Australischer Dschungel: Juhu die "Stars" sind draußen!
Yaay das Dschungel-Camp ist seit gestern vorbei. Für alle, die dieses Format nicht kennen sollte: Deutsche Promis (also meist Leute, die kaum einer kennt) haben irgendwie kein Geld mehr und lassen sich mehrere tausend Euro von RTL dafür bezahlen, in ein Camp im australischen Dschungel zu gehen. Dort müssen sie in Prüfungen Sterne erspielen, um gutes Essen zu bekommen. Bei diesen Prüfungen werden sie mit Kakerlaken, Heuschrecken, Schlotze, Schlagen oder ähnlichem überschüttet. Es könnte aber auch passieren, dass sie den Hoden eines Känguru essen müssen, Hirschblut trinken müssen oder ähnliches.
So etwas lassen sich Leute bieten, die eigentlich genug Geld haben sollten, aber ist ja eben schwer vernünftig mit Geld umzugehen. Von der Moderation werden die Kandidaten auch konsequent durch den Dreck gezogen und eigentlich macht sich die ganze Menschheit nur noch über das Verhalten dieser Leute lustig.
Das ist auch genau der Grund, warum ich das gucke, weil ich es total witzig finde, wie Personen des öffentlichen Lebens so dermaßen ihr Gesicht verlieren können. Nach diesem Spaß wollte ich nun ein kleines Resümee über die Kandidaten und die Staffel an sich ziehen. Dieses Jahr kannte ich sogar ein paar, letztes Jahr kannte ich fast keinen.
Dieses mal war nun eine Jubiläumsstaffel und es sollte etwas besonderes geben. So gab es anfangs zwei Camps, ein Camp bekam immer Essen und das andere nicht, je nachdem welcher Camper die Prüfung für sich entscheiden konnte. Nach wenigen Tagen wurden die Camps aber zusammengelegt und von daher hatte das leider eine erstaunlich kleine Relevanz. Vielleicht findet RTL ja nächstes Jahr mehr Möchtegern-Stars für dieses grüne Abenteuer, damit man das mit zwei Camps länger durchziehen kann – wäre bestimmt nicht schlecht.
Fangen wir doch an mit Gunter Gabriel. Viel hat man von ihm ja nicht gesehen. Wenn dann hatte er einen Fleck auf seinem T-Shirt wirkte neben der Spur, als hätte er einen Kater des Jahrhunderts oder er war auf Toilette. Mit ihm war nicht viel los, weshalb er auch als erster das Handtuch schmiss und freiwillig den Dschungel verließ.
Rolf Zacher gehört auch schon der etwas älteren Generation an, war für jede Dschungelprüfung gesperrt und auch sonst hat man nicht viel von ihm gesehen. Manchmal hat er gesungen oder irgendwelche anderen Laute lautstark von sich gegeben. Oft hat er sich auch von den anderen Campern beispielsweise beim Aufstehen helfen lassen. Ganz großes Kino – nun ja er verließ das Camp aus gesundheitlichen Gründen.
Kommen wir nun zu der Intelligenzbestie des Dschungels: David Ortega. Vermutlich hätte man ihm nur ein Wort an den Kopf schmeißen müssen und er hätte gleich ein einstündiges Referat darüber halten können. Dieses würde vor Logik und Wissen natürlich gerade zu überlaufen. Oft hat er sich auch über Moderatorin Sonja aufgeregt, dass sie ihn ja so gemein behandele und er gar nicht wüsste, womit er das denn verdient habe. Da hat er das Prinzip vom Dschungel-Camp wohl noch nicht so ganz verstanden.
Über Jenny Elvers gibt es nicht so viel zu sagen. Des Nachts hat sie mit Sophia am Lagerfeuer gelästert, hat eine Dschungelprüfung tapfer absolviert und gewonnen, kurz darauf wurde sie aber von den Zuschauern aus dem Camp gewählt.
Als nächstes Ricky Harris, der der Hälfte von Campern das Essen verwehrt hat und mit einer Höhenangst an einer Prüfung teilnehmen musste, die ziemlich viele Meter in der Höhe war. Aber wie er seine Angst überwunden hat, wie er Helena angeschrien hat und wie dieser ganze Streit sich noch weiter gezogen hat. Das Gebrülle erinnerte ihn schon sehr an einen Affen, dazu natürlich noch passend seine Vorliebe für Bananen. Ähnlich wie David ist er aber auch gar nicht von der Moderation der Show angetan und erzählte doch eines Nachts prompt über die Zusammenarbeit mit ihr. Wie viel Wahrheitsgehalt da auch immer hinter stecken soll – letzten Endes sitzt sie als Moderatorin am längeren Hebel.
Leider nicht Germany's Next Topmodel wurde Nathalie Volk, da wollte sie es nun als Dschungelkönigin versuchen. Von ihr hat man so gut wie nichts gesehen. Nicht einmal in der Dschungelprüfung hat sie ihren Mund aufbekommen, da musste der arme Menderes auch alles alleine machen. In meinen Augen die definitiv langweiligste Person im ganzen Camp. Erstaunlich, dass sie dennoch so lange dabei war.
Kommen wir nun zu Brigitte Nielsen, die Titelverteidigerin. Am Anfang hörte man von ihr nur ihren Spruch „Was geht los da rein?“ aus ihrer alten Staffel, der mittlerweile total veraltet ist und keine Sau mehr interessiert. Hat sie vielleicht auch selbst bemerkt, daher hat man ganz schnell kaum noch etwas von ihr gesehen. Gemeinsam mit Sophia nahm sie an einer Dschungelprüfung teil aber auch dort konnte sie nicht wirklich glänzen, was zum großen Teil auch an Sophia lag. Schließlich wurde auch sie von den Zuschauern raus gewählt und schien darüber doch sehr überrascht zu sein.
Jürgen Milski war ebenfalls mit von der Partie. Viel von ihm gesehen hat man allerdings nicht. Meistens wurde gezeigt, wie sich Thorsten mit ihm über irgendwas unterhielt aber von alleine kam beim Schlagerstar nicht so viel herum. Weder positive noch negative Stimmung. Außerdem wollte er in Dschungelprüfungen partout nichts essen oder trinken und daran hat er sich auch gehalten, das muss man ihm lassen.
Niemand hat in dieser Staffel so viele Spitznamen bekommen, wie Helena Fürst. Von Heulena zu Höllena bis zu Fürstin der Finsternis. Immer wieder wurde sie von den Zuschauern in Dschungelprüfungen gewählt, bei denen sie auch immer wieder verloren hat. Mit so ziemlich jeden Camper ging sie auf „Konfro“ und musste immer ihre Meinung kund tun. Das sorgte natürlich für unheimlich viel Gesprächsstoff und Streit, was diese Staffel in meinen Augen überhaupt sehenswert gemacht hat. Sonst wäre das mit Sicherheit total langweilig gewesen. Ich zolle ihr auch eine Menge Respekt dafür, was sie Thorsten alles an den Kopf geworfen hat, den Mut hätte glaube ich niemand anderes gehabt. Hätte wahrscheinlich jeder Angst gehabt, von ihm gleich weg geklatscht zu werden.
Und genau dieser Thorsten war es, der den dritten Platz belegte. Warum kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen (aber gut wo kann ich das schon). Wahrscheinlich kann er Helena noch dafür danken, da ihm so doch eine Menge Aufmerksamkeit zukam. Thorsten Legat zeichnet sich durch seinen durchtrainierten Körper aus, der ihm auch viel am Herzen liegt. Das hat ihn in vielen Situationen arrogant wirken lassen (uuuh wie er sich sogar die Arme rasiert hat), andererseits wirkte seine Mimik auf mich oftmals sehr aggressiv, gereizt und sauer. So als ob er hier am liebsten alle zusammenschlagen würde.
Aber Tränen hat er vor der Kamera natürlich auch noch vergossen, als er von seiner Kindheit und seinem Vater erzählt hat. Er hat ihn ja immer gedrillt und dabei hat er so einen Hass auf seinen Vater aufgebaut und ach welch tragische Geschichte. Komisch nur, dass Thorsten selbst erzählt hat, dass er seinen Kindern alles abverlangt. Vermutlich traumatisiert er seine Kinder also genau so, wie er selbst traumatisiert wurde – super gemacht.
Sophia Wollersheim belegte damit den zweiten Platz. Besonders witzig waren immer ihre Eigenwerbungen. Sie sei direkt, würde immer ihre Meinung sagen und ehrlich sein. Klar, deswegen lästert man nachts am Lagerfeuer mit der Jenny herum oder schleimt sich auf einmal bei Brigitte ein. Nicht einmal habe ich gesehen, dass Sophia ihre eigene Meinung kundgetan und auf den Tisch gehauen hat, sie war immer mit allem einverstanden. Aber vielleicht waren das ja auch immer ihre eigenen Meinungen, wer weiß das schon...
Und nun zum neuen Dschungelkönig: Menderes. Viele kennen ihn sicher bereits von DSDS, wo er in jeder Staffel seinen Auftritt hatte. Nun war er im Dschungel und man hat gemerkt, was das eigentlich für ein friedlicher Mensch ist. Aber leider ist er eben auch oft deprimiert, hat erzählt, dass er noch Jungfrau ist und nie eine Freundin hatte, dass er eine schlimme Darm oder Magenkrankheit hatte und so weiter. Dementsprechend dankbar war er auch für jeden noch so kleinen Erfolg, den er für sich verbuchen konnte. Ich wette, hätte man eine Folge bei jedem Mal, wo er „Danke“ sagt, getrunken, hätte man ganz schön schlechte Karten gehabt, was das körperliche Wohlbefinden angeht. Er hat nie aufgegeben, immer alles gegeben – auch wenn das seine lieben Mitcamper nicht immer zu schätzen wussten. Ich erinnere an die Prüfung mit Nathalie, wo er stolz erzählte, was er alles geschafft habe und die Antwort darauf war: „Geh dich duschen, du stinkst!“
Wahrlich ein sensationeller zwischenmenschlicher Umgang.
Aber in meinen Augen ist er derjenige, der diese Krone wirklich am meisten verdient hat. Von daher: Gratulation.
Alles in allem: Keine herausragende Staffel aber immerhin besser als die vom letztem Jahr.