Räum doch bitte das Geschirr weg! Aber richtig!
Guten Morgen oder äh, guten Mittag.
Heute füttere ich mal wieder die Rubrik, die ich meiner Mutter gewidmet habe und es geht um Geschirr.
Großer Streitpunkt ist nämlich immer, dass ich Geschirr angeblich nicht wegräume. Dabei räume ich es nur nicht sofort weg, je nachdem.
Wenn es zum Beispiel nur ein Teller mit Krümeln drauf ist, lass ich den eben so lange in meinem Zimmer stehen, bis ich das nächste Mal in die Küche muss – da nehme ich den dann mit. Sind ja nur Krümel und ein paar Stunden, passiert ja nichts weiter, die Dinger fusionieren ja nicht mit dem Teller oder so. Aber genau das gibt meiner feucht fröhlichen Schöpferin schon genug Grund, mich als asozialen Messi zu bezeichnen.
Wenn es aber ein Teller ist, auf dem irgendwelche Essensreste antrocknen könnten, bringe ich den sofort nach dem Essen weg, spüle das ab und stelle es in den Geschirrspüler. Ich glaube so etwas würde ein Messi nicht tun, aber man kann ja auch nicht immer alles im Blick haben.
Ein weiterer Streitpunkt: Geschirrspüler ausräumen oder abtrocknen. Meistens lässt sie das alles so liegen und geht dann auf Arbeit oder fährt weg und erwartet dann von mir, dass ich das einfach alles in Ordnung bringe, ohne einen Ton zu sagen. Anfangs weigerte ich mich strikt dagegen das zu tun, erntete dafür auch Kommentare, was für ein faules Schwein ich doch sei – kann ich auch nachvollziehen, stimmt ja auch.
Aber wenn man ein Wochenende allein damit ist und sein benutztes Geschirr einfach nur so herum stehen lässt, weil es nirgends mehr rein passt, findet man das ja selbst nicht mehr schön.
Also habe ich mir folgendes angewöhnt: Wenn ich mir gerade ein Brötchen aufbacke, ein Toast toaste, etwas in der Mikrowelle erwärmt wird etc., räume ich den Geschirrspüler aus, trockne ab oder räume den Geschirrspüler wieder mit neuem dreckigem Geschirr ein. Damit schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe und gut ist. Anfangs habe ich immer nur mein eigenes Geschirr eingeräumt, weil ich ihren Dreck nicht wegmachen wollte.
Habe dann aber natürlich eins auf die Mütze bekommen, ich solle ihres doch bitte auch wegmachen, wenn ich schon mal dabei bin. Na gut, da bin ich ja nicht so, ich also auch immer fleißig damit angefangen ihr Geschirr in den Geschirrspüler einzuräumen und auf einmal platzt die Bombe.
Was ich mir denn raus nehme, ihre Tasse einfach in den Geschirrspüler zu stellen, die wollte sie doch noch ein weiteres Mal benutzen und dann per Hand abwaschen!
Nächstes Mal vielleicht einen Klebezettel auf die Dinge kleben, die ich wegräumen kann und welche nicht?
Habe daraufhin die nächste Zeit wieder damit aufgehört ihre Sachen in den Geschirrspüler zu stellen (ich wusste ja nie, was sie damit noch so vor hatte) aber natürlich kam recht schnell wieder der Vorwurf, ich solle doch bitte nicht so egoistisch sein und ihr helfen. Also habe ich schnell wieder damit angefangen ihre Sachen auch einzuräumen, aber natürlich hat sie irgendwann wieder gemeckert, dass sie dieses und jenes doch per Hand abwaschen wollte. Ein Teufelskreis...
Klebezettel oder doch lieber selbst wegräumen? Wofür wird sie sich eines Tages entscheiden?
Ich wette für nichts der beiden, macht ja viel mehr Spaß der eigenen Tochter gehörig auf den Geist zu gehen :D
Kenne ich sehr gut, diese irrationalen Beschwerden machen mich auch echt fertig. Man kann es nicht richtig machen, das ist das System. Wir Menschen brachen scheinbar etwas, worüber wir uns beschweren können, vollkommene Zufriedenheit wäre eine Utopie. :D