiegel ist während der Fahrt abgefahren und alles so Sachen.
Das führte so weit, dass ich nicht nur mehr keine Lust hatte, sondern es auch noch als gefährlich empfand in dieses Auto zu steigen, da ich eben auch nicht so viel Erfahrung habe und mich schlichtweg unsicher fühlte.

Dieses Jahr im September hat Mama sich dann ein neues Auto zugelegt. Die Lust kam bei dir dann recht schnell wieder, weil damit sicher alles viel einfacher sein würde. Ich durfte auch gleich am ersten Tag mal damit fahren, aber natürlich wurde alles wieder nur kritisiert, was ich machte. Ich durfte mir nicht mal die Außenspiegel passend für mich einstellen, weil sie Angst hatte, sie findet ihre Einstellung danach nicht mehr. Also war der Spaß an der Sache eigentlich auch recht schnell wieder wie weggeblasen. Ein Stück weit kann ich ihre Angst ja auch verstehen, ist ja immerhin ein komplett neues Auto. Andererseits habe ich aber auch noch nie einen Unfall gebaut oder bin irgendwie nicht vorschriftsmäßig gefahren – daher hätte sie eigentlich keinen Grund an mir zu zweifeln.

Aber mittlerweile bin ich ja schon über 18 und könnte auch ohne sie Auto fahren. Funktioniert aber leider nicht immer, da sie das Auto ja auch mal braucht. Einen Samstag im November wollten ein Freund und ich dann gemeinsam unseren Geburtstag feiern. Die Party sollte bei ihm stattfinden und er wohnt in einem Dorf, ca. 10km entfernt von hier. Das ist nun wirklich keine Strecke, die man abends im November noch mit dem Fahrrad fährt, weil dort sehr viel Wald ist und alleine ist eh blöd. Die anderen sind ja alle mit Auto gekommen und wir hätten eh alle dort übernachtet und wären erst am nächsten Tag wieder nach Hause gefahren. Klar hätte ich mit anderen Freunden mitfahren können, aber ich wollte eigentlich eher dort sein und beim Vorbereiten helfen.
Also frage ich meine Mutter nach dem Auto. Die Antwort fiel in etwa so aus, dass sie nicht wollen würde, dass ich mit dem Auto nachts mitten durch die Pampa fahre und vor allem würden wir ja Alkohol trinken und das will sie nicht mit einem neuen Auto.

Also wenn wir Alkohol getrunken haben, sind wir bisher noch nie auf die dumme Idee gekommen Auto zu fahren aber ja, könnte ja plötzlich mal passieren.

Damit war die Sache dann also auch wieder gegessen und ich durfte nicht Auto fahren. Ich habe es glaube ich noch ein oder zwei Mal probiert aber die Antwort fiel immer ähnlich aus, dass sie mir das nicht zutrauen würde.

Nun bin ich in der blöden Situation, dass ich schon ewig nicht mehr gefahren und mich dadurch mittlerweile selbst unsicher bei dem Gedanken fühle. So oft hat sie mir vorgekaut, dass es ein neues Auto wäre und nichts passieren dürfte damit und seit geraumer Zeit erwische ich mich dabei, wie ich darüber nachdenke zum Beispiel mal mit dem Auto zur Arbeit zu fahren, statt mit Fahrrad. Aber direkt springt mir der Gedanke in den Hinterkopf: „Was ist, wenn du beim Parken ein anderes Auto oder einen Laternenmast rammst?“
Diese blöde Angst hat sich jetzt wohl oder übel auf mich übertragen und das kotzt mich ziemlich an.

Gestern hatte meine Mutter Weihnachtsfeier und fragte mich, ob ich denn fahren würde. Trotz der Angst will ich aber nach wie vor nicht mit ihr als Beifahrer fahren, da das vermutlich alles nur noch schlimmer machen würde. Da ich ihr das aber nicht so ins Gesicht sagen wollte, hab ich lieber darauf zurückgegriffen, sie mit ihren eigenen Argumenten zu schlagen.

„Wie das traust du mir auf einmal doch zu? Strecken, die ich in und auswendig kenne, darf ich nicht fahren, weil du da Angst hast aber Strecken, die ich so gut wie gar nicht kenne, darf ich auf einmal fahren? Was ist wenn ich mich verfahre und nicht mehr zurück nach Hause finde und der Tank am Ende leer ist, ich irgendwo bin, wo mein Handy keinen Empfang hat? Von Unfällen mal ganz zu schweigen, es ist doch ein neues Auto?“

Eine Antwort darauf habe ich nicht erhalten, sie ging einfach wortlos aus meinem Zimmer. Wahrscheinlich war sie wieder enttäuscht über diese angebliche Undankbarkeit, mit der ich ihr da entgegen trete. Dabei habe ich eigentlich nur zu verstehen versucht, wieso sie die ganze Zeit über damit beschäftigt ist, mir Angst einzureden und auf einmal doch alles wunderbar sein soll.
Vielleicht kann sie sich das selbst nicht einmal erklären, ich habe da nur eine Vermutung.

Sobald es darum geht, dass nur ich etwas davon habe Auto zu fahren, wird mir alles mögliche eingeredet. Aber kaum geht es darum, dass ich sie wohin fahren soll, damit sie dort trinken kann und ich sie wieder abholen kann, wenn der Spaß vorbei ist, dann bin ich auf einmal wieder die beste Fahrerin, die sie je gesehen hat. Wirkt auf mich wie rein egoistisches Verhalten, was ich nicht leiden kann (auch ein weiterer Grund dafür, warum ich gestern nicht fahren wollte).

Ob sie weiß, was dieses ganze Hin und Her bei mir angerichtet hat? Wahrscheinlich nicht, aber das hat bisher sowieso niemanden interessiert also shit happens :D