Sonntag, 4. Oktober 2015
Die Smartphone-Krankheit
Haloha liebe Leute.

Erst einmal ein fettes Dankeschön, ich hatte ehrlich gesagt nicht mal mit einem Kommentar oder Leser gerechnet und stattdessen kamen gleich drei. Ich hab mich unheimlich gefreut! :)

So nun aber zum heutigen Thema.

Diese Smartphone-Krankheit...

Klar, jeder hat eines, sei es nun ein iPhone, HTC, Samsung, Sony und was es sonst nicht noch so alles gibt. Ich habe natürlich auch eins.

Aber mal ehrlich: Manche Leute übertreiben es einfach maßlos, allem voran die Kinder, die ja jetzt quasi damit aufwachsen. Egal, wo ich hingehe, immer sehe ich jemanden durch die Straßen laufen, voll auf dieses Ding fixiert. Wird fast noch umgefahren, weil man eben nicht auf die Straße sondern nur auf das Handy achtet.

Die Leute leben im ständigen Drang immer uptodate zu sein und haben Angst, irgendetwas zu verpassen. Und das finde ich total krankhaft.

Wie viele Leute kenne ich, die ein Transportakku haben, weil ihres meist nicht reicht? Was man dann über USB ans Handy anschließt und somit quasi 2 Akkus hat? Viel zu viele. Manchmal schäme ich mich dafür, aber hey scheint ja heutzutage normal zu sein.

Mich persönlich kotzt es übrigens an, ständig erreichbar zu sein, vorrangig über What's App. Ständig schreibt einem da jemand und will irgendwas, sogar die eigene Mutter ist immer ganz gut dabei. Und wenn man da nicht sofort antwortet, kommt „Wofür hast du das Handy überhaupt, du nutzt es ja nicht.“

Wegen dieses Stresses schaue ich wirklich nur auf mein Handy, wenn ich Langeweile habe oder irgendeine Nachricht erwarte oder einfach mal Lust habe irgendwelche aktuellen Nachrichten in Erfahrung zu bringen, das kommt trotzdem so ca. fünf Mal pro Tag vor. Dafür werde ich regelmäßig komisch angesehen. Einmal fragte mich eine andere Auszubildende, die natürlich 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche vor dem Ding hängt, warum ich denn nie auf mein Handy sehe. Habe mit den Schultern gezuckt und gesagt: „Hab jetzt nicht so das Bedürfnis den ganzen Tag davor zuhängen.“ Zuerst sah sie mich komisch an und musterte mich von oben bis unten. Ja, gegen den Strom zu schwimmen, hat mich wohl sehr außerirdisch erscheinen lassen. Habe versucht das ganze mit Humor zu nehmen und sie gefragt: „Was denn? Pass ich jetzt etwa nicht mehr in dein Weltbild rein?“ Sie lachte nervös auf und trat einige Schritte zurück. Sehr reife Reaktion, von jemandem Abstand zu nehmen, der eine andere Meinung hat. Dafür möchte ich auch nachträglich noch einmal applaudieren.

Aber das, wie ich finde, größte Meisterstück bisher:

Ich bin auf Arbeit, meine Mutter schreibt mir bei What's App und fragt mich, was ich heute Abend denn essen möchte. Hatte Internet am Handy aus, habe die Nachricht logischerweise nicht erhalten. Komme nach Hause und werde mit wirklich bombastischer Laune begrüßt.

„Das kotzt mich ja so an, dass du auf Arbeit nicht dein Handy checkst, mir hätte was passiert sein können, ich hätte stürzen und mir den Kopf anschlagen können, dann wäre ich elendig verblutet, weil du meine Nachricht zu spät gelesen hättest!“

Meine Antwort: „Ähm.. Wenn dir so etwas passiert, solltest du lieber gleich den Krankenwagen anrufen, die können dir sicher besser helfen als ich.“

Mit verständnislosem Kopfschütteln verschwand sie in der Küche.

Was lernen wir daraus? Richtig, wenn ich einen Unfall habe, schreibe ich jemanden bei What's App und bitte ihn darum, für mich einen Krankenwagen zu rufen, weil ich das mit einem Handy überhaupt nicht kann. Logisch, oder?

Klar, diese Smartphones haben Vorteile. Aber um Himmels Willen... macht euer Leben nicht davon abhängig, es ging früher ohne und es geht auch jetzt immer noch ohne. Guckt Leuten in einem Gespräch lieber ins Auge statt nur aufs Display eures Handys.

In diesem Sinne: Tschöö