Typisch Schüler - Typisch Lehrer?
In der Schule erlebt man ja bekanntlich viele Dinge, die.. mir fällt kein passendes Adjektiv ein. Sorry. Ein weit verbreitetes Phänomen ist jedoch, dass Schüler immer Ausreden haben. Die werden auch raus posaunt, wenn das eigentlich gar keiner wissen will.
Letztens kam eine Mitschülerin 15 Minuten zu spät zum Unterricht. Sie betrat den Raum und begann sofort loszulegen. „Tut mir leid, dass ich zu spät bin, aber mein Auto ist nicht mehr angesprungen.“ Interessant dabei war die McDonalds Tüte in ihrer Hand. Vor lauter Panik wohl erst einmal zum nächsten McDonalds gejoggt, was? Das war sogar frisch, das hat noch gerochen und in der ersten Pause hat sie das dann auch gleich gegessen. Ich würde mal sagen, diese Aktion hat für einen unglaublichen Schub an Glaubwürdigkeit gesorgt.
Am Dienstag haben wir dann erfahren, dass wir diese Woche noch einen Test schreiben. Meinte eine Mitschülerin „Nein morgen geht nicht, weil ich heute Abend auf einem Konzert bin!“
Und das interessiert jetzt wen? Scheinbar wohl den Lehrer, denn der hat den Test daraufhin auf Donnerstag verschoben. Wirklich gütig, ich glaube ich gehe jetzt auch immer auf Konzerte, wenn irgendwelche blöden Tests anstehen. Ach nein halt, geht ja nicht. Bin ja nicht seine Lieblingsschülerin.
Aber es sind ja nicht nur Schüler, die so ihre Macken haben, sondern auch die lieben Lehrer. Viel zu oft betonen sie, dass sie ja grundsätzlich nie die gleichen Aufgaben machen, wie im vorigen Jahr. Natürlich lässt man die Parallelklasse auch überhaupt nicht den gleichen Test schreiben. Nein, nein.
Wir hatten diese Woche diesen Fall. Die Parallelklasse hat eher als wir geschrieben und die haben uns gesagt, was im Test dran kam. Exakt genau das kam dran.
Nun kann man dem ganzen aber noch die Krönung aufsetzen: Wir hatten außerdem den Test, den unser Lehrer schon letztes Jahr geschrieben hat. Das waren insgesamt sechs Aufgaben. Die ersten drei davon, hatten wir schon 1:1 so in unserem letzten Test. Von den verbliebenen drei Aufgaben kam dann noch eine weitere exakt so in unserem Test dran. Aber er nimmt ja grundsätzlich niemals die gleichen Aufgaben. Nicht einmal in einem Jahrgang. Neeeeein, ganz und gar nicht. Es waren nur 4/6 im Vergleich zum Vorjahr absolut identisch verwendet worden und im Vergleich zur Parallelklasse war alles identisch.
Oder ein anderes, leider auch weit verbreitetes Phänomen: Bewertung nach Sympathie. Wir machen in Deutsch seit etlichen Wochen grundsätzlich nichts anderes mehr als Geschäftsbriefe zu schreiben. Und um diese Aufgabe noch viel sinnvoller zu machen, kontrolliert unsere Lehrerin die Briefe immer, dann dürfen wir das beim nächsten Mal nochmal alles korrigieren und ihr erneut vorlegen. Dann findet sie wieder Fehler. Komisch nur, dass man doch eigentlich alles so geändert hat, wie sie es wollte? Aber bei manchen hatte sie nie etwas auszusetzen. Das war der Anlass die Glaubwürdigkeit der Bewertung mal zu testen. Zwei Schüler unserer Klasse haben exakt denselben Text geschrieben und abgegeben. Die eine Schülerin bekam eine Eins, der andere Schüler eine Drei. Sie hatten die exakt gleichen Formulierungen und bei ihm war fast die Hälfte des Textes wegen angeblichen Fehlern im Ausdruck rot unterstrichen. Bei ihr war gar nichts unterstrichen. Die Schülerin mit der Eins steht recht hoch im Kurs bei der Deutschlehrerin aber der Schüler mit der drei eben nicht. Er erachtet Deutsch als unsinniges Fach und verhält sich dort auch dementsprechend. Aber... machen wir uns nichts vor, Lehrer bewerten ja immer objektiv. Es geht ja nie darum, welchen Schüler sie mehr mögen. Es kommt einzig und allein auf die Leistung an, höhö.
Wort der Jugendlichen und Worte der Erwachsenen
Das neue Jugendwort ist Smombie. Ja ja ich weiß, das ist es schon eine ganze Weile, aber ich sag jetzt trotzdem erst dazu was :P
Ich habe mich in einem vergangenen Beitrag schon einmal darüber aufgeregt, wie die Leute mit ihren Smartphones umgehen und daher hat mich dieses Jugendwort echt überrascht.
Für alle, die es nicht wissen sollten: Smombie ist ein Mischmasch aus den Worten Smartphone und Zombie. Mit diesem Begriff werden Leute betitelt, die eben wie ein Zombie nur auf ihr Smartphone starren und alles und jeden um sich herum vergessen.
Mal abgesehen davon, dass ich dieses Wort noch nie gehört habe (und ich denke ich bin mit meinen 20 Jahren noch nicht so alt und kriege schon noch einiges von der Jugend mit), war ich doch sehr erstaunt darüber. Dieses neue Jugendwort bereitet mir sogar Hoffnung, da es scheinbar wohl doch genügend Menschen gibt, die es doof finden, so abhängig von dem Ding zu sein. Das hat mich im ersten Moment total glücklich gemacht aber recht schnell kam der Rückschlag.
Letztens in der Berufsschule hatte uns eine Lehrerin noch einmal dazu angehalten für uns selbst zu entscheiden, inwiefern wir das Ding im Unterricht tatsächlich benutzen müssen, ob uns das bereichert oder den Unterricht effektiver gestaltet. Daraus entwickelte sich dann ein kleines Gespräch und sie sprach sogar von einem Fall, wo ein Autofahrer während des Fahrens aufs Handy gesehen hat, dementsprechend nicht nach vorne, und somit einen Fußgänger um- oder angefahren hat. Bin mir da nicht mehr sicher. Das fanden dann doch alle ganz schön heftig und für ein paar Sekunden kehrte Stille ein, bis sich ein 30-jähriger Mann zu Wort meldete.
„Aber sind wir doch mal ehrlich. Heutzutage kann das doch keiner von sich weisen, dass er beim Autofahren noch nicht aufs Handy geschaut. Das will es doch auch, es will, dass man da alle 5 Minuten drauf guckt!“
Lasst das einen Moment auf euch wirken.
Noch einen.
Den letzten Moment.
1. Ich habe noch nie, wenn ich am Steuer saß und gefahren bin, aufs Handy gesehen.
2. Ein 30-jähriger Mann hat also seinen eigenen Willen verloren. Er guckt auf das Handy, weil das Handy das ja angeblich will. Er will es nicht selbst, nein das Handy will es. Natürlich das böse technische Dinge mit einer tiefschwarzen Seele, mit der Absicht uns alle in die Hölle zu bringen. Das böse Handy mit eigenem Willen.
Jetzt stellt euch mal vor sogar Kirchen fangen damit an, Smartphones auf diese Art und Weise zu respektieren. Am besten nehmen sie noch ein 11. Gebot auf, das dann lautet: „Vernachlässige dein Handy niemals! Du musst mindestens 5 Mal pro Stunde deine Nachrichten gecheckt haben.“
Und am besten wird es dann noch, wenn Leute das nicht einhalten. Die gehen dann nämlich in die Kirche und dann geht das los.
„Vergib mir Pater, denn ich habe gesündigt. Ich habe mein Handy eine Stunde lang nicht beachtet.“
Ich weiß nicht wieso, aber ich finde das extrem witzig xD
Aber bitte, Leute, die das hier lesen: Nein, euer Handy hat keinen Willen. Ihr guckt da rauf, wann ihr das möchtet und nicht wenn das Ding klingelt oder vibriert und ein bisschen nach Aufmerksamkeit sucht. Tut mir den Gefallen.