Sonntag, 9. Oktober 2016
Staubige Haare? Haariger Staub?
Ja, ganz Recht. Staub. Wer hat sich so etwas Ätzendes ausgedacht?

Der liebe, liebe Gott, der ja alles andere sonst auch erschaffen hat? Klar, der wollte uns wohl ärgern?

Mal ehrlich: Ich kann förmlich zusehen, wie sich der Staub hier irgendwo in meinem Zimmer niederlässt. Ich kann an manchen Stellen einfach jeden Tag mit einem Staublappen drüber gehen. Und wo ist da der psychische, positive Nebeneffekt? Eigentlich sollte man doch ein gutes Gefühl haben, wenn man etwas aufräumt, dass man es eben nicht mehr so schnell tun muss und sich für eine Weile an einem schönen Anblick erfreuen kann.

Aber nein, diesen Anblick gönnt einen der Staub nicht. Sogar in Schränken, die 99,9% der Zeit geschlossen sind, liegt da irgendwann mal ein bisschen Staub drin. Wie kommt der da rein? Kann der durch das Holz meiner Schranktür fliegen?

So und dann hat man den Staublappen voller Staub, geht damit zum Fenster um ihn dort auszuschütteln, dann kommt aber plötzlich ein total günstiger Wind, der dir das ganze Scheißzeug wieder direkt in die Fresse pustet, bevor du "Amen" sagen kannst.

Und wenn man dazu noch eine Mutter hat, die völlig verrückt nach Dekorationszeugs ist, dann hat man den Jackpot. Man stelle sich einen Schrank vor, der nicht bis nach oben zur Decke reicht. Sie nimmt sich irgendein absolut hässliches Stoffdeckchen, platziert es auf diesem Schrank und stellt obendrein auch noch lauter kleine Figuren aus Porzellan darauf. Meistens passend zur Jahreszeit. Und das macht sie auch in meinem Zimmer. Wenn ich das wieder wegräume, räumt sie das irgendwann wieder hin. Und als ob Staub wischen nicht schon ätzend genug wäre, ist man unnötig lange an dieser einen Stelle beschäftigt. Denn erst einmal musst du ja jede dumme Figur einzeln abstauben. Ich hatte heute beispielsweise einen Engel, der zwischen den Flügeln schon richtige Staubflusen hatte. Natürlich waren die Flügel aber so eng, dass man da eigentlich kaum ran gekommen ist. So aber irgendwann hat man das nun auch geschafft, jede einzelne Figur abgestaubt, dann muss man nämlich noch das Deckchen aus Stoff nehmen, was natürlich auch mit Staub voll gepumpt ist und das auch noch ausschütteln. Aber damit noch nicht genug, natürlich liegt unter dem Deckchen und drum herum (falls es nicht die gesamte Fläche abdeckt) auch noch Staub. Also das auch nochmal extra abstauben und danach alles wieder hinstellen.

Und jetzt noch das Sahnehäubchen auf der Erdbeertote: Ich habe ja nun doch relativ lange Haare und leide seit ca. zwei Monaten an Haarausfall. Wisst ihr wie schön das ist, wenn man wirklich ÜBERALL diese scheiß Haare hängen hat? Nicht nur an sich selbst und seiner Kleidung, sondern auch am und im Bett, am Stuhl, auf dem man ja immer sitzt, auf dem Boden, etc. Und man sieht ja leider nicht immer alle auf einmal. Nein da fängt man ein paar Haare einzusammeln und zu entfernen, dann dreht sich die Sonne da oben ein kleines bisschen, dadurch ist der Lichteinfall schon wieder ganz anders und plötzlich sieht man nochmal gefühlte 10.000 Haare liegen, wo man eigentlich dachte, man hätte schon alle aufgesammelt. Da kann man tatsächlich Stunden mit verbringen, wenn man das gemeinsam mit Staub wischen macht.

Großes Kino. Ganz großes Kino. Und das jedes Wochenende. Hach, das Leben ist ja so schön.