Dienstag, 7. Mai 2019
Naruto Fanfiction - Kapitel 9: Das giftige Mädchen
Gerade noch rechtzeitig hatte Kenji den Kunai bemerkt, welcher da auf ihn zugeflogen kam. Gerade im letzten Moment gelang ihn noch ein Schritt zur Seite, weshalb die Klinge nur die Wange aufritzte und sich nicht gänzlich in seinen Kopf bohrte. Durch den Schritt hatte der junge Schwertkämpfer außerdem gleich eine Drehung eingeleitet und blickte in die Richtung, aus welcher der Kunai abgeworfen worden war. Dort erkannte er zwischen den Bäumen und Blättern eine Puppe? Menschlich war das Wesen dort jedenfalls nicht. Aus starren Augen starrte das Ding ihn an, wobei die Augen eben viel eher wie aufgemalt oder aufgeklebt und keines Falls echt wirkten. Der Mund war weit aufgerissen und zeigte weder ein Gebiss, noch eine Zunge oder ähnliche Bestandteile eines menschlichen Mundes. Der blonde Junge schluckte. Irgendwie war ihm das hier echt unheimlich. Vorsichtig und mit bedachten Schritten näherte er sich der Puppe und holt mit seiner Faust aus. Diese traf auf den Torso und zertrümmerte das Holz, woraufhin die Puppe vor ihm zumindest teilweise in ihre Einzelteile zerfiel. Obwohl das ein guter Beweis dafür war, dass das da kein lebendiges Wesen gewesen sein konnte, zuckte Kenji dennoch erschrocken zusammen und machte rein instinktiv einen Satz nach hinten. Noch bevor er sich nach seinem nächsten Gegner aus Fleisch und Blut umsehen konnte, ertönte schon ein schrilles Lachen. "HAHAHAHA was für ein erbärmlicher Trottel du bist!" Aus einer Baumkrone sprang nun ein Mädchen heraus. Sowohl ihre Haut als auch ihre Haare und Kleidung waren komplett weiß und sie war offensichtlich wirklich amüsiert über Kenjis Vorstellung. Ein dickes Grinsen zeichnete sich nämlich auf ihrem Gesicht ab. "Aber keine Sorge nur weil du meine Puppe zerstört hast, haste keinen wirklichen Vorteil gegen mich." Sie zuckte mit den Schultern und holte aus ihrer Gesäßtasche eine Schriftrolle hervor. Prompt rollte sie diese auf und beschwor daraus eine weitere Puppe, die identisch mit der aussah, die Kenji eigentlich eben in seine Einzelteile zerlegt hatte. Hm... na schön. Aber auch diese Puppe sah nicht so aus, als könnte sie sich von alleine bewegen. Sie hing viel eher wie ein trauriger Schluck in der Gegend herum. "Wie kann so ein totes Ding einen Kunai nach mir geworfen haben?", platzte Kenji die Frage, die ihn am meisten verwirrte, laut heraus. Und genau diese Reaktion war es, die dem weißen Mädchen ein weiteres Mal ein Grinsen entlockte. "Bist echt so blond und blöde wie du ausschaust, was?" Irritiert legte sich die Stirn des Schwertkämpfers in Falten. Irgendwie... hatte sie so gar keine weibliche Art an sich zu sprechen. Doch lange hatte er keine Zeit darüber nachzudenken, denn plötzlich zuckte der Kopf der Puppe nach oben, ebenso wie ihr Arm und das alles nur um einen weiteren Kunai abzuwerfen. Dieses Mal gelang es Kenji aber dem Angriff vollständig auszuweichen. Die Bewegungen der Puppe hatte er zwar klar und deutlich gesehen, aber noch nicht den Ursprung dafür. Er konnte kaum glauben, dass sich so etwas von alleine bewegen konnte. Aber genau diese Momente der Ratlosigkeit und des Bedenken nutzte das Mädchen natürlich für sich aus. Die Puppe feuerte noch weitere Waffen auf ihn ab, darunter auch Rauchbomben, sodass eigentlich schon bald die ganze Umgebung einer einzigen Rauchwolke glich. Ein Hand hielt sich Kenji vor den Mund, damit er nicht direkt den Rauch einatmete. Ansonsten versuchte er auf jede einzelne Bewegung zu achten und in den richtigen Momenten zur Seite zu springen. Das gelang ihm mal mehr und mal weniger - so trafen ihn duchaus einige Wurfnadeln, Kunai oder Shuriken an vielen unterschiedlichen Stellen seines Körpers. Wann immer sich die Möglichkeit ergab schlug er mit dem Schwert in seiner anderen Hand nach der Puppe. Oh, er schaffte es auch ihr sämtliche Körperteile abzutrennen aber kurz darauf hatte er es vermutlich immer wieder mit einer neuen Puppe zu tun, die über alle Körperteile verfügte. Das weiße Mädchen hatte er seit dem Einsatz der Rauchbomben nicht mehr gesehen, er hörte nur in regelmäßigen Abständen ihr belustigtes Lachen. "Na, mein Kleiner... wird dich nich langsam etwas schwummrig?", erhob sie nun schließlich mal wieder so richtig ihre Stimme. Nun, gant Unrecht hatte sie damit nicht. Kenji merkte, wie seine Kräfte so langsam nachließen doch hatte er das eben unter normaler Erschöpfung abgetan. Nur wegen der Worte des Mädchens war er jetzt doch wieder hellhörig geworden. Er atmete schwer und mittlerweile waren ihm auch so einige Schweißperlen auf die Stirn getreten. Hatte sie etwa... Gifte benutzt? Plötzlich bekam der blonde Schwertkämpfer doch ein ganz anderes Gefühl in der Magengegend. Ihm wurde kotzübel bei dem Gedanken daran. Doch statt das Mädchen nun weiter redete und erklärte, worauf sie hinaus wollte, begann sie nur wieder zu lachen. Ein ganzer Regen an Nadeln prasselte auf Kenji herunter. Die feinen Nadeln bohrten sich in seinen Oberkörper, seine Schultern, seine Oberschenkel, ja manche sogar in seinen Kopf. Wenn... wenn sie wirklich mit Giften kämpfte dann... hatte er davon ohnehin schon genügend Treffer kassiert, mal abgesehen von den ganzen Nadeln, die nun noch zusätzlich in seinem Körper steckten. In diesem Moment packte Kenji wirklich die Angst. Dieser Kampf - wenn man ihn überhaupt so nennen konnte - war bisher eine einzige und riesige Blamage gewesen. Er hatte kaum etwas an Schaden anrichten können, dafür aber hatte er so einiges einstecken müssen. Und falls sein Verdacht auf Gift richtig sein sollte, nun dann hätte er auch nicht mehr lange Zeit das Blatt noch zu wenden. Gedanklich ging er die wenigen Möglichkeiten durch, die er hatte. Entweder... machte er sich aus der Barriere des Areals einen Nutzen, wie es sein zuvoriger Gegner getan hatte oder... er pokerte darauf, dass die Kämpfe in den benachbarten Arealen fertig waren und würde versuchen die Aufmerksamkeit des weißen Mädchens auf einen anderen Teilnehmer zu lenken, damit er Ruhe und Zeit bekäme sich zu erholen. Nur egal wie er es drehte und wendete - ein Problem würde bleiben: Er hatte die Orientierung verloren und somit hatte er auch keinen blassen Schimmer mehr davon, in welche Richtung er am besten laufen sollte. Vielleicht könnte er es auch direkt zum Turm schaffen? Jedenfalls.. hatte er keine weitere Zeit mehr nachzudenken! Kenji merkte deutlich, wie ihn seine Kräfte mehr und mehr verließen, wie sein Blick seine Umgebung nur noch unklar und schwammig wahrnahm. Er musste jetzt handeln! So sammelte er noch einmal all seine letzten Kräfte und stürmte in einer beachtlichen Geschwindigkeit in eine Richtung davon. Entweder würde er bei einer Barriere heraus kommen oder im sicheren Hafen der Mitte der Arena. "Ja... lauf nur, lauf. Aber das wird dich auch nicht retten können." Das merkwürdige Mädchen schien sich einen Spaß daraus zu machen, wie aus eigentlich allem bisher. Auch wenn Kenjis Sinne benebelt waren, konnte er aber deutlich hören, dass sie sich in Bewegung setzte. Sie verfolgte ihn und mit Sicherheit würde sie ihn auch von hinten attackieren. Doch darauf verschwendete er keine Gedanken. Weiter und weiter trugen ihn seine Füßen. Mit jedem Schritt wich die Energie mehr und mehr aus seinem Körper heraus. Hinter ihm das hexenhafte Lachen des Mädchens. "Ohhh keine Sorge lange musste nich mehr leiden. Dann kannste tot umfallen und dann hab ich - die großartige Kurumi - gewonnen und bin ne Runde weiter teheheh." Ihre Stimme klang mit jedem Wort unklarer in seinen Ohren. Die Umgebung verlor auch immer mehr an Schärfe, bis ihm schließlich gänzlich schwarz vor Augen wurde. Seine Beine gaben unter ihm nach und er fiel hin, rutschte noch einige Meter über den Boden und blieb schließlich regungslos liegen.