Mitarbeitsnoten alias Sympathienoten
Mitarbeitsnoten. Da kann bestimmt fast jeder Schüler ein Lied von singen, außer er war Lehrers Liebling, die haben da für gewöhnlich nicht so viel zu erzählen, weil sie ja immer gute Noten kriegen.
Bei mir war es so weit, dass ich mein Halbjahreszeugnis bekommen habe. Am Tag davor hatte ich noch meine letzte Zeugnisnote erfahren. Eine Drei. In dem einzigen Test hatte ich eine Zwei, in Mitarbeit eine Drei. Macht insgesamt 2,5 und da rundet man natürlich ab, bei allen anderen Schülern aber komischerweise auf.
Pech gehabt, könnte man jetzt sagen. Es geht mir nur jedes Halbjahr aufs Neue so. Jedes Halbjahr heißt es: „Sie sind zu still. Sie melden sich nicht oft genug. Aber jetzt ist es schon besser als letztes Halbjahr!“
Jaa. Gut, dass ich mich jedes Jahr offensichtlich verbessere in der Mitarbeit aber nie eine bessere Note bekomme. Nicht einmal eine gute Drei, nein immer nur eine normale oder sogar eine schlechte Drei. Und welche, die sich dann noch weniger melden als ich, kriegen eine Zwei, hatten eine Eins im Test, stehen also 1,5 und kriegen die Eins auf dem Zeugnis. Fairness an jeder Stelle.
In einem anderen Fach habe ich ebenfalls eine Drei in Mitarbeit bekommen, natürlich mit gleicher Begründung. Besonders lustig daran ist nur, dass man in dem Fach gar nicht mitarbeiten konnte. Meistens kriegen wir Aufgaben, dann geht er herum und guckt, wer die Lösung hat, der darf die Lösung dann an die Tafel schreiben. Bei denen, die Probleme haben, bleibt er stehen und hilft. Und wenn er tatsächlich mal Fragen stellt, worauf man sich melden und antworten könnte, sind das so konfuse Frage, dass das niemand in der Klasse versteht und da jeder konsequent eine falsche Antwort gibt. Ich sehe jetzt mal davon ab, dass ich dieses Halbjahr zwei Mal vorne an der Tafel war und meinen Lösungsweg präsentieren sollte, während eine andere Person nicht ein mal vorne war, aber eine Eins in Mitarbeit gekriegt hat. Auf die wenigen Fragen konnte sie genauso wenig antworten wie ich.
Na ja hätte ja weh getan, mir eine Zwei in Mitarbeit zu geben, weil es dann die Eins auf dem Zeugnis gewesen wäre, mit einer Drei in Mitarbeit ist es aber nur eine Zwei.
Aber immerhin war mein Zeugnis dadurch nicht so langweilig, statt nur Einsen und Zweien gab es auch eine Drei darauf. Natürlich prompt vom Chef darauf angesprochen worden, was denn da los war. Mit der Erklärung kam er aber erstaunlich gut klar und hat das direkt beiseite geschoben – Glück für mich.
Ich muss zugeben dieses Halbjahr war ich noch gespannt darauf, ob die ihre Begründung irgendwie ändern, aber jetzt ist der Zug abgefahren. Dann kann ich ja auch wieder so wenig wie zu Anfang mitarbeiten, meine Drei krieg ich ja sowieso und dabei schone ich gleichzeitig noch meine armen Knochen und Muskeln, die ich beim Melden beanspruchen würde – perfekt für einen faulen Menschen wie mich :D
The Revenant - Der Rückkehrer
So jetzt endlich mal mehr oder weniger zeitnah. Und wie immer: Spoiler sind enthalten.
In „The Revenant“ geht es um den Protagonisten Glass. Dieser verdient seinen Lebensunterhalt damit, mit einer Horde Männern durch die Ländereien zu wandern, Tiere zu erschießen und deren Felle zu verkaufen. Begleitet wird er dabei von seinem Sohn Hawk, dessen Mutter indianische Wurzeln hat – leider aber schon tot ist.
Die Gruppe wird von einem Indianerstamm der Rees angegriffen und fast alle werden getötet. Das Motiv der Rees ist die verschwundene Tochter des Häuptlings. Sie glauben, dass Glass und der Rest seiner Truppe sie irgendwo versteckt, weshalb sie sie schließlich auch verfolgen wollen.
Glass kann den Anführer seiner Expedition schließlich davon überzeugen auf dem Land weiter ins Fort zu ziehen, da sie auf dem Schiff leichtes Futter wären. Bereits am nächsten Tag begibt sich Glass alleine in den Wald und sieht zwei junge Grizzlybären. Leider aber haben die noch eine Mutter, die den Mann von hinten anfällt und ihn ziemlich übel zurichtet. In einem Kampf auf Leben und Tod gelingt es ihm aber, den Bären zu töten und selbst auch gerade noch so am Leben zu bleiben. Seine Gefährten finden und verarzten ihn schließlich, doch ist er noch lange nicht auf den Beinen, sondern bewegungsunfähig an eine Trage gefesselt. Der hereinbrechende Winter erschwert es allerdings ihn mitzunehmen, weshalb sein Sohn, Fitzgerald und ein anderer der Pelzsammler mit ihm zurückbleiben. Fitzgerald ging es dabei lediglich ums Geld, weshalb er auch keine wirklich große Lust hat, so lange dort zu bleiben, bis Glass wieder laufen kann. So versucht er ihn zu töten, doch kommt Hawk dazu, der ihn davon abhalten will. Schließlich ersticht Fitzgerald Hawk vor den Augen seines Vaters, der noch immer bewegungsunfähig ist.
Fitzgerald überzeugt den anderen schnell davon, dass er Rees gesehen hat und sie schnell aufbrechen müssen, wo Hawk ist, wisse er natürlich nicht. Widerwillig folgt der andere ihm und somit bleibt Glass alleine mit seinem toten Sohn zurück. Doch hat er wohl nicht vor liegenzubleiben und zu sterben, denn nun robbt er sich zunächst durch die Landschaft, hält sich mithilfe von Lagerfeuern warm und isst Gräser. Er findet sogar einen Freund in einem Indianer, der vermutlich vom gleichen Stamm stammt wie sein Sohn und dessen Mutter. Dieser behandelt auch die Wunden von Glass, woraufhin es diesem schon viel besser zu gehen scheint, doch leider wird der Indianer erhängt, während der Protagonist sich etwas in einer selbst gebauten kleinen Hütte ausruhte.
Schnell findet er aber diejenigen, die seinen Freund töteten. Außerdem haben sie eine indianische Frau bei sich, bei der es sich um die verschwundene Tochter des Häuptlings handelt. Er rettet sie vor einer Vergewaltigung und kann sich somit eines der Pferde sichern, womit er weiter reist.
Schließlich wird er am Ende seiner sehr langen Reise von seinen alten Kameraden gefunden, die auch sogleich seine Wunden versorgen. Am nächsten Tag will er los ziehen und Rache an Fitzgerald nehmen, der das Fort natürlich sofort verlassen hat. Der Leiter der Expedition stimmt ihm widerwillig zu und so begeben sich beide auf den Weg, ihn zu suchen. Der Leiter der Expedition wird dabei von dem Übeltäter erschossen, doch schließlich kommt Glass dazu seine Rache zu üben. Den entscheidenden Angriff führt er jedoch nicht aus, sondern lässt den Übeltäter flussabwärts treiben, wo er von den Rees getötet wird. Diese reiten wortlos an Glass vorbei, die wiedergefundene Tocher des Häuptlings zwinkert ihm dabei zu, vermutlich hat sie ihn wieder erkannt und deshalb blieb er verschont.
Von der Geschichte her ist dieser Film nicht allzu tiefgründig – ebenso wie die Charaktere. Der Film setzt nicht darauf, so etwas wie Trauer oder Mitgefühl bei den Zuschauern zu erregen, sondern viel mehr auf atemberaubende Landschaftsbilder. Doch auch die Grausamkeit der Natur wird gezeigt, wo ein Gnu (weiß nicht, ob das wirklich Gnus waren) durch ein Rudel Wölfe von seiner Herde getrennt wird und schließlich getötet wird. Mit vielen brutalen und blutigen Taten stockte mir als Zuschauer doch ein paar Mal der Atem. Das kann aber auch daran liegen, dass ich ein friedlicher Mensch bin und niemals verstehen werde, warum die Indianer einfach so Leute getötet haben, ohne mit denen ein Gespräch zu suchen. Hinzu kommt, dass ich keine Tiere sterben sehen kann und das passiert dort natürlich auch mal. Und es bleibt nicht nur beim Tod, Glass höhlt sein Pferd sogar aus und verbringt dann die Nacht im Körper des Pferdes, da es dort drin ja warm ist.. Kein besonders schöner Anblick aber den gibt es wohl nicht, wenn es ums nackte Überleben geht.
The Revenant ist kein Film, den ich mir gerne ein zweites Mal ansehen würde aber dennoch kann ich die Oskar Nominierungen bestens nachvollziehen. Der gute Leo ist sicherlich oftmals an seine Grenzen gestoßen beim Dreh in den eisigen Gefilden und wie oben geschrieben, die Szenerie war einfach wunderschön anzusehen.
Jo.. Dann wünsche ich all denen viel Spaß, die den Film noch sehen wollen und das war es dann erst mal wieder von mir.
anonyma007 am 23. Januar 16
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