Naruto Fanfiction - Kapitel 2: Kampf um Anerkennung
Heute war ein sonniger Tag, oder eher auch schon Abend in Kirigakure. Eine echte Seltenheit, denn meistens regnete es hier. Gut, bis vor ein paar Minuten hatten auch noch einige Tropfen vom Himmel den Boden berührt und nun zierte ein Regenbogen den orangefarbenen Himmel der Dämmerung. Ein paar einzelne, weiße Wolken waren noch an diesem zu sehen. Man konnte ein paar Vögel zwitschern hören, wenn man nicht unbedingt bei geschlossenem Fenster in einem Gebäude saß. So tat es nämlich Kenji. Doch auch wenn er die Geräusche der Natur nicht hören konnte, so blickte er dennoch voller Freude nach draußen und erfreute sich an diesem Anblick. Es ließ ihn irgendwie Kraft schöpfen. Der blonde Junge hatte nämlich ein großes Ziel vor sich. Er wollte ein unglaublich starker Schwertkämpfer werden, wollte in die Fußstapfen seines Vaters treten. Dieser war nämlich einer der berühmten legendären Schwertkämpfer namens Katsu. Er beherrschte das Schwert Nuibari, welches Kenji eines Tages in seinen Händen halten und in Kämpfen führen wollte. Doch bisher war sein Vater nicht besonders beeindruckt von seinen Fähigkeiten und so schmiedete der Junge gerade weitere Pläne für sein Training. Vielleicht sollte er zukünftig einfach alles mit einem Schwert machen, was ging. Vielleicht sollte er sich seine Schreiben Brot damit schneiden und auch schmieren, vielleicht sollte er sich damit seine ersten kümmerlichen Barthaare abschneiden.. es gab viele Möglichkeiten. Aber für wirklich erfolgversprechend hielt er diese nicht, es waren doch eher Schnapsideen. Er sollte sich andere Schwertkämpfer suchen, mit denen er trainieren konnte. Immer nur auf Trainingspuppen oder Baumstämme einhämmern war nicht besonders hilfreich. Sicher gäbe es da noch seinen Sensei Ren, doch war dieser eben kein Schwertkämpfer. Er verstand sich lediglich darauf seine Angriffe zu blocken und ihn dann mit einem gezielten Konter auf die Bretter zu schicken. Das machte ihn auch nicht zwingend besser im Schwertkampf. Viel eher dachte Kenji daran, dass er mit seinem Vater Übungskämpfe absolvieren sollte. Das schien ihm die effektivste Möglichkeit - Schwertkämpfer gegen Schwertkämpfer. Doch so oft hatte er diesen Gedanken schon gehabt und seinen älteren Herren darum gebeten, doch ihm wurde stets eine Absage erteilt. Seufzend legte der junge Genin Kirigakures seine Arme auf seinem Schreibtisch ab und legte seinen Kopf seitlich auf diesen ab. Damit konnte er die wunderschöne Aussicht zwar nicht mehr genießen, aber diese würde ihn ohnehin nur vom wichtigen ablenken. In seinem Team kämpfte auch niemand mit einem Schwert. Also sollte er sich wohl am besten einen anderen Schwertkämpfer für gemeinsame Trainingseinheiten suchen. Gedanklich ging der Junge nun viele Szenarien eines Kampfes mit den Klingen durch. Block hier, Konter da, Angriff dort. Um sich gewisse Situation bildlich besser vorstellen zu können, schloss er sogar seine Augen.
Und genau dies sollte sich als ein fataler Fehler heraus stellen. Kenji schlief nämlich ein und das nicht etwa nur für eine kurze ein, nein er schlief die ganze Nacht durch in dieser Position. Plötzlich ertönte ein Klirren und ein paar Glasscheiben flogen in seine Richtung, schnitten ein paar Kratzer in seine Haut. Überrascht öffneten sich die Augen des Blonden bis zum Anschlag und langsam hob er den Kopf, stöhnte dabei aber vor Schmerzen auf. Seine gesamte Nacken- und Rückenpartie schmerzte bei dem Versuch sich wieder aufzurichten. "Hast du nicht irgendetwas vergessen?!", ertönte eine ziemlich mies gelaunte und harsche Stimme, die Kenji nur zu gut kannte. Der Versuch des Aufrichtens gelang ihm schließlich und so konnte er sehen, wer da genau vor ihm auf seinem Schreibtisch stand. Es war niemand geringeres als sein Sensei Ren. Schmerzend rieb sich der Junge mit einer Hand den Nacken. Noch hatte er nicht so ganz begriffen, dass sein Sensei gerade sein Fenster zerstört hatte, nur um ihn zu wecken. Doch diese Erkenntnis ereilte ihn während der Momente des Schweigens langsam Stück für Stück. "Waaah!", mit einem Schrei stieß er sich ruckartig vom Tisch ab, woraufhin sein Stuhl nach hinten kippte und er schließlich mit diesem auf dem Boden landete. "S-Sensei Ren! D-D-D-Daaaaas war mein Fenster! Und mein Herz! Sie können mir doch nicht so einen Schrecken einjagen, wollen Sie vielleicht dass ich einen Herzinfarkt kriege, hm?" Hektisch sprach der ambitionierte Schwertkämpfer und gestikulierte dabei wild mit seinen Händen herum. Klar, er war aufgeregt angesichts dieser ganzen Situation. Er war ja auch ziemlich überfahren worden. Ren hingegen schien dafür keinerlei Verständnis aufbringen zu können. Er sprang von dem Schreibtisch runter und landete breitbeinig über seinem Schüler, ging ein wenig in die Hocke sodass ihre Gesichter sich nun direkt gegenüber sahen. Der Gesichtsausdruck des älteren Mannes wirkte nicht so, als würde er Spaß verstehen. "Wir waren heute verabredet uns an der Naruto-Brücke zu treffen." - "Aaaaahh... ach ja?" - "Von dort aus wollten wir in die nächsten Wälder reisen und ein Überlebenstraining starten. Aber schön, dass du dich bereits für stark genug hältst und so etwas nicht mehr nötig hast!" Ren richtete sich wieder auf, ging von Kenji weg und blieb schließlich mit verschränkten Armen in seinem Zimmer stehen. "Ich jaaa neeein also wooow krass das habe ich echt vergessen...", entschuldigend lächelte er seinen Sensei an, während er sich ebenfalls hinstellte. Das war zwar die Wahrheit aber freilich war es nichts, was irgendeine besänftigende Wirkung hatte. "Jetzt machen Sie doch nicht so ein Theater! Ich finde den Weg bis zur Brücke ohnehin viel zu weit als dass wir den alleine zurücklegen sollten!" - "Schon einmal etwas von Teamwork gehört?!" Der Blonde wich einen Schritt zurück. Irgendwie hatte er das Gefühl, er würde gleich das Zeitliche segnen, so angefressen und sauer wie sein Sensei war. Schützend hob er bereits seine Arme vors Gesicht und verschloss seine Augen. Er wollte die herannahende Faust gar nicht sehen, die da auf sein Gesicht zugeflogen kam! Moment.. da kam nichts. Der Schmerz blieb aus. Bewegungen konnte er auch nicht hören. Verwundert ließ er seine Arme ein Stück sinken und blickte Ren an. Dieser hatte seine Hände mittlerweile in seine Seiten gestemmt und brach bei diesem Anblick nun in schallendes Gelächter aus. "Reg dich ab, Kenji. Wir waren gar nicht dazu verabredet, du hast nichts vergessen." Jetzt, wo Kenji diese Worte so hörte.. Stimmt, er konnte sich an nichts dergleichen erinnern und wenn es etwas mit Training zu tun hatte, vergaß er das ohnehin nicht. "Ahaha jaa wusste ich doch. Ich dachte mir nur, 'Hey ich spiele einfach mal mit, mal sehen, wo das hinführt.'" Nervös begann der junge Schwertkämpfer zu lachen. Diese Ausrede glaubte sein Sensei ihm aber natürlich nicht. Dafür kannte er den Jungen einfach viel zu gut. "Ich weiß ganz genau, wann du mich anlügst, also versuch nicht dir das schön zu reden. Aber mal etwas anderes: Ich habe euch heute zur Chuunin Prüfung in Sunagakure angemeldet." Sofort entglitten Kenji all seine Gesichtszüge und seine Kinnlade klappte nach unten. "Wa-wa-waaas? Echt jetzt? Ich meine oh wow das ist ja echt der Hammer und das ist kein Witz, nein?!" - "Nein, kein Witz. Eine Woche haben wir hier noch Zeit zu trainieren, dann müssen wir uns auf den Weg machen. Komm in der nächsten halben Stunde bitte zum großen Trainingsplatz, Ao und Roka warten schon auf dich." Der blonde Jungspund nickte ihm zu, woraufhin der erfahrene Ninja wieder aus dem Fenster verschwand. Normalerweise würde Kenji jetzt vielleicht in Panik geraten, weil sein Fenster kaputt war und er das irgendwie reparieren musste ohne dass sein Vater etwas davon bemerkte, doch in diesem Moment war ihm das egal. Er würde zur Chuunin Prüfung gehen, echt der Hammer! Das Grinsen ließ sich gar nicht mehr aus dem Gesicht des Jungen wischen als er sein Zimmer verließ, die Treppe nach unten lief und seinen Vater auf dem Sofa sitzend vorfand. "Gnihihihi Papa ich habe großartige Neuigkeiten für dich! Ren war eben hier und und und wir sind zur Chuunin Prüfung in Sunagakure angemeldet! Ist das nicht großartig?!" Voller Vorfreude und Erwartung sah er zu seinem Vater, doch trübte sich sein Gesichtsausdruck schnell. Dieser verzog wie immer keine Mine, sein Gesicht blieb starr. Nicht einmal der Anflug eines Lächelns. "Freust du dich denn gar nicht?", fragte Kenji verwundert nach. "Hm", der Mann stand von dem Sofa auf und lief hinüber in die Küche. "Nur dass du an der Prüfung teilnimmst, heißt noch lange nicht, dass du sie auch bestehst. Das ist kein Grund in so eine lächerliche Freude auszubrechen." Gerade eben schien es noch so als könnte nichts seine Vorfreude irgendwie schmälern, doch das Gegenteil hatte sich nun offenbart. Der Blick des Blondschopfes senkte sich. "Ja, Vater", nuschelte er. Auch wenn er diese niederschmetternde Art schon seit Jahren kannte, so gab er eben doch nie die Hoffnung auf, dass er irgendwann mal etwas daran ändern könnte. Er wollte seinem Vater auf Teufel komm raus beweisen, dass er es drauf hatte und absolut großartig war und so etwas wie Mitgefühl verdient hatte. Dann.. würde er im direkt ein Chuunin werden, oh nein viel besser noch er würde die Prüfung als Bester bestehen. Vielleicht bekäme er damit ein wenig Anerkennung.
anonyma007 am 15. April 18
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